Krebs + Psychosomatik /Teil3: Fragen stellen Während ich hier am Schreiben bin, wurde mir ein Buch empfohlen in dem die Ärztin Lissa Rankin wissenschaftliche Beweise für die Selbstheilungskräfte zusammen getragen und ausgewertet hat. „Mind over Medicine – warum Gedanken oft stärker sind als Medizin“, so der Titel des Buches, das nun heute eingetroffen ist. In ihrer Laufbahn als Ärztin hat Dr. med. Lissa Rankin einiges erlebt, was sich mit westlicher Medizin nicht erklären lässt: Gehirn-Aneurysmen, die sich zurückbildeten oder Plaques, die aus Herzkranzgefäßen verschwanden – ohne ärztliches Zutun. Erkrankungen, die laut Schulmedizin nicht behandelbar sind. Für die Ärztin Grund genug, um das Phänomen der Selbstheilung wissenschaftlich zu untersuchen. Rankin fragte sich, „welche Kräfte dieses eigentlich Unmögliche möglich machen – und vor allem: wie?“ Dabei fand sie heraus, dass Heilung mehr mit einer positiven Erwartungshaltung zu tun hat, als bisher bekannt war. Gesundheitsfördernde Entspannungshormone werden freigesetzt, Enzyme können Reparaturprozesse anstoßen, Immunzellen vertilgen Entzündungserreger und freie Radikale werden unschädlich gemacht: „Unser Körper ist also bereit für ein Wunder. Wir müssen ’nur‘ die Voraussetzungen dafür schaffen, dass er seine heilenden Fähigkeiten entfalten kann.“ Dafür, so Rankin, müssen wir unsere Lebensweise überdenken: Bin ich einsam? Stresst mich mein Beruf zu sehr? Was ist mit Geldsorgen? Die Medizinerin rät, den Verstand öfter mal abzuschalten und auf den „inneren Leitstrahl“ zu hören. Für ihre Leser hat sie drei Ratschläge, die das Wohlbefinden steigern: Liebe und Mitgefühl, Dankbarkeit und Kreativität. Zudem: „Warmherzige, offene Beziehungen sowie ein reiches soziales Leben tragen unseren Körper.“ Und das kann die Gesundheit stärker beeinflussen als Ernährung oder Sport, weiß Rankin.( Quelle: Interview mit Lissa Rankin in der happinez-Ausgabe 2/2015).
Zum einen ist es ein Segen, dass nun genügend Studien vorliegen die Zusammenhänge zwischen einer Krebserkrankung, psychischen Faktoren und psychosoziale Hintergründe aufzeigen. Zum anderen birgt es die Gefahr, dass vor allem betroffene Menschen die ohnehin meist allein sind mit sich, ihren Gedanken und Ängsten, dann auch noch Schuldgefühle entwickeln die genau kontraindiziert sind. Fatal sind Hinweise und Ratschläge aus dem engen Umfeld die bewirken, dass der Erkrankte sich zurück zieht und isoliert, sich unverstanden fühlt. Heilungstheorien und Aussagen, dass über positives Denken der Krebs zu besiegen sei, rufen wiederum nur Stress und Ängste hervor. „Positives Denken“ auf Kommando funktioniert eben nicht! Das muß man lernen und da braucht es Unterstüttzung und Begleitung-ob von einem Psychoonkologen, Therapeuten oder einem Coach.
Rückblickend und mit allem, was ich selbst erfahren, erlebt, erprobt und zusätzlich gelesen und gelernt habe, hat mir geholfen was ich als „Psycho-Hygiene“ bezeichne und das ich immer wieder anwende:
• die Erfahrung des Lebendig-Seins erkennen, zulasse und wiederholen
• Somit den Sinn meines Lebens wert schätzen
• wo und von wem werde ich selbst wertgeschätzt? Wo, wann und von wem benutzt? ( beinhaltet manchmal Entscheidungen treffen und Konsequenzen ziehen)
• Glaubenssätze, Regeln und Dogmen entlarven, hinterfragen und aufbrechen
• Persönliche Stressoren erkennen und neue Strategien entwickeln
• Meditation und Yoga
• Mich bewusst und gut ernähren
• Mich viel in der Natur bewegen und meine Sinne schulen
• Mir Zeit nehmen in der Begegnung mit Mensch + Tier – auch mit meinen Kunden!
• Meiner Kreativität Raum geben

