Gedanken

Krebs – die beste Art zu sterben?

– ein Kommentar über die Vermessenheit –

Richard Smith, ehemaliger Herausgeber des „British Medical Journal“ und Dozent an der Universität Warwick, löste kürzlich eine kontroverse Diskussion zum Thema Krebs aus: Der Tod durch Krebs sei die beste Art zu sterben, so Smith in einem Beitrag auf dem bmj-blog . Er unterscheidet vier Arten zu sterben: 1.den plötzliche Tod, bei dem kein Abschied möglich ist und nichts mehr geklärt, versöhnt, ausgesprochen werden kann. 2.den langsamen Tod durch Demenz, bei dem man sich selbst verliert. 3.den Auf-und-ab-Tod durch Organversagen, bei dem man sich ganz den Ärzten und der Apparatemedizin ausliefert. Und 4. den Krebstod. Dieser sei deshalb die beste Art zu sterben, so Prof Smith, da einem dann die Zeit bliebe, sich zu verabschieden, das eigene Leben zu reflektieren, Botschaften zu hinterlassen, vielleicht die besonderen Plätze ein letztes Mal zu besuchen, die liebsten Lieder zu hören, geliebte Gedichte zu lesen, und sich – entsprechend des eigenen Glaubens – darauf vorbereiten, seinen Schöpfer zu treffen. Dies sei zwar ein romantischer Blick auf das Sterben, aber „es lässt sich mit Liebe, Morphin und Whiskey erreichen“, so Smith.
Ja wenn es denn nur so einfach wär! Derlei beschönigende Darstellungen gehen am Thema vorbei! Bei einer Krebserkrankung ohne Aussicht auf Heilung sitzt immer Eine mit am Bett: die Hure Hoffnung! Und manchmal reichen Morphium und Whiskey eben bei weitem nicht aus – dann hilft nur ein künstliches Koma, wenn der Schmerz unerträglich wird. Oder der Suizid – um sich selbst die Würde zu bewahren und  Leid zu beenden, so wie Brittany Maynard am 1. November 2014. Dieses Ringen und Kämpfen beschreibt Wolfgang Herrndorf in seinen Tagebuchaufzeichnungen „Arbeit und Struktur“ sehr anschaulich: »Ein Riesenirrsinn jeden Tag, jeder Tag« und »Ich kann nicht mal das Wort finden, das meinen Zustand beschreibt«. Spätestens mit Christoph Schlingensiefs „So schön wie auf Erden kann´s im Himmel gar nicht sein“ wurde deutlich, dass der Krebstod am Ende eines Lebens sich auf die Lebensweise, -erfahrung und – einstellung bezieht die der Betroffene schon vorher hatte. Ein praktizierender, in Mediation geübter Mönch und Buddhist wird anders in diese Phase treten als einer, der in der Tradition des „Glaubens und Hoffens bis zum Schluss“ lebte und weder den Kampf noch die Liebe zum Leben oder zu seinen Leiben einfach aufgeben kann.
Henning Mankells Aufzeichnungen seiner Krebserkrankung und –therapien scheinen auf den ersten Blick Richard Smith Recht zu geben. Doch schnell wird klar: Mankell war immer schon ein sehr bewusst lebender, reflektierter Mensch. Er gibt offen zu, Tage zu erleben, „…die schwer sind, mutlos. Dann heißt es, die Zähne zusammenzubeißen und sich zu anderen Gedanken zu zwingen.“ Und er schreibt von seiner Angst – so wie viele vor ihm auch. Alleine die Diagnose war für Mankell ein „Abstieg in die Hölle“. Nach monatelangen Therapien konstatiert er wie so viele andere Krebspatienten auch, die wissen, dass der Krebs zwar zur Ruhe gekommen ist aber Heilung nicht mehr möglich ist, sein Leben zu leben „als wäre alles normal.“
Egal ob nun Mankell, Herrndorf oder Schlingensief: jeder Tod ist so individuell wie das Leben selbst und ist die letzte zu bewältigende Aufgabe eines Jeden. Ein Vergleich, welcher Tod nun „besser“ oder „schlechter“ sei und somit die Krebs-Forschung an sich gleich in Frage zu stellen, ist allerdings mehr als vermessen!

vomMeer„Notwendigkeit“, Mischtechnik auf Papier, © Michaela Dreier

Viel Glück! + Ursachenforschung!

