Vor 25 Jahren bin ich das erste mal über sie „gestolpert“ als ich begann mich mit der informellen Malerei zu befassen. Von da an tauchte sie bzw. ihre Bilder immer wieder mal auf in meiner Wahrnehmung: Helen Frankenthaler. Mit sechzehn beschloß sie Künstlerin zu werden nachdem sie schon als Kind von ihren Eltern sehr unkonventionell in die Richtung der Moderne gefördert wurde. Noch sehr jung kam sie, in New York lebend, in Kontakt zum abstrakten Expressionismus und dessen Vertretern.Mit dem Bild „Mountains and Sea“ machte sie auf sich aufmerksam – 1952. Da war Helen Frankenthaler 23 Jahre alt und ich noch nicht mal geboren. Inspiriert von Jackson Pollock schüttete sie Ölfarbe verdünnt mit Terpentin auf am Boden liegende Leinwände. Statt kleinformatige Aquarelle schuf sie großformatig lassierende Farbfelder. Später verwendete sie Acryl und setzte diverse Kompositionen auch in Drucktechniken, vorallem Holzdruck, um. Als Vertreterin der Informellen Kunst, die mehr eine innere Haltung bezeichnet denn einen Malstil, lehnte sie jede Art der Erkennbarkeit, der konkreten Form und Zuordnung ab. Doch in ihren Bildern und auch den dafür gewählten Titeln wird spürbar welchen Eindrücken sie sich öffnete : der Landschaft und der Natur. Das Gesehene und Erlebte fand Ausdruck in ihren auf Farbflächen reduzierten Bildern. Jede Leinwand sei eine Reise, die „wie von selbst“ geschehe . Mir als Betrachterin steht es offen mich mitnehmen zu lassen auf die eine oder andere Bild-Reise. „Ocean Drive West # 1“ von 1974 zeigt für mich das Meer oder den Chiemsee, so wie ich ihn sehe wenn ich meine Brille abnehme! Da das Bild dem copyright unterliegt kann ich nur einen link einfügen : http://www.posterlounge.de/ocean-drive-west-1-1974-pr14773.html
Meine Lochkamerabilder kommen meinem „Farbfeld-Sehen“ ziemlich nahe:
Chiemseeboote, CameraObscura, 2005
Gestern ist die weitgehend unbekannte aber sehr bemerkenswerte Malerin im Alter von 83 jahren gestorben. Mehr zu Helen Frankenthaler unter : http://www.theartstory.org/artist-frankenthaler-helen.htm
Fürs neue Jahr wünsche ich mir wieder mehr Zeit und Möglichkeit Eintzuauchen in Farben und ins Atelier.
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