Krebs+Selbsthilfe

Eigen-Sinn

 ztgartikel.jpg

So, nun ist es offiziell: es gibt Arbeit für mich! Zwar finde ich die Überschrift etwas unglücklich gewählt – als ob es darum ginge wer bei uns in der Gruppe das sagen hat – aber immerhin ist der Artikel groß genug daß er ins Auge fällt. Für ein Jahr übernehme ich also den Vorsitz der Selbsthilfegruppe. Unser Vortrags- und Seminarangebot wird beibehalten, allerdings entzerrt angeboten denn ehrenamtlich war die Arbeit für unser „Agatha“ Block-Programm nicht mehr zu leisten. Aktuelle Termine und Informationen und auch den ganzen Artikel können Interessierte hier auf unserer homepage nachlesen. Neben den medizinischen Aspekten und Informationen möchte ich den psychosomatischen Aspekt und die psychische Seite verstärkt beleuchten sowie entsprechende Bewältigungsstrategien vorstellen. Mit fällt immer wieder auf wie sehr betroffene Frauen oft erst Jahre, nachdem sie all die Therapien gut hinter sich gebracht haben und sich medizinisch gesehen auf einem guten Weg der Heilung befinden, mit Depressionen und psychischen Problemen zu kämpfen haben. Und es sind  nicht gerade wenige! Da das Versorgungsnetz an Psychoonkologinnen und Psychotherapeutinnen auf diesem Gebiet immer noch sehr dünn und löchrig ist, betroffene Frauen oft Wochen auf einen Termin warten, kann hier meines Erachtens die Selbst-Hilfe  in ihrem ursprünglichen SinnWege und Möglichkeiten aufzeigen aus der Ohnmacht raus in die Eigenmacht zu kommen, statt der Sinnlosigkeit  den Eigen-Sinn zuzulassen, kreative Potentiale zu entdecken, Neues auszuprobieren, die eigenen Stärken und Fähigkeiten wieder zu beleben.

buchs1.jpg

Und meine Kunst? – Ich zeichne und kritzle, meist am Abend, nicht mehr, aber auch nicht weniger…..Ich werde versorgt mit Skizzenbüchern und hab sogar ein Doppel-Leer-Buch bekommen, da kann ich jetzt beidhändig kritzeln, Situationen bei mir zu Hause (sitzen ja genügend am Tisch) oder Filmstills im „Heimkino“( also am Fernseher zu Hause), bei so schönen Filmen wie „A single man“ oder „Die Zeit die uns noch bleibt“, beide mit Colin Firth.

Übrigens: mein letzter Eintrag „Wandelbar“ war der 250. dieses blogs. Und im Februar hat der blog seinen 5.Geburtstag , ich schreibe also seit vier Jahren……

______________________________________________________________________________

dem Himmel so nah

Jeden Morgen……

morgengrus.jpg

… werden wir geweckt vom Gesang der Graugänse. Sie kommen zum Sonnenaufgang  um auf den abgeernteten Getreidefeldern

die restlichen Körner zu suchen und Insekten und Schnecken zu vertilgen. Sie sind nicht gerne gesehen hier und einige werden

wohl bald zum Abschuß freigegeben. Wehmut und Freude vermischen sich wenn ich sie höre und sehe.Heute haben sie mich an

die Worte von Phil Bosmans erinnert:

Von Zeit zu Zeit musst Du lernen,

blind zu fliegen wie Piloten im Nebel.

Du weißt, was Du jeden Tag gewöhnlich zu tun hast.

Tue es blindlings. Ohne zu denken. Ohne zu grübeln.

Vertraue blind der Führung eines anderen.

Hab Geduld. Hab viel Geduld, besonders mit dir selbst.

 

Worte, die ein wenig Trost geben sollen und Halt, mir, uns, vor allem der Familie einer an Brustkrebs verstorbenen Freundin, die gestern

beerdigt wurde. Sie wurde der Erde übergeben um dem Himmel nah zu sein.

Da ich in den letzten Jahren viele Fotografien von  Wolken- und Himmelsstimmungen gemacht habe, die mir im Chiemgau besonders

intensiv und spektakulär erscheinen, habe ich diese hier in einer Galerie zusammen gestellt. Anklicken und dann  links oben auf „Diaschau“.

