Gedanken

schauen, riechen, staunen

Ja wo steckt sie denn…? – Na, draußen, in der Pampa, mit Hund + Mensch, aufm Berg, im Garten. Dort gibts grad viel zu sehen :

balkonglyz.jpg

 

maibalkonglyz.jpg

  glyzinie.jpg

 Die „wisteria sinensis“, die rechtsdrehende chinesische Glyzinie, auch Blauregen genannt, blüht üppigst, noch ehe die Blätter sprießen. Es duftet der ganze Garten und die Bienen sind ganz gierig. Übrigens sind die Blüten – und nur die Blüten! – essbar. Sie schmecken leicht süßlich und passen zu Salat und Pasta! Unterm Balkon geschützt habe ich meine Topfrosen gut über den Winter gebracht: sie treiben alle super aus und setzen viele Knospen an.

maihochbeet.jpg

Essbar und wunderbar knackig sind auch schon die verschiedenen Salate aus dem Früh-Hoch-Beet. GRündonnerstag wurde zum ersten mal geerntet. Und auch der Waldmeister findet fast täglich Verwendung: frisch mit Blättern der Erdbeermelisse und Zitronenmelisse als Tee aufgegossen oder leicht getrocknet und dann mit Weiswein aufgegossen als Ansatz für die Maibowle. Vor zwei Jahren hab ich meinen kleinen Balkon-Waldmeisterbestand da hingesetzt wo er auch hingehört: unter eine Buchenhecke. Jetzt wuchert er schon richtig!

waldmeister.jpg

Nicht essbar sind dagegen die Blüten des Duftschneeballs.

maischneeball.jpg

Und der „star of bethlehem“, der „Doldige Milchstern“ – ornithogallum umbellathum – zählt sogar zu den Giftpflanzen. Also: Finger weg und einfach nur freuen an den Blüten!

maimilchstern.jpg

waldmeister1.jpg

Zum Sbschluß noch ein „Waldmeister-Bild“ der anderen Art – als Hinweis darauf , dass ich wieder mal den Internationalen Tag der Lochkamera-Fotografie verpaßt habe. Dafür aber waren ein paar Fotografen in Kalifornien besonders eifrig :  Jerry Burchfield, Mark Chamberlain, Jacques Garnier, Rob Johnson, Douglas McCulloh und  Clayton Spada bauten bereits vor einigen Jahren in einem F-18 Jet Hangar (13 Meter hoch, 24 Meter breit und 49 Meter lang) die grösste Lochkamera/Camera Obscura der Welt. Das „Great Picture“, wie sie das Bild nennen, entstand als Projekt über neun Monaten zusammen mit vielen freiwilligen Helfern.  Als Bildträger benutzten sie eine ca. 10 x 34 Meter grosse Leinwand die sie mit 80 Liter Silberhalogenidemulsion beschichtet und somit für eine Belichtung empfindlich gemacht haben. Diese wurde dann  35 Minuten lang durch ein 6mm kleines Loch belichtet und anschliessend mit 2200 Liter Entwickler und 4500 Liter Fixierbad entwickelt. Zur Wässerung dienten zwei Feuerwehrschläuche mit 2840 Liter Wasser pro Minute.Das Bild selbst und die Infos dazu findet ihr unter : http://www.legacyphotoproject.com/

wesent-lich

natur.jpg

„Die Natur und die Kunst sind völlig unterschiedliche Dinge. In der Kunst äußern wir unsere Vorstellung von dem, was in der Natur nicht vorhanden ist…. Ich arbeite nicht nach der natur, sondern von der natur, mit ihr……Jeder möchte die Kunst verstehen. Warum versucht man nicht die Lieder eines Vogels zu verstehen. Warum liebt man die Nacht, die Bäume, alles um uns her, ohne es durchaus verstehen zu wollen; aber wenn es um ein Bild geht, denken die Leute, sie müssen es verstehen…..“ Pablo Picasso

skizzenbuch1.jpg

Und immer dieses „Verstehen -wollen“  – woher kommts?

Während die durch Nebelschichten dringenden Sonnenstrahlen den Grasboden  dampfen lassen und dabei dennoch die Luft er-klärt,  erkenne ich – mehr im Sinne eines Erspürens als eines philosophischen Begreifens – dass all mein Bemühen, Machen, Tun, Vernetzen, Organisieren mein wesentliches Sein nicht beeinflusst noch verändert, nicht einmal erklärt.

