Kochen

Ort der Stille

Die Stille oben in Redinoce ist beeindruckend, das findet man in den ganzen Alpen nicht mehr! Ehe es etwas lauter, weil gewittrig wurde, konnten wir noch in der Abendsonne grillen. Uns ist wieder einmal klar geworden wie unterschiedlich die Erwartungen und Vorstellungen von „Urlaub“ sind und ergänzen uns da Bestens. Vielen ist die Villa oder die Hütte oben in Redinoce zu weit ab vom Schuss und alleine die Anfahrt erfordert das passende Auto, selbst SUV bleiben hängen, und es erfordert echt Geschick und Erfahrung raufzukommen wobei David, der Besitzer auch gern Taxifahrten übernimmt. Oben ist man automatisch Selbstversorger.Die Lebensmittel in Italien sind teurer als bei uns, bis auf den örtlichen Fisch und das Fleisch von hier, aber alles ist viel geschmackvoller und erntereif und somit das Kochen ein wahres Vergnügen! Uns stattdessen würde keiner in eines der CampingResorts oder Hotelanlagen bringen obwohl auch diese auf Elba sich sehr gut in die Landschaft einfügen und unter Pinien versteckt sind. Eben jedem nach seinem Gusto.

Hier noch ein paar Bildeindrücke:

SkizzeFels

Skizze von der Felsenküste.

 

CuccinaElba

CuccinaGrillia
Primi piati: frische Artischocken. Secondi piati: Branzino,Bovine (weißes Rind) und Paprikaschoten vom Grill.

Hafenlicht

Geschenke – Teil3

……und wächst der Holler Dir zum Fesnter rein, koch in heiß in Gläser ein…..:  mit „Hollerkoch“, einem Kompott aus Hollerbeeren, Äpfel, Birnen und Zwtschgen, Holler-Zwtschken-Gelee, Hollersirup und Hollerlikör (der muß bis Weihnachten reifen!) kommen wir gut durch den Winter……

Holler2

Holler1

Geschenke – Teil2

Weiter gehts –  mit Birnen. Diesmal der Slogan: schenkt das Leben dir Birnen – mach Strudel draus! Während es in meiner Küche blubbert und brodelt da Hollekoch und Holler-Zwtschken-Marmelade auf dem Herd stehen, bekomme ich eine Tüte sonnengereifter, voll aromatischer Birnen geschenkt. Sie sind ein Gartengruß vom Hans, Bio-Bauer vom Sonnenhof in Cieming. Dieser Arche-Hof ist eigentlich ein Mekka für  all jene, die Fleisch bester Qualität zu schätzen wissen –  die Rinder sind am Hof geboren, artgerecht am Hof  auf den Wiesen über dem Chiemsee zu Füßen der Alpen aufgewachsen und sie werden auch am Hof geschlachtet. Auch wenn ich es selbst nicht esse – ich bereite dieses Fleisch gerne zu denn der Geruch ist auch für mich sehr angenehm ( und das will was heißen – denn als ich vor 30 Jahren Vegetarierin wurde war das vorallem auch eine Entscheidung meiner Nase! )

Doch zurück zu den Birnen die nicht eingeplant waren. Sofort fiel mir der Birnenstrudel meiner Großmutter ein – ein Gedicht und legendär, dereinst wurde er sogar in einem Burghauser Kochbuch veröffentlicht. Da die Birnen vom Sonnenhof recht saftig sind und der echte Strudelteig dann oft zu dünn wird, habe ich mich zu einem etwas dickeren Teig auf Öl-Quarkteig-Basis entschlossen: 100g Zucker mit 2 Eiern verquirlen, 150g Quark dazu, 100g Speisestärke, 1 Teel Backpulver und so viel Mehl (ich mische immer Dinkel, Weizen und Emmer) daß sich der Teig gut kneten und ausrollen läßt (also ca. 400g Mehl) – das ergibt  dann zwei Strudel. Den Teig ausrollen ( auf einem bemehlten Geschirrtuch), Birnenschnitzel drauf, etwas Semmelbrösel, ein Hauch von Zimt, etwas Milli-Rahm (Quark mit Sahne und Yoghurt vermischt) dazu, einrollen, in die Form geben ( geht einfach mit Hilfe des Tuches!), ein Gemisch aus Milch und Butter drüber und ca. 1 Stunde backen (zuerst bei 200 Grad, nach 20 Minuten runter schalten auf 180 Grad). Vanilleeis dazu,Puderzucker drüber und als Krönung ein Klecks Hollerkoch  – ein Gedicht!

 

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und nochmal: im Namen der Rose….

Eigentlich mag ich ja weder die Farbe Rosa noch Magenta – aber Dank der Rosen habe ich mich langsam diesem Farbklang genähert – und somit den verschiedenen Formen der Blüten. Wobei es mir hauptsächlich aber um den Duft und den Geschmack der Rosen geht! Darum steht auch dieser Eintrag noch mal im Zeichen der Rose – und was ich daraus so alles mache. Die Endprodukte entstehen meist nebenbei, ohne Konzept – wenns paßt wird gesammelt, dann irgendwann mal eingekocht, gemischt, probiert  und Rosenblätter in Rhabarberschorle, Hollersprizz oder Erdbeer“dudler“ passen immer!   imNamenDerRose

Rosen haben natürlich auch eine besondere Heilwirkung, besonder die etherischen Öle der Rose und das Rosenhydrolat. Letzteres habe ich immer im Haus und benutze es zum Reinigen und Desinfizieren von Stichen, Wunden und offenen Stellen der Haut, auch bei den Hunden. Dietrich Wabner, Professor für Chemie und Diplom-Chemiker, arbeitet seit vielen Jahren praktisch und wissenschaftlich mit etherischen Ölen. Sein besonderes Interesse gilt den Rosenölen. Er hat in seiner Analysensammlung über 40 Rosenöle weltweiter Produktion untersucht und charakterisiert. In seinen „Biedersteiner Seminaren“ der TU München referiert er u.a. über die Heilkunst der Rosen – nur heuer nicht, denn nach einer HüftOP fallen diese erstmal aus. Übrigens: auch der Apfelbaum, Mandel- und Aprikosenbaum gehört zu den Rosengewächsen! „Rosendüfte braucht das Land“ – warum das so ist beschreibt Eliane Zimmermann in einer Zusammenfassung von wisenschaftlichen Untersuchungen die nachweisen, daß neben der hohen antioxidativen Wirkung der Rosenabsolue auch das Wachstum der Neuriten im Gehirn angeregt und der Zelltod dieser unterbunden wird – besonders wertvoll also in der Allzheimertherapie! Das reine Rosenöl – also ein „absolue“ – ist sehr teuer, denn um 250g Rosenöl zu erhalten benötigt man eine Tonne Rosenblüten! Beim chemie-master.de  habe ich folgende Beschreibung gefunden:

„…Ölrosenkulturen gibt es z.B. in Moldavien, in der Kaukasus-Region, auf der Krim, in Grusinien, in der Ukraine, in der Türkei, in Bulgarien, in Marokko und in Indien. In Frankreich ist die Stadt Grasse für ihre Rosenöle bekannt. Dort werden jährlich ca. 300.000 kg Rosenblüten verarbeitet. Sehr viel Rosenöl kommt heute aus Bulgarien und der Türkei. Die Blüten müssen in den frühen Morgenstunden gepflückt werden. Die Ausbeute beträgt nur 0,02-0,03 Prozent. 1 Tonne Rosenblüten liefert maximal 200-300 g Rosenöl. Die Hauptpflück- und Erntezeit der Rosenblüten ist von morgens um 4 Uhr bis um 9 Uhr. Je nach Temperatur wird bis gegen ca. 11 Uhr geerntet, ein späteres Pflücken wäre unzweckmäßig, da sich der Ölgehalt der Blüten aufgrund der ansteigenden Temperatur im Laufe des Tages verringert. Bis gegen Mittag sind schon ca. 30 – 40 Prozent, bis gegen Abend ca. 70 Prozent des Rosenöls verflüchtigt….“JaqueCartier

Ich finde diese Beschreibung ganz gut, auch die über die Gewinnung. Daß aber auf synthetisch hergestellte Bestandteile zur Selbstherstellung kosmetischer Präparate verwiesen wird finde ich voll daneben! Es sind die synthetisch hergstellten und nachgeahmten Öle in  den Billigprodukten die nachweislich Allergien und Kopfschmerzen verursachen! Wenn schon selber rühren – und das mache ich ja auch – dann bitte mit reinen Naturprodukten!

Die „Königin“ der Duftrosen ist die Damascener-Rose. Eine wächst und blüht auch bei mir im Garten: die „jacques cartier“, eine Sorte die 1896 gezüchtet wurde und sehr frosthart ist, bisher auch tatsächlich die Winter überstanden hat.

Rosenöle in sehr feiner Qualität sind erhältlich im Serenity-shop und Öle und Hydrolate im „shop“ von Professor Wabner ( auf Seite 5 im shop).

 

 

fleischlos glücklich

Ich war dann mal weg – wenn auch nur gedanklich denn ich war nicht im Urlaub sondern im Hundetrainerseminar was zugleich bedeutet daß auch das Haus voll Gäste war: Hundetrainer und ihre Hunde. Fachsimpeln von Früh bis Spät, lernen, diskutieren – und kochen!

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So eine Minestrone paßt immer – ob pur, mit Parmesan wie oben, mit Griesnockerl, Kaspreßknödel oder Pasta. Ich koche sie nach Werner Langbauers gourmet-vital-Küche, also mit UmeSu, Mirin und GenmaiSu, damit sie schön basisch wird. Ich bin vegetarisch rundherum glücklich- das habe ich mir auch heute Mittag gedacht, als ich im Parkcafe in Traunstein den feinen, marinierten Fenchel mit Ziegenkäse und Salat genießen durfte. Anlaß war der Geburtstag meiner Cousine – auch sie ernährt sich seit Jahren vegetarisch. Ich frage mich nur wer dann statt uns beiden die  1094 Tiere verzehrt, die jeder Bundesdeutsche durchschnittlich im Laufe seines Lebens konsumiert, wie der Fleischatlas belegt.

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