Prozesse der Erinnerung

Franz Wassermann, in Innsbruck lebender Künstler, hat in einem mehrteiligen Kunstprojekt den  Opfern der NