Warum berühren uns Düfte ? Warum haut mich der Duft der Sterngladiole
„Gladiolus callianthus Murilae“, die heuer so schön und so lang geblüht hat,
fast um? Weil mein limbisches System im Hypothalamus meines Gehirns irgend
ein Gefühl, eine Empfindung damit in Zusammenhang bringt – schneller als ich denken
und intensiver als ich analysieren kann!
Von wegen „cogito ergo sum“ – „oleo ergo sum“! Nur ist mir das meistens nicht bewußt
– wie so vieles was in meinem Kopf geschieht! Von den 33.000 Gedanken die ich wie jeder
Durchschnittsmensch auch im Laufe einer Stunde habe, sind mir 97% nicht bewußt!
Diese 97% werden aktiviert durch Sinneseindrücke verschiedenster Art und lösen
ihrerseits Gefühle aus. Mein Riechen, Schmecken, Hören, Sehen und Spüren bringt
Gedanken und Verknüpfungen zu stande die ich nichtmal wahrnehme. Da reden wir von
Selbst-Bewußtsein, von reflektiert sein, von Achtsamkeit – und erfassen nur einen
Bruchteil unseres Seins. Das alles ging mir durch den Kopf als ich des Nächtens heim fuhr
von einem Vortragsabend über Aromaöle. Auch wenn meine Nasenschleimhaut stark
angeschwollen und belegt war, meiner Geruchswahrnehmung tat es keinen Abbruch – im
Gegenteil! Da die ätherischen Öle einer Pflanze helfen sich gegen Keime zu wehren und
zu entgiften hatten die Geruchsproben im Lauf des Abends in meinem Riechkolben eine
ähnliche Wirkung. Auch die stimmungsaufhellende Wirkung blieb nicht aus – ausgelöst
durch die Öle und getragen vom Begreifen , daß den 3% bewußten Gedanken 97%
unbewußte Gefühle gegenüber stehen. Wer beeinflußt und manipuliert da also wen ?!
Da wollen wir über den Logos und den Verstand die Probleme der Welt lösen während
Forscher erstaunt herausfinden, daߠ intuitiv, also aus dem Bauchgefühl heraus
getroffene Entscheidungen präziser und langfristig erfolgreicher sind.
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