Ein sehr ergiebiges Thema ist das der Korrelation von Umwelteinflüssen, der Lebensweise, von Genen und das der selbst bestimmbaren Faktoren bei der Entstehung von Krebs. Im Hinblick auf unsere Familiengeschichte wurden bisher nach eingehenden Tests die für Brustkrebs mit verantwortlichen, bisher bekannten Gene ausgeschlossen. Zur Lebensweise: ich bin seit meinem sechzehnten Lebensjahr Vegetarierin, (eigentlich „Pescetarier“, denn hin und wieder esse ich gerne Fisch) ernähre mich gesund, bewußt, meist biologisch. Ich kann Kochen – Fertiggerichte gibt es höchst selten. Die Freude am Kochen und an guten Lebensmitteln ist bei uns Familientradition, das Kochen habe ich u.a. gelernt bei meiner Mutter und meiner Großmutter. Gemüse, Salate und gutes Öl gehören dazu, schon immer, das Ganze als eine Mischung aus bayerisch-österreichischer-mediterraner Kost. Umwelteinfluß und Lebensweise „Essen“ können also schon mal abgehakt werden, bei jeder von uns. Alkohol? In Maßen ja, gerne zum Essen. Rauchen? Meine Großmutter war starke Raucherin, vermutlich starb sie an einem Lungenrezidiv, wurde aber über 80 bei viel Lebensqualität bis kurz vor ihrem Tod. Sie hat sich unmittelbar nach ihrer Diagnose das Rauchen abgewöhnt und 20 Jahre durchgehalten. Meine Mutter hat wohl früher mal geraucht, es aber auch schon längst bleiben lassen. Ich selbst hab nie geraucht. Bewegung und Sport an der Luft? Oma war und Muttern ist noch immer Skiläuferin durch und durch. Ich war früher Reiterin, bin heute mit den Hunden täglich draußen und viel unterwegs – zu Fuß, bergauf, bergab, querfeldein. Ins Schwitzen und Meditieren komme ich beim Arbeiten im Garten, regelmäßig! Graben und Werkeln im Garten wurde mir ebenfalls in die Wiege gelegt, ebenso wie das Schwimmen. „Couchpotatoes“ sind wir also alle drei nicht und nie gewesen. Kommt noch die Psyche, also die Psychosomatik, dazu. Da treffe ich voresrt noch keine Aussage, da ich mich in zwei zum Thema passende Bücher einlese sowie der Umzug in die Hirschau abgeschlossen ist.

Zum Thema Ursachen eines Krebsgeschehens habe ich heute  einen blog- Eintrag auf der Seite der Selbsthilfegruppe veröffentlicht: Glück spielt bei der Erkrankung bzw. Nicht-Erkrankung von Krebs eine nicht unwesentliche Rolle! „So das Ergebnis einer Forschungsarbeit dreier Wissenschaftler, die zunächst einen Zusammenhang zwischen Umweltfaktoren und den Mutationen von Stammzellen belegen wollten. Bei jeder Zellteilung ist das Risiko für eine Mutation erhöht und damit die Ursache für einen späteren Krebs. Anhand der Stammzellen der Organe und deren Zellteilungsrate konnte das Forschungsteam mathematisch errechnen, dass in manchen Geweben und Organen häufiger Krebs entsteht als in anderen.Verglichen mit realen Krebsraten in der Bevölkerung zeigte sich, dass tatsächlich zwei Drittel aller Krebsarten sich auf  Teilungshäufigkeit von Stammzellen zurückführen lässt – und dass die Erkrankung an vielen Krebsarten einfach nur “biologisches Pech” ist. Für immerhin 22 von 31 Krebsarten ist dieser Zusammenhang mit den Daten des Forscherteams  nachgewiesen.Demnach  sind zwei Drittel aller Tumore unter Erwachsenen die Folge zufälliger, spontaner Mutationen im Erbgut. Nur in einem Drittel der Fälle sind erbliche Vorbelastung oder Umwelteinflüsse die Hauptursache.