__________________________________________________________________________________________________________________________

Ausgefüllt

Wo beginnen, wenn die Tage so er- bzw. gefüllt füllt sind?….

Am besten damit, was jetzt fertig ist : der 2. Newsletter, diesmal  zum Thema „Therapie + Hund“;

da er viele Fachinformationen enthält gibt es ihn diesmal nicht einfach zum herunterladen sondern

nur auf Anfrage zugeschickt ( als pdf per mail oder in gedruckter Version)

newsletter-2therapie1.jpg newsletter-2therapie9.jpg

Dann mach ich weiter mit dem, was mir Freude  macht: mein Garten. Heut war der Gärtner da,

der die Jahre zuvor die Hecke geschnitten hat und das Grundstück hin und wieder wohl bearbeitet

hat soweit daß es begehbar blieb. Es stand jahrelang leer und der Garten war nicht wirklich einer.

Schon kurz nach unserem Einzug hat der Gärtner mir versichert, daß ich mir da ja wohl einiges

vorgenomme hätte als ich ihm von meinen Ideen erzählte. Ich hab ihn nach dem Boden und den Eigenheiten

befragt und er war mehr als skeptisch. Heut hat er aber echt gestaunt. Mit meiner Mischung   aus gepflegtem

Topfgarten und Natur – Wild- Wuchs hat er mir einen grünen Daumen bestätigt.

eiingangkubel.jpg kubelpflanzen1.jpg

3ermd.jpg    hauswand.jpg

Weiter damit, was mich nachdenklich stimmt:

krebsbuch.jpg

In seinem 670 Seiten starken Buch personifiziert der Arzt Siddharta Murkherjee  die Krankheit „Krebs“

nahezu, da dieser „in seiner perfiden Perfektion, in seiner Anpassungsfähigkeit und seiner Widerstandskraft

  beinahe menschliche Züge annimmt“. Der Autor geht weit in die Geschichte zurück und erzählt diese als eine

Art Biografie: „Es ist die Geschichte von Leid, von Forscherdrang, Ideenreichtum und Beharrlichkeit aber auch von

Hochmut, Arroganz und unzähligen Fehleinschätzungen.“ Das fatale daran: wie läuft es jetzt gerade, wie weit wird

weiterhin versucht und ausprobiert – ich hab da so meine Ahnungen……

Und wenn ich sowas lese, macht es mich wütend:

bkreifen.jpg

Glücklich macht es mich, wenn sich bei meiner Mammografie herausstellt daß alles in Ordnung ist.

mammogr.jpg

Und froh bin ich, daß jetzt nach zehn Uhr auch mal Ruhe ist.

