Sonntag Abend : ich kehre dem Flohmarkt in Marquartstein den Rücken und gehe mit Aisha und Bruni an der Tiroler Ache entlang – eine bayerische Bilder-Buch-Landschaft umgibt mich, die Sonne scheint, unzählige Duftwolken hüllen mich ein. Ich komme an einer Wiese vorbei auf der noch „Heimanderl“ stehen – die hab ich ja schon ewig nicht mehr gesehen! Kindheitserinnerungen werden wach.
Die verschiedenen Arten von Heuaufbereitungen auf dem Land hab ich mir dann gestern noch in aller Ruhe im Gebiet rund ums Suhrtal angesehen – Heimanderl waren keine dabei! Seit gestern weiß ich auch, dass ich da nicht bloß einfach spazieren gehe, sondern „Promenadologie“ betreibe – wie ich zufällig in einem bayern2 Beitrag erfahren habe. Bei „wikipedia“ fand ich dann die Definition: „Die Promenadologie (auch Spaziergangswissenschaft ,engl. Strollology) ist eine Wissenschaft, die sich mit der Erfassung und gedanklichen Einordnung der Umwelt durch Promenieren und Ambulieren beschäftigt.“ Ich erfahre so, dass der Soziologe Lucius Burckhardt zusammen mit seiner Frau Annemarie die Promenadologie als Lehrtätigkeit an der Uni Kassel etabliert hat und dieser Lehrstuhl zudem seit 2006 an der Uni Leipzig als „Spazierwissenschaft“ besteht. „Ursprünglich in Diskursen der Stadt- und Landschaftsplanung verankert, wurden Projekte der Spaziergangswissenschaft wiederholt im Kontext zeitgenössischer Kunstausstellungen rezipiert“, Stadtentwicklung, Urbanismus und Aspekte der Soziologie sind ein weiterer Focus. „Ziel der Promenadologie ist das konzentrierte und bewusste Wahrnehmen unserer Umwelt und dabei das Weiterführen des bloßen Sehens zum Erkennen.“
Natürlich gibts auch schon einen enstprechenden Internetauftritt – und einen blog dazu : http://spaziergangswissenschaft.de
Mittlerweile wurde mir bewußt, dass die Landschaft so wie ich sie wahrnehmen immer auch vom Menschen gestaltet wurde und wird und mit dem Begriff der „Natur“ nichts gemein hat. Landschaft versus Natur, was verbindet sie, was trennt sie – das weite Feld derSpaziergangswissenschaft liegt also erst noch vor mir!


so so, spaziergangswissenschaft, aber heimandl gibts wirklich nicht mehr viele. sie hatten den vorteil des besseren durchlüften des heus beim trocknen. daraus ergab sich wesentlich weniger pilzbefall beim lagern und die kinder hatten riesenspass beim spielen. desweiteren war es nicht ganz so schlimm wenns draufgeregnet hat (reetdach-effekt),
grüss gott gams und den rest des störrischen bergvolks