Bert Vogelstein Prof. f.Onkologie und Pathologie/ Cristian Tomasetti, Prof f.  Biomathematik, Biostatistik and Krebs-Genetik /Martin Nowak, Prof. f. Biologie und Mathematik, Quelle:sciencemag.org  und : zeit.de/wissen/gesundheit

Dass sich in der weiblichen Brust durch die ständige stattfindene Veränderung, die sich monatlich wiederholt, eine häufige Zellteilung stattfindet, ist klar. Nun stellt sich mir aber die Frage: warum ist die Brustkrebsrate bei Frauen der westlichen Welt deutlich höher? Die Epidemologie zeigt , dass weltweit große Unterschiede in der Erkrankungshäufigkeit bestehen. Die höchsten Erkrankungsraten werden in Nordeuropa, den USA, Australien und Neuseeland beobachtet. Eine Frage von Glück und Pech? Oder doch auch der Umwelteinflüsse?

Wie dem auch sei:

Ich wünsche allen ein zufriedenes, gesegnetes 2015 – ebenso Glück und Zuversicht!

338B„2014“,Mischtechnik auf Papier, © Michaela Dreier

2014, rückblickend  ein Jahr der Veränderungen!

„Öffne der Veränderung Deine Arme, aber verliere dabei Deine Werte nicht aus den Augen.“ (Buddhistische Weisheit)

Zeit der Wunder

Nicht nur an Weihnachten ist die Zeit der Wunder! Diese geschehen immer wieder. „Als Wunder werden vom Vatikan nur noch unerklärliche Heilungen anerkannt. Dazu kommt es immer seltener…“ Ich kenne einige Menschen die nach einer Krebsdiagnose mit wenig hoffnungsvoller Prognose eigentlich nicht mehr leben dürften – das aber tun, und zwar schon über 15 Jahre beschwerdefrei. Leider tauchen diese Überlebenden in keiner Statistik auf – somit fällt ein durchaus relevanter Prozentsatz nicht ins Gewicht -was wiederum bedeutet, Statistiken kritisch zu hinterfragen. Meinen Lesern wünsche ich jedenfalls viele große und kleine Wunder und viele wunderbare Momente!

Ausblick„Weitblick“, Mischtechnik auf Papier, © Michaela Dreier

 

Bild-Betrachtung

Der Genexpressionstest vom Tumorgwebe meiner Mutter ergab, dass dieser nicht auf eine Chemotherapie ansprechen würde – was den G1-Status bestätigt. Auch eine Bestrahlung – Radiotherapie – macht wenig Sinn, da diese sich in erster Linie gegen Lokalrezidive richtet und der Vorteil in ihrem Fall mit Bestrahlung bei gerade mal 3,3 % liegen würde – im Hinblick auf die Nebenwirkungen und Strapazen zu wenig. So hat sie sich klar dagegen entschieden. Zumal sie in den letzten Jahren bei einigen Freundinnen die Verbrennungen während einer Bestrahlung miterlebt hat. Vor einer Woche hat sie mit der „Antihormonellen Therapie“ begonnen, nimmt ein Medikament, das die Rezeptoren der Hormone, an die der Tumor andocken würde, blockiert. So wird das Wachstum eventueller Rest-Tumorzellen unterbunden. Auf den Skiern steht sie noch nicht – was aber am Schneemangel liegt. Sie ist wieder mobil wie zuvor und kommt morgen zu mir, um den Verlauf des Umzugs zu begutachten.