fusstutze.jpg

__________________________________________________________

Weg der Heilung

 Heute ist Welt-Krebs-Tag. Die ganze Woche schon beschäftigt mich dieses Thema denn Anfang der Woche habe ich einen mir sehr nahestehenden Menschen und MS- Patienten zu einem Arzt nach BadTölz begleitet. Dr. Beck, so sein Name,  ist Allgemeinarzt und Immunologe. Er hat uns sehr anschaulich und nachvollziehbar die Ursachen von chronischen Erkrankungen des Immunsysthems  – seien es nun Autoimmunerkrankungenm, Allergien oder Tumore – erklärt.  Einiges ist auf youTube nachzuhören: http://www.youtube.com/watch?v=aCvprt7aaWI. Vieles davon habe ich im Laufe der Jahre schon durch Eigenrecherchen begriffen. Jetzt aber sind mir die Zusammenhänge von Entzündungen ( Blase,Darm und Niere), von Nackenverspannungen und Muskelschmerzen, von Verdauungsproblemen und Schlaflosigkeit klar geworden. Dr. Becks Aussagen haben mich zudem darin bestätigt meine Nahrungs- und Lebensmittel bewußt zu wählen und ebenso was ich über Haut und Haare aufnehme. Es sind nicht die jeweils einzelnen Faktoren die das „Kraut fett machen“ sondern die Vielzahl und somit die Anreicherung von Substanzen und Umweltgiften. Krebs und viele lebensbedrohliche Krankheiten haben immer mehrere Ursachen, sind ein „multifaktorelles Geschehen“. Einige Faktoren wie genetische Veranlagungen und Umweltgifte kann ich nicht verhindern und beeinflussen, andere schon!Ich weiß warum ich mir meine Cremes selber anrühre  nach Rezepten von Eliane Zimmermann ( www.aromapraxis.de ) und mein Deo ist ein Kristallstick kombiniert mit reinen Aromaölen ( „detox“ oder „lymphatic-systhem“ von „devarikha“, zu bestellen unter http://www.serenity-sc.de/webshop-%C3%A4th-%C3%B6lmischungen-devarikha-wellness-f%C3%BCr-den-k%C3%B6rper/kha ) um Parabene, Transfette und Aluminiumchlorid zu vermeiden. Mehr dazu auch unter :http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1524720/Gefaehrliche-Parabene-in-Kosmetika/#/beitrag/video/1524720/Gefaehrliche-Parabene-in-Kosmetika,Parabene finden sich auch in Fertigprodukten, doch Kochen mit naturbelassenen Rohstoffen und Lebensmitteln ist ohnehin eine Leidenschaft von mir. Zu Mineralwasser in Plastikflaschen greif ich nur, wenn es kein Quellwasser oder Stilles Wasser in Glasflaschen gibt.  Auch das nicht ohne Grund: http://www.bcaction.de/infoblog/beunruhigendes-mineralwasser-oestrogene-aus-der-plastikflasche/ und ebenso : http://www.sueddeutsche.de/leben/mineralwasser-unser-taegliches-oestrogen-1.400134 Das alles mag aufwändig und kompliziert klingen, ist es aber nicht – sondern einfach nur eine Frage der Gewöhnung und alles zusammen sind es viele kleine Bausteine auf meinem ganz persönlichen Weg der Heilung, ebenso wie mein damaliger Entschluß keine Chemotherapie durchzuführen und die Antihormontherapie abzubreche, also meinem Immunsysthem nicht noch weitere Gifte zuzumuten.Heilung geschieht für mich als „Psychosomatikerin“ nicht nur im körperlichen sondern ebenso im seelischen und geistigen Bereich. Das gelang mir  über meine Bilder, meine Kunst und später dann noch mit Bert Heuper in Bad Aibling ( http://www.praxis-psrt.de/).

erding5.jpg

Jetzt zum Schluß noch was fürs Auge: der Tanz der Stare im Himmel über Rom! Auch die anderen BBC-Vogelfilme sind sehr sehenswert! http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=V-mCuFYfJdI

_________________________________________________________________

Lebens-Schule

Demnächst gehts also los mit unserem AGATHA-Begleitprogramm. Ein ausführlicher Artikel über unsere Selbsthilfegruppe und das neue Projekt war kürzlich im Trostberger Tagblatt erschienen, verfasst von Pia Mix. Ein Bild einer meiner Arbeiten aus deser Zeit wurde mitveröffentlicht.

sbkc.jpg

Infos zu unserem Begleitprogramm findet ihr unter :http://www.selbsthilfe-brustkrebs-chiemgau.de/page5.html . Zur Auftaktveranstaltung am 5. Oktober konnten wir Prof. Matthias Volkenandt gewinnen, der uns schon bei mehreren Kongressen aufgefallen ist und zu seinem Schwerpunktthema Patienten-Arzt-Kommunikation sicher wieder sehr anschaulich-amüsant-direkt referieren wird. Seit vielen Jahren verweist er immer wieder auf den wichtigen Aspekt der  Kommunikation zwischen Arzt und Patient, die zwar die häufigste Handlung in der Praxis und im Klinikalltag ist aber am wenigsten geschult, reflektiert angewandt und als gelingender Aspekt einer Behandlung erachtet wird. Ein kleiner Vorgeschmack dazu: http://klinikerfolg.org/vortrag-volkenandt.aspx

aisha1.jpg

Nach einer ziemlich unruhigen Nacht hatte ich zum x-ten Male den Traum, mich in einem Schulhaus zu befinden und meine Unterlagen zu suchen. Noch im Traum habe ich mir die Frage  gestellt wie alt ich nun bin und wie lange das wohl noch so weiter geht, 40 Jahre müßten doch jetzt genügen. Und im Übergang zum Wachbewußtsein konnte ich laut lachen, denn als ich mich auf der Suche nach meinem PKW kurz umdrehte stand auf dem Schulgebäude „Leben“.

Wäre das Schulhaus in Fakultäten unterteilt so würde auf dem Eingang, den ich im Moment täglich betrete, folgendes stehen: Mobile Hundeschule.Denn nicht nur eine Diagnose veränderte mein Leben, auch die Entscheidung, Hundetrainerin zu werden und  zu sein. Da ich nun mal nichts von Schnellschußausbildungen und Wochenendkursen halte bin ich also nun im „Stufe 3“ -Kurs der „Mobilen Hundeschule“, der bis Ende nächsten Jahres gehen wird. Seit über einem Jahr drücke ich also mindestens einmal im Monat für mehrere Tage die Schulbank – und staune, lerne,hirne hoffentlich noch lange!

______________________________________________________________________

Resilienz

Nach längerer Grippe und  einer Sprachlosigkeit – durchaus  im psychosomatischen Sinne – melde ich mich zurück. Gestern haben wir – also die Frauen der Selbsthilfegruppe – einen weiteren Etappensieg im Hinblick auf  unser „Agatha „-Projekte errungen: unserer Einladung waren viele Ärzte, Onkologen, Therapeuten und Heilpraktiker gefolgt und gemeinsam wurden die Bausteine eines Begleitprogramms für von Brustkrebs betroffene Frauen zusammengetragen. Jeder ist bereit, mit  Fachvorträgen und praktischen Workshops, sei es Sport, QuiGong, Jin shin jyutsu u.s.w. beizutragen. Zu spezifischen Fachvorträgen werden wir uns namhafte und hochkarätige Refenten holen, erste Kontakte sind bereits geknüpft. Losgehen wirds im September. Interessant war gestern Abend festzustellen, dass nach der Auswertung der Fragebögen die wir  verschickt haben – über 70 kamen ausgefüllt zurück! –  die offenen Fragen und Bedürfnisse aktuell betroffener Frauen nicht jene sind, die mancher Arzt vermutet. Das Thema Perücke und Haarlosigkeit hat laut Umfrage nicht den großen Stellenwert, den Ärzte ihm zuschreiben. Dafür aber das Thema Kommunikation und somit die Themen, die hinter dem Offensichtlichen liegen: die Stigmatisierung der Erkrankung und der Umgang damit in der Öffentlichkeit.

rimg0091.JPG

Ein mir persönlich sehr wichtiger Aspekt ist das Thema des Diagnose-Schocks und die Auswirkungen, die oft erst viel später und nach der erfolgreichen Therapie der Krebserkrankung als psychische Erkrankung zu Tage tritt. „Die ganze OP und Bestrahlung war ein Klacks im Vergleich zu dem tiefen, schwarzen Loch, in dem ich jetzt seit Wochen sitze,“ hat mir kürzlich jemand sehr anschaulich beschrieben. Klar: solange man in Therapie ist wird  etwas getan, man wird be-handel, es passiert etwas ( jetzt mal unabhängig davon ob selbst- oder fremdbestimmt). Ebenso in der Reha – aber dann, zu Hause, was kommt dann..?… Dann wird einem die eigene Verletzbarkeit klar. „Der Angriff aus dem Nichts“ lautete dann auch der Titel einer der Sendungen, die bei dem kürzlich auf „arte“  ausgestrahlten Themenabend „Brustkrebs“ gezeigt wurde. Zum Nachlesen : http://www.arte.tv/de/suche/1383954,templateId=noncache.html?doSearch=true&bt_ok.x=0&bt_ok.y=0&keyword=brustkrebs

rimg0088.JPG

Und dann gibts andere, die gestärkt und lebensbejaend wie selten zuvor aus dieser Erkrankung rausgehen. Eine Antwort und Erkärung für diese Resilienz aber eben auch deren Gegenteil , also den Zusammenbruch, ist für mich in der Psychosomatik zu finden. Daher kann ich den Vortrag, den Bert Heuper  am Dienstag, 12. April in Bad Aibling hält, nur wärmstens empfehlen: „Über die Seele den Körper heilen – Grundlagen der Psychosomatik“, Uhrzeit 19.32, Anmeldung unter 08061938094.

rimg0092.JPG

Das dahinter liegende, das nicht geschönt Vordergründige wird für mich sichtbar in den Polaroids von Cy Twombl, die seit gestern in München im Museum Brandhorst ausgestellt werden. Ist schon ein paar Jahre her, dass ich zufällig über diese Bilder gestolpert bin. Damals war ich mit meiner Lochkamera schwer beschäftigt und hatte somit einen Blick für Fotografien der anderen Art. Inspiriert von Twombys Bildern habe ich dann nochmal Unschärfe, Schatten, Komposition und sehr eigenwillige Farbtöne „untersucht“.  Das Museum schreibt: „Cy Twombly Photographien 1951–2010,06.04.2011 bis 10.07.2011 , Cy Twombly, einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit, ist vor allem durch seine Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen weltweit bekannt geworden. Sein umfangreiches photographisches Oeuvre wurde bislang jedoch kaum wahrgenommen. Eine ca. 120 Photographien umfassende Auswahl aus 60 Jahren wird nun erstmals in größerem Rahmen die besondere Sichtweise und die motivische Vielfalt des Künstlers anschaulich machen. Neben Blumenstillleben und Landschaften faszinieren die Atelieraufnahmen. Sie vor allem zeigen, welches Licht und welche Atmosphäre Twombly im Medium Photographie für das eigene Werk bevorzugt. Die Ausstellungstournee startet im Museum Brandhorst, wo sich wie sonst nirgendwo in Europa ein umfassender Einblick in das Schaffen des amerikanischen Malers gewinnen lässt.“ Öffnungszeiten: täglich außer Montagvon 10 – 18 Uhr.

___________________________________________________________________________

Manchmal

Heute ist Weltkrebstag. Heute vor sechs Jahren habe ich kurz  nach meiner eigenen Diagnose folgende Collage angefertigt:

collage.jpg

Etwas Galgenhumor kommt darin zum Ausdruck. Das war mein Glück – das ich mir eben diesen die meiste Zeit bewahrt habe, den Humor. Manchmal eben auch Galgenhumor – egal – hauptsache Humor! Vom Tag der Diagnose an habe ich täglich gemalt, gezeichnet, fotografiert, gedruckt, collagiert. Fast ein ganzes Jahr, die ganze Therapie hindurch. Ich bin einen eigen-willigen Weg gegangen nach den OPs und der Bestrahlung, habe so manch andere Therapie verweigert. Nein, es war für mich kein Kampf (auf Leben und Tod), es war eine Herausforderung, ein Erkennen – dass ein neuer Weg beginnt. Ich habe mich weniger mit den Krebszellen beschäftigt noch mit meinen Ängsten, sondern vor allem meinen gesunden Zellen, meiner Kraft, meiner Kreativität, meinem Eigen-sinn ganz viel Ausdruck, Zuwendung und Aufmerksamkeit geschenkt, sie zum Mittelpunkt erkoren. Dazu kam ein hilf- und segensreiches Netzwerk aus Ärzten, Heilpraktikern und Therapeuten, Freunden, meiner Familie. Es gabe gute Worte, freundliche Blicke und viele, viele Engel an meiner Seite. So konnte ich diesen meinen Weg gehen. Freilich, es gab Rückschläge und Einbrüche, aber dieser mein Weg war und ist offenbar und offensichtlich ein Guter ….  Heute bin ich dankbar für dieses Leben, mache es mir täglich bewußt. Und stehe zu meinen Wünschen……

engeltage.jpg

Humor+Geduld

 mmmtorso.jpg

Brustkrebsmonat Oktober… wie das schon klingt…. Aber wie wichtig das Thema und die Öffentlichkeit drumherum ist zeigte die Lesung  gestern in der Stadtbücherei in Traunstein. 50 Zuhörer waren da… und wir hatten eine sehr gute Presse und Werbung schon im vorab:

http://www.rfo.de/mediathek/Selbsthilfe_Brustkrebs_Chiemgau-8612.html

Andrea Länger hat wunderbar gelesen und die Zuhörerinnen  und Zuhörer – ja, auch Männer waren mit dabei und gar nicht mal so wenige! – mit eingebunden. Sie hat uns unter anderem dieses arabische Sprichwort mit auf  den Weg gegeben: Humor und Geduld sind zwei Kamele mit denen du durch jede Wüste kommst! Überhaupt war das Lachen als die Schwester des Weinens ein wichtiger Teil der gestrigen Lesung und es fielen uns noch so manche Geschichten und Anekdoten ein die von außen  bzw. von Nicht- Betroffenen betrachtet seltsam anmuten, uns selbst aber ein köstliches Vergnügen bereiten,  wie z.B. meine Milch-Busen-Pudding-Brust-Aktion während meiner Bestrahlungszeit in Traunstein. Ich fand die Idee, das Kochen, das dekorieren sehr lustig aber manche meiner Besucher leider so gar nicht spaßig – zunächst zumindest, das gemeinsame befreiende Lachen + Essen später aber umso mehr sehr genossen haben!

milchbusen.jpg

Die Original-Fotos finde ich grad nicht, nur die Skizze, die Fotos werden nachträglich eingestellt!

______________________________________________________________________________

„Lebenslust – Prinzip“

Das gestrige Seminar nach dem „Lebenslust – Prinzip“ von und mit Andrea Länger im schönen Vogelhuberhaus in Bernau am Chiemsee war gleich so inspirierend, dass ich  beschloß den blog-Eintrag erst dann zu schreiben, wenn ich wirklich Lust und Freude daran habe und nicht weil es mein Pflichtbewußtsein erfordert. Dabei stellte ich fest, dass ich in den letzten Wochen meine Einträge ohnehin schon nach dem Prinzip der Spontanität, der Leidenschaft und Hingabe verfasse –  so ganz dem „Jahr der  Herrescherin“ entsprechend.  Was es widerum damit auf sich hat vermittle ich im Rahmen eines künstlerisch – kunsttherapeutischen Seminars, ebenfalls im Vogelhuberhaus, im November diesen Jahres: am 6.11. lade ich ein zu einem Schnupperseminartag “ zu Ehren der Herrscherin“. Ich verlange an diesem Tag ( 10 bis 17 Uhr)  lediglich den Materialkostenbeitrag von 20,- €, denn „die Herrscherin“ ist die personifizierte Impulsgeberin unserer Kreativität und Inspiration und eben das zu vermitteln ist mir ein Anliegen. Vierzehn Tage später findet dann der Kurs „Vom Symbol zum Bild – von den Archetypen zum Tarot“ statt (http://www.vogelhuberhaus.de/11.html)  . Die beiden Seminare stehen zwar in engem Bezug zueinander, bauen aber nicht aufeinander auf, will heißen: sie sind auch einzeln zu belegen.

Am gestrigen Seminartag konnte ich mich so ganz von der wunderbar geeigneten Atmosphäre und Situation im Vogelhuberhaus überzeugen ! Da freu ich mich jetzt richtig drauf !… muß ja nicht gleich wieder zum Stromausfall kommen bei so viel Energiearbeit wie gestern!…. ich arbeite an der Transformation….! Doch zurück zum gestrigen Seminartag: alleine schon die Fahrt dorthin war eine Wonne, an Feldern Wiesen und Kornblumen vorbei:

