Philosophie

Wirklichkeiten?

wildiris

 Intensives Wochenende: vorbei an wogenden Blüten-Wiesen

wildblumen

Sich den Themen und Worten nähern, Blütenblatt für Blütenblatt sich öffnet – im Inneren die individuelle Lösung!

seminarrose

Visualisierung + Verbalisierung, Fragen zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Semantik und dazwischen viele Pausen als Schlüssel zur Lösung – mit Liane Probst als geniale Referentin!

schlüssel

Glaube nie daß du dich in derWirklichkeit

des anderen befindest.

Mache dich kundig,

was die Worte in der Welt

deines Gegenübers bedeuten.

Milton Erikson

 

Adresteia

Zum ersten mal hängt das Bild der „Nemesis“ aus der Serie „me,myself,I“ (2004) öffentlich aus ( im Frauenkircherl in Erding bis 2.1..). Sie ist die „Göttin des gerechten Zorns“ und bestraft vorallem die menschliche Selbstüberschätzung und Überheblichkeit, also die menschliche Hybris, die wiederum eine wichtige Rolle beim Turmbaus zu Babel spielt. In den Methamorphosen von Ovid wird die Nemesis  als Adresteia, „die Unentfliehbare“ benannt, im Tarot entspricht sie der „Gerechtigkeit“. Der Tisch auf meinem Bild kann Opfertisch sein, OP-Tisch, ein Feldbett – jedenfalls nicht sehr einladend und eher ungemütlich….! Die Zeilen unten habe ich irgendwo entdeckt, sie sind also nicht von mir, passen aber sehr gut.

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Frei sein heißt bei sich zu sein,

bei sich zu sein bedeutet wach sein,

nur wer wach ist – sieht.

Sehen heißt Zeuge sein – der Ursache, der Wirkung

innen wie außen.

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..mit den Wölfen…

…heulen tu ich möglichst nicht! Aber manchmal ist es echt zum Heulen: gerade hat mich wieder eine dieser unmöglichen „hoax“-rundmails erreicht, die als Hilfsaktion getarnt daherkommen. Meist geht es um die Errettung eines schwer erkrankten Kindes, und all denen die per klick das mail weiterleiten wird vermittelt sie würden damit einen Beitrag leisten können und irgend ein Konzern würde pro Klick die Spende erhöhen… wers glaubt wird seelig und es wär ja zu schön wenns so einfach wäre! Absolution und ein gutes Gefühl per Mausklick…die Studenten der TU Berlin machen es sich zur Aufgabe, derlei „hoax“- mails  aufzudecken, diese hoax- Liste ist für alle zugänglich. Also: erst mal prüfen!  Zumal meist nur eines dahinter steckt: die Generierung von möglichst vielen @-adressen! Die lassen sich bekanntlich gut verkaufen für datenmüll jeder art. Also drauf achten: beim Weiterleiten von mails die adressen doch bitte in der Bcc -Zeile anführen….

buchroa.jpg

Zurück zum heulenden Wolf: hatte mich ein paar Tage und noch mehr  Nächte festgelesen in diesem wunderbaren Buch. Mark Rowlands, Philosophieprofessor,  zieht ein Wolfswelpe auf und tingelt mit ihm durch die USA und halb Europa- je nachdem wo er gerade einen Lehrauftrag erhält. Der Wolf ist immer dabei – auch in den Vorlesungen. Das Buch ist mitnichten die Beschreibung bzw. Aneinanderreihung von Erlebnissen, sondern vielmehr die Zusammenfassung all der Erkentnisse, zu denen Rowlands im Zusammeleben mit „Brenin“ kommt. Die – affengleiche – MenschNatur sieht sich  konfrontiert mit ihrer uralten WolfsNatur was zu manch – auch bitterer – Selbsterkenntnis führt. Wer ein Buch ala „Wolfsfrau“ erwartet wird enttäuscht, Rowlands bleibt seinem Genre, der Philosophie, treu und bereitet den Inhalt dementsprechend und sehr gut  lesbar auf.

Für mich ein wunderbares „Bild“ schon gleich am Anfang des Buches ( S.23): Die Beziehung zwischen ihm und seinem Wolf beschreibt Rowlands als „Raum“ – als „Lichtung“ im Wald. Dabei steht gerade der Wolf eher für die dunkle Seite des Menschen, seinen Schatten – wobei das griechisches Wort für Wolf  lukos ist, das  Wort für Licht  leukos, was zugleich  für mich erklärt dass es den Schatten ohne das Licht nicht gibt. Die Gedanken, „die dieses Buch ausmachen“, sind nicht seine Gedanken, so Rowlands, denn er wäre „nicht fähig, sie noch einmal zu denken. Es sind die Gedanken der Lichtung. Die Gedanken, die in dem Raum zwischen einem Wolf und einem Menschen existieren“. Ähnlich ergeht es mir in der Begegnung nicht nur mit meinen Hunden, mit  „Aisha“- der Ernsten, Kämpfersichen, Behütenden und Beschützenden, der Ungestümen – und „Bruni“, dem Kindskopf und Ganggerl, der Zaghaften und Vorsichtigen – sondern auch in intensiven Begegnungen mit Menschen, Freunden, auch mit Fremden. Da entsteht ein Raum und in ihm Bilder, Worte, Verbindungen, und ich beginne wirklich zu existieren.