Wir beide hatten die Chance der Früherkennug – und erfahrene Diagnostiker. Sicher ein Glück, denn dass die rechtzeitige Erkennung ein wichtiger Bestandteil im Kampf gegen Brustkrebs ist und es gerade im frühen Stadium erfahrene „Bild-Betrachter“ braucht, ist keine Frage. Frau kann diese Chance auch nur nutzen, wenn sie regelmäßig zur Vorsorge zum Gynäkologen geht – zum jährlichen Ultraschall z.B. und gerade bei Frauen vor den Wechseljahren sehr wichtig, denn die Mammographie läßt bei einem Gewebe, das sich monatlich mehrmals verändert, meist wenig erkennen. Auf dem blog der Selbsthilfe habe ich auch was zum Mammographie-Screening für Frauen ab 50 verfasst.

Im Moment beschäftige ich mich auch wieder mit den vielen einzelnen Faktoren, die zu einem Tumor führen können – Bewegung und Ernährung, Immunsystem und Gene, Verletzungen – äußere wie innere  – und somit die Psychosomatik. Zusammenfassung folgt….

Hades3_3aus der Serie „Mamma CA“, Monotypie auf Papier, © Michaela Dreier

Aktivistinnen

Meine Mutter ist wieder zu Hause – und sie hat sich vorgenommen bald wieder so fit zu sein dass sie auf den “Brettln ” stehen kann und die Hänge runter wedeln. Ich finde es ja nett vom Winter, dass er sich Zeit läßt und auf sie wartet. Jetzt heißt es nämlich vorerst einmal abwarten, was das Ergebnis der Histologie, die Auswertung des Gewebes, für Therapievorschläge bringt. Eine Therapie mit Tamoxifen, damit die Rezeptoren hormonabhängiger Tumore blockiert werden? Oder werden Aromatasehemmer vorgeschlagen, damit kein Östrogen mehr gebildet wird? Sicherlich wird auch über eine Bestrahlung diskutiert….wir werden sehen! Eines ist jetzt schon klar: Sport und sich viel an der Luft bewegen ist mit das effektivste Mittel, um einen Rückfall zu verhindern. “Sport ist so wichtig wie ein Medikament”, führte Dr. Doris Augustin beim Senologiekongress 2013 in München aus und “..bei Frauen mit hormonabhängig wachsendem Brustkrebs senkt Sport den Östrogenspiegel im Blut.” Dazu gibt es Langzeitstudien. Wie es ja überhaupt sehr viele Studien gibt rund ums Thema Krebs und besonders auch um Brustkrebs. Dass manche davon mit Skepsis zu lesen und interpretieren sind, ist meist weniger bekannt. Um tatsächlich aussagekräftige Informationen daraus ziehen zu können und um noch mehr rund ums Thema Brustkrebs zu wissen, gerade auch bezüglich aktueller Forschungsergebnisse,  habe ich mich zur Teilnahme am mehrtätigen “Kompetenztraining für Brustkrebsaktivistinnen” beworben und wurde tatsächlich genommen!

Dieses schöne Foto hat Susanne R. letztes Jahr im Dezember aufgenommen. Es ist jetzt veröffentlich in unserem schönen Jahreskalender 2015, den ich anläßlich der Jahresfeier unserer Selbsthilfegruppe vorgestellt habe und der auch über die Gruppe zu beziehen ist. Der Erlös kommt zu 100% unserem Verein zu Gute!