kornblumen2.jpg

PraktischeStrategien zur Lebens- und Alltagsbewältigung an Frauen mit Krebs oder in anderen Krisen weiter zu geben ist das Ansinnen von Andrea Länger. Dabei geht es eben nicht um einen möglichst effizienten Fahrplan durch Therapien oder um medizinische Abfolgen und Fachbegriffe, sondern eben um die kleinen, unspektakulären, einfachen und umso wirkungsvolleren Möglichkeiten. Neugierig und gespannt war ich schon : was kann sie mir, die ich selbst schon diesen Weg gegangen bin und zudem Ressourcenarbeit im klinischelebenslustprinzip.jpgn Kontext mit Patienten leiste, vermitteln? Die Antwort nach diesem Seminartag: vermittelt wurde mir vorallem  Selbstvertrauen, Ruhe und Gelassenheit und  die Bestätigung, auf einem guten Weg zu sein. Andrea Länger hatte neben vielen Übungen und  Ideen auch noch ihr ganz druckfrisches Buch mit dabei. Es ist eine wunderbare Zusammenfassung vieler Möglichkeiten, Idee und Übungen, verbunden durch ihre eigenen, persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse. Doch es bleibt nicht an der Oberfläche: gleich zu Beginn werden im Buch u.a. Themen wie Diagnoseschock, Entscheidungen, Überforderung und Geldsorgen und die daraus resultierenden, essentielle Gefühle wie Angst, Wut, Einsamkeit, Traurigkeit und die Möglichkeiten der Lebensgestaltung ausgeführt. Wie Lebenslust und Krebs zu vereinbaren sind ist der Hauptteil des Buches. Andrea Länger gibt den Lesern dabei eine Vielzahl von Stragien an die Hand  um auch die Chancen zu erkennen, die in den  Ängsten, der Wut, dem Weinen, den Schmerzen liegen ebenso wie in der Liebe, dem neu zu entdeckenden Körper, in der Natur, im Tanzen, im Träumen, in den Veränderungen und den Entscheidungen. Eine gelungene Zusammenfassung -darum habe ich mir das Buch sogleich gegönnt! Einen (An)Satz möchte ich herausgreifen und euch gerne mitgeben: .“…“Machen sie, was sie wollen, doch machen sie es in vollem Bewusstsein!“. Behalten sie die Führung und bestimmen sie selbst ihren Weg. ….“ ( Kapitel 4. Die Lebenslust-Strategien /Seite 98)

wolkenbild.jpg
Als ich am Abend dann bei mir im Innenhof saß fühlte ich mich mit allen guten Geistern verbunden die sich auch prompt am Himmel zeigten………….!

________________________________________________________________________

Lynn Redgrave

 frauenfeld.jpg

In meiner Ausstellung habe ich die Arbeitsserie „Frauenfeld“ all den Frauen gewidmet,

  • die einmal in ihrem Leben mit der möglichen Diagnose von Brustkrebs konfrontiert sind – das ist in Deutschland jede 3te  Frau; die Schatten und Veränderungen in der Brust stellen sich dann als nicht bösartige Gewebsveränderungen heraus – doch trotzdem: der Schock sitzt tief!
  • die an Brustkrebs erkranken – das ist in Deutschland jede 8te. Frau
  • und die an Brustkrebs sterben – das sind in Deutschland 55 Frauen am Tag – ein ganzer Bus voll -Brustkrebs macht auch keinen Unterschied zwischen Alter, Herkunft oder sozialem Hintergrund

lynn-redgrave.jpg

Am Sonntag, 2. Mai,  verstarb die Schauspielerin Lynn Redgrave im Alter von 67 Jahren; 2003 begann ihr Kampf gegen diese Krankheit. Zusammen mit ihrer Tochter hat sie ein sehr berührendes Buch herausgegeben: „Journal – A Mother and Daughter’s Recovery from Breast Cancer (2004)“… es ist meines Wissens nur in Englischer Sprache erschienen.

Besonders Lynn Redgrave hat sich sehr für mehr Verständnis und eine größere Akzeptanz von Mütterlichkeit und Weiblichkeit eingesetzt:]während eines Filmdrehs wurde sie 1981 verklagt, gegen das „Still-Verbot“ verstoßen zu haben  – sie hatte ihre Tochter am Set gestillt; nicht vor laufender Kamera, nein, am Set! Sie verlor alle Prozeße bezüglich dieses Rechts auf  natürliche Versorgung und Zuwendung einer Mutter ihrem Kind gegenüber und die Prozeßkosten sowie die 10-Millionen-Klage trieben sie fast in den Ruin . Trotzdem ging sie unbeirrt ihren Weg  – als Schauspielerin, Mutter, Frau. Mit ihrer Erkrankung ging sie auch an die Öffentlichkeit. So wie sie sich zehn Jahre zuvorzu ihrer Bulimie bekannte, scheute sie auch diesmal nicht die Öffentlichkeit. Die NewYorkTimes zeigt eine Bilder-Schau aus ihrem Buch :

http://www.nytimes.com/slideshow/2004/04/15/magazine/20040418_REDGRAVE_1.html

lynnsbuch.jpg

____________________________________________________________