____________________________________________________________________

GAU


“ Wen es trifft

der wird aufgehoben

wie von einem riesigen Kran

und abgesetzt

wo nichts mehr gilt,

wo keine Straße

von gestern nach Morgen führt

und der Boden

aus hitzigem Eisen ist……..    „

Hilde Domin (Sämtliche Gedichte)

quidquid.jpg

Wer teilweise meine Bilder nicht sehen kann: über „mozilla firefox“ ins internet und auf meinen blog gehen – und nicht über „internet explorer“ ! – und schon löst sich das Problem!

___________________________________________________________________

außer Kontrolle

 hiazynthe.jpgkrokus2.jpg

Frühlingserwachen – schön, faszinierend-jedes Jahr – und sprachlos machend. Zumal in dem Wissen, dass am anderen Ende der Welt ein ganzes Land um mehrere Meter einfach verschoben wurde, jetzt zusätzlich die Lage außer Kontrolle gerät.

krokus1.jpg

marzenbecher.jpg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kaum einer blickt mehr nach Afghanistan, nach Lybien …Krieg – überall – gegen die Würde, die Menschlichkeit, die Natur, das Leben. Manchmal auch in uns. Und immer wieder: ausgeliefert sein. Aber: der Ohnmacht keine Macht geben – und anerkennen: es gibt Situationen, Bedingungen, Ereignisse, da bin ich ohne Macht. Dem gegenüber steht das Erkennen: wann und wo habe ich Macht, wann ist ein machtvolles Handeln möglich und angesagt. Etwas in den Griff bekommen – haben wir tatsächlich die Wahl? Im unmittelbaren Umfeld ja – vor der eigenen Haustür beginnt das Kehren!

 teilchenbeschleuniger1.jpg  teilchenbeschleuniger.jpg

Heilsame Strahlung – kontolliert – und doch nicht wirklich einschätzbar. „.. ich seh es nicht, ich riech es nicht, ich höre ein Summen, ich spüre es, ich fühle es“ – war einer der Tagebucheinträge während meiner Bestrahlung.

___________________________________________________________________

Ankommen

 schleching.jpg

Das Gefühl, angekommen zu sein, „zu Hause zu sein“,  empfand ich gestern deutlich auf der Fahrt von Kössen über Schleching zurück nach Chieming, was sowohl ein geografisches als auch ein physisches wie psychisches „Angekommen sein“ beinhaltet. Dieser Fleck Erde, die Natur, die Menschen hier gehören ebenso dazu wie die „Richtigkeit“ meines Lebens, in dem alles seinen Platz hat und findet – die Kunst, die Arbeit mit Menschen und mit Hunden. Vor elf Jahren war ich davon noch weit entfernt, wie der Eintrag ins Skizzenbuch seinezeit dokumentiert:

boudlair.jpg

skizzenbuch.jpg

… nichts wie weg, das war mein Ziel…..und möglichst oft ans Meer!

________________________________________________________________

Abgetaucht

 Hab ich doch tatsächlich den Eintrag von letzter Woche nicht online gestellt- im doppelten Sinne also „abgetaucht“……:

pegelstand2.jpg

War dann mal kurz abgetaucht – bei Familie und Freunden in Burghausen, im Wellnessgarten, im Büro (Papierkram und Doku), in meinem aktuellen Skizzenbuch, im Buch „die Spurenleserin“ (von Hannah Nyala), beim Reinschmökern in die neuen Bücher, Bekochen von Gästen und Freunden – fast wie Kurzurlaub.

Frage-Such-Spiel

 Damit befasse ich mich seit Montag wieder sehr intensiv….Womit? – na , damit eben:

wasistdas.jpg

Noch nicht klar? Dann gibts eben ein Frage-Such-Spiel: was ist das ???

wid.jpg

Und – schon eine Idee????

Heißer Tip: seht euch mal den blog von www.alpenhund.de an!