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Worte wie Wolken

Dies ist der 333. Eintrag, seit ich im Februar 2009 begonnen habe diesen blog zu schreiben. Und es wird vorerst der letzte sein!!  Themen „rund um den Hund“  findet ihr bereits auf meinem „Hunde-Blog“, die Themen Brustkrebs und Gesundheit auf dem blog der Selbsthilfe und Themen rund um die Kunst + Kunsttherapie sind demnächst auf meiner dann neu gestalteten Kunst-Seite zu finden – eventuell mit integriertem blog! Wer sich weiterhin kritisch weiterinformieren möchte findet bei den Netzfrauen sicher das entsprechende Portal.Wer Lust auf feine, vegetarische und oft überraschende und schnelle Küche hat findet an 365 Tagen viele schöne Bilder und Inspirationen – oft mit wunderbaren links auf ähnliche Seiten.Wer hin und wieder seine eigenen festgefahren (Denk)Schienen hinterfragen möchte und sich wachrütteln lassen will, dem lege ich Salamandras Tagebuch ans Herz. Ihr werdet also sehr gut auch ohne mich über die Runden kommen! Wer mit persönlich schreiben möchte kann mir mails schicken an:  m3er@michaeladreier.de

PalmaWolkenWolken über dem Meer,La Palma,© Michaela Dreier

Ich verabschiede mich auf dieser Seite mit den Worten von Tich Nhat Hanh:

„…Betrachten Sie einen Orangenbaum, erkennen Sie, dass der Orangenbaum schöne grüne Blätter, wohlriechende Orangenblüten und süße, saftige Orangen produziert. Das sind die Dinge, die ein Orangenbaum der Welt anzubieten hat. Bei einem Menschen ist es genauso….. Wir können, wenn wir tief in den gegenwärtigen Augenblick hineinschauen, sehen, dass wir Gedanken, Worte und Handlungen produzieren. Der buddhistischen Tradition zu folge sind unsere Gedanken, unsere Worte und unsere Handlungen unsere wahre Fortführung…. sie sind von uns geschaffene Energien, die noch lange weiterexistieren werden. Wir können eine gute Fortdauer dadurch sicherstellen, dass wir gute Gedanken, Worte und Taten schaffen…“ Tich Nhat Hanh setzt den Gedanken fort indem er darauf verweist, “ es gibt keine Geburt und keinen Tod…… so wie auch eine Wolke nicht sterben kann…“

 

Coexistenz und Verantwortung

Tiere2

Das Bild zeigt Tiere, mit denen ich in den letzten Tagen unmittelbar in Kontakt war. Seit dem Vortrag von Martin Ott  im Frühjahr in Weibhausen bin ich immer wieder mal am Nachdenken und Philosophieren, was genau mein Verhältnis zu Tieren ausmacht. Heute hat ein Freund gefragt, warum ich mir das z.B. mit den Bienen antue. Die Antwort ist einfach: weil ich es für eine meiner Lebens- und Kulturaufgaben halte, gerade auch im spirituellen Sinn, den Tieren die mich umgeben ein möglichst wesensgerechtes Leben zu ermöglichen. „Antuen“ klingt nach Arbeit – ist es teilweise auch wenn man es verantwortungsvoll betreibt. Da ich aber keinen Honigertrag im Visier habe biete ich den Bienen einfach eine Lebensgrundlage an – sie können nur noch in der Obhut von Menschen überleben!  Heute morgen bei der Durchsicht der Waben hatte ich meine Freude am lauten Summen und Brummen und an dem unverwechselbaren Duft, den ein Bienenstock bei Wärme verströmt. Auf dem Land ist mir dies möglich – eine Chance, die ich nutze! Schon als Kind und Jugendliche brachte ich Tiere heim die ich am Wegesrand fand: Mäuse, Vögel, Eidechsen,junge Enten, auch mal eine kalifornische Wasserschildkröte die ob ihrer Größe ausgesetzt wurde aber den Winter nicht überlebt hätte. Die 3 Hunde, die ich damals immer wieder betreute, haben sie am Wegesrand entdeckt. Im Rücksack nahm ich sie mit und pflegte sie, suchte und fand einen tollen Platz für sie in einem riesigen Terrarium unter Ihresgleichen, betreut und aufgebaut von einem echten Spezialisten. Die jungen Enten brachten wir durch und setzten sie wieder aus. Wir – weil meine Eltern und mein Bruder mit beteiligt waren, auch wenn sie von meinen Fundstücken nicht immer begeistert waren. Von den Fledermäusen , Mäuse und Eidechsen haben sie nichts mitbekommen. Aber „unschuldig“ waren sie dran nicht, denn sie haben es mir mitgegeben auf den Weg:  Respekt und die Achtung vor den Tieren und auch die Verantwortung, die dafür zu übernehmen ist. Nie ging es darum zu sagen oder zu meinen „mein“ Tier, im Sinne eines besitzen wollens, sondern immer auch die Art an sich zu sehen und das Tier als Wesen mit Rechten. Da habe ich natürlich auch viel gelernt durch das Beobachten der Tiere und Befragen der Menschen, die sich intensiv damit befassen.Vom Großvater habe ich gelernt, daß Tiere wichtige Nahrungslieferanten sind: Enten und Gänse rupfen, Rehe aufbrechen und Fische fangen und töten durfte ich selber schon früh machen. Auch wenns nicht immer schön war – auch das ist eine Art von Spielregeln. Und:man ließ mich machen: Be-greifen in jeder Hinsicht! Wichtig war dabei immer: der Dank ans Tier und der Respekt vor seinem Tod. Nein, ich habe keinen Schock davon getragen oder bin dadurch verroht (so die geäußerter Befürchtung so mancher Mitbürger über den Bogensport auf 3D-Pacouren, die davor warnen Kinder dorthin mitzunehmen damit diese nicht zu Kriegs- und Tötungsspielen annimiert werden…. während ihre Kinder am PC sitzen und virtuelle Games spielen). Will heißen: ich hatte das Glück mitzuerleben, daß das Leben draußen statt findet, daß es Regeln gibt und Verantwortung keine Worthülse ist und jeder dafür einzustehen hat. Das hat mich geprägt – und deswegen überlege ich mir auch als Vegetarierin ( genauer gesagt „Pescetarierin“, denn Fisch mag ich ganz gerne mal!-nach dem Motto: ich esse,was ich selber töten kann)  sehr genau, woher  meine Nahrungsmittel kommen, wie artgerecht die Haltung  ist, z.B. bei Milchprodukten und Eiern,  und welche Konsequenzen der Anbau mit sich bringt. Nein, ich bin kein „Gutmensch“ – aber Teil eines größeren Ganzen. Ich bin auch kein Hundeflüsterer oder  Bienenflüsterer ( sehr informative HP!) – für andere mag das zutreffen, für mich nicht-Ich flüstere ihnen nämlich nichts – sondern höre lieber zu und versuche zu verstehen, was SIE zu sagen haben!

Heilkunst der Rose

Morgen  ist das Rosenfest in Trostberg. Heute konnte ich schon einen Blick in den – voll erblühten – Rosengarten werfen: Farbe und Duft sind einfach umwerfend. Natürlich ist die Rose die Hauptdarstellerin im Programm: 10 bis 14 Uhr Rosen- u. Pflanzenmarkt/ 10 – 17 Uhr Rosenwerk: „Alles aus der Rose“ zeigt was man aus Rosenblüten alles herstellen kann/ 10:30 Uhr und um 17:00 Uhr findet eine fachkundige  Führung mit Marita Protte durch den Rosengarten statt/um 11 Uhr ist eine Martinee der Musikschule zu hören und von 14 bis 17 Uhr gibts Musik in allen Ecken, um 16 Uhr dann Kreistänze inmitten der Rosen. Für das leibliche Wohl sorgt das Cafe im Kindergarten und Mittags gibts Schmanckerl. Tja, und dann um 14:00 Uhr findet der Vortrag mit Prof. Wabner aus München über die „Heil-Kunst derRose“ statt. Jahrelang hat es gedauert bis wir, sie Selbsthilfegruppe, ihn ins Chiemgau einladen konnten, jetzt hat es in Kooperation mit den Trostberger Rosenfreunden endlich geklappt. Ich freue mich sehr drauf! Der Eintritt ist frei!