______________________________________________________________________

Manchmal

Heute ist Weltkrebstag. Heute vor sechs Jahren habe ich kurz  nach meiner eigenen Diagnose folgende Collage angefertigt:

collage.jpg

Etwas Galgenhumor kommt darin zum Ausdruck. Das war mein Glück – das ich mir eben diesen die meiste Zeit bewahrt habe, den Humor. Manchmal eben auch Galgenhumor – egal – hauptsache Humor! Vom Tag der Diagnose an habe ich täglich gemalt, gezeichnet, fotografiert, gedruckt, collagiert. Fast ein ganzes Jahr, die ganze Therapie hindurch. Ich bin einen eigen-willigen Weg gegangen nach den OPs und der Bestrahlung, habe so manch andere Therapie verweigert. Nein, es war für mich kein Kampf (auf Leben und Tod), es war eine Herausforderung, ein Erkennen – dass ein neuer Weg beginnt. Ich habe mich weniger mit den Krebszellen beschäftigt noch mit meinen Ängsten, sondern vor allem meinen gesunden Zellen, meiner Kraft, meiner Kreativität, meinem Eigen-sinn ganz viel Ausdruck, Zuwendung und Aufmerksamkeit geschenkt, sie zum Mittelpunkt erkoren. Dazu kam ein hilf- und segensreiches Netzwerk aus Ärzten, Heilpraktikern und Therapeuten, Freunden, meiner Familie. Es gabe gute Worte, freundliche Blicke und viele, viele Engel an meiner Seite. So konnte ich diesen meinen Weg gehen. Freilich, es gab Rückschläge und Einbrüche, aber dieser mein Weg war und ist offenbar und offensichtlich ein Guter ….  Heute bin ich dankbar für dieses Leben, mache es mir täglich bewußt. Und stehe zu meinen Wünschen……

engeltage.jpg

Kreise schließen sich

 wolf.jpg

Der Wolf geht um – in den Medien und in meinem Kopf. Als ich vergangene Woche das Buch von Shaun Ellis – „Der mit den Wölfen lebt“ – zu lesen begann, tauchte das Thema auch grad wieder in den Medien auf. Aktueller Bezug: der Wolf vom Wendelstein ist wieder da. Nein , ich habe ihn nicht mit der Kamera erwischt, dazu ist er viel zu scheu! Das Bild oben stammt von Salzburger Zoo, aufgenommen im letzten Jahr, und es zeigt einen Europäischen Wolf. So also könnte er schon aussehen, der Isegrimm, der da im Wendelsteingebirge herumschleicht. Zusätzlich kam heute in „RadioWissen“ auf Bayern2 ein Beitrag zum Thema Wolf, in dem u.a. auch Kurt Kotrschal vom Wolfsforschungszentrum der UniWien und des Konrad Lorenz Instituts zu Wort kommt.Während Shaun Ellis seine Erkenntnisse über frei lebende Wölfe vorallem den in Gefangenschaft geborenen und dort lebenden Wölfen zu Gute kommen läßt und nur am Rande Parallelen zu den Hunden zieht, stehen vergleichende wissenschaftliche Studien Hund-Wolf im Mittelpunkt des Interesses in Wien.  Hier ist nachzulesen, was die Wiener machen :

http://www.wolfscience.at/deutsch/#

Und hier kann der BR-Beitrag online nachgehört werden : http://www.br-online.de/podcast/mp3-download/bayern2/mp3-download-podcast-radiowissen.shtml

Das Buch von Shaun Ellis ist ebenfalls lesenswert , da spannend und informativ zugleich.  Der Unterschied der DNA zwischen Wolf und Hund beträgt 0,2 %. Für mich bedeutet das, dass das – angeborene – Temprament von Wolf und Hund sehr ähnlich ist. Wie sich der Charakter ausbildet hängt dann letztlich vom Umfeld, der Erziehung und den Lebensbedingungen ab.Umso fataler, wenn der Mensch diesen Charakter mitformt, ohne zu wissen oder zu ahnen dass er es tut und was er da tut! Denn ob wir nun von Wölfen fasziniert sind, Hunde halten und mit ihnen leben  oder ob uns ein Bild gefällt oder eben nicht  – letztlich liegt das gleiche menschliche Bedürfnis dahinter: die Projektion unserer eigenen Wünsche und Ängste, Hoffnungen und Erwartungen.Für mich persönlich schließt sich da der Kreis zwischen Kunst, Kunsttherapie,  der Arbeit mit Menschen und Hunden, der Psychotherapie und der Wolfsforschung. Und nur am rande bemerkt: ob Psychoanalyse oder Wolfsforschung –  wieder mal sind die Wiener vorne dran und wegweisend!

_________________________________________________________________