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Dietrich Wabner, Professor für Chemie, arbeitet seit vielen Jahren praktisch und wissenschaftlich mit etherischen Ölen. Sein besonderes Interesse gilt den Rosenölen. Er hat in seiner Analysensammlung über 40 Rosenöle weltweiter Produktion untersucht und charakterisiert. Sein Vortrag über dieses Thema findet um 14:00 Uhr in Trostberg im Atrium im Museum direkt neben dem Rosengarten statt.

Schwarmzeit!

Bei einem sehr regnerischen Tag in Niederbayern schreibe ich diesen 330. Blog-Eintrag.

imRegen
Ich sitze in Karins Appartment – endlich mit einem vernünftigen W-Lan-Zugang der einen blog-Eintrag ermöglicht. Der Gartenteich lädt heute nicht zum Schwimmen ein. Am Montag hatte ich meine Freude im Wasser, heute mit der Oberflächenstruktur!

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Bei Regenwetter schwärmen jedenfalls die Bienen nicht -so zumindest dachten wir! Falschgedacht, denn am Montag hatte uns ein Schwarm in Aufregung versetzt: ein Gewitter war abgezogen, das andere stand am Horizont, dazu die Meldung vom Dauerregen – somit hatte ein ausgeschwärmtes Volk keine Überlebenschance.

schwarm1

Also rein ins Auto und den Schwarm im Garten eines aufmerksamen Landbewohners aufgespürt. Noch nie habe ich so viele Bienen und einen so großen Schwarm gesehen! Auch wenn die Bienen sich wie Dachziegeln schützend um den Schwarm legen und die Königin im Inneren nicht naß wird,  könnte der Schwarm tagelangen Starkregen nicht standhalten und würde durch das Gewicht zu Boden fallen. Selbst wenn  Spürbienen eine sichere Behausung gefunden hätten, wäre dieser  nicht mehr bis dorthin gekommen. Wie gut daß wir um diese Zeit einen Schwarmkasten im Auto haben und entsprechendes Equipment. Im neuen Bienenhaus in Kleeberg findet der Schwarm nun was er braucht: wesensgemäße Bienenhaltung. Daß die Bayern zu den Bienen seit Jahrhunderten ein besonderes Verhältnis haben ist hier nachzulese. Mir bleibt zu hoffen daß meine Bienen nicht ausgeschwärmt sind während ich hier in Niederbayern im Einsatz bin! Fürs Daheim-bleiben habe ich Ihnen Färberwaid angebaut als Nahrungsquelle gleich ums Eck. Doch daran liegt es ja eigentlich nicht wie der Imker weiß: schlüpft eine junge Königin räumt die Alte mit einem Teil des Volkes den Stock und schwärmt aus.

färberwaid

Nr. 29

GartenImp

Ende April: der Laubfrosch ist wieder da und lebt jetzt in einer Wohngemeinschaft mit der kleinen „Tara“, die ersten Rosen blühen, die Glyzinie konnte auch einige Blüten über den Frost retten, die Calendula blüht schon seit 3 Wochen, der Pflücksalat ist seit Ostern erntereif und der Milchstern ging heute auf. Die Arbeit im Garten erdet in jeder Hinsicht und macht den Kopf frei!
Der „doldige Milchstern“ heißt auch „star of bethlehem“ und ist eine wichtige Pflanze in der Bachblütentherapie. Meine Kollegin Jutta Haider hat einen wunderbaren Weg gefunden,Bachblüten- und Kunsttherapie zu verbinden und bietet entsprechende Seminare, teilweise auch in Bernau am Chiemsee, an. DieBotschaft der Bachblüten-Pflanze Nr 29: „Ich empfinde. Ich atme. Ich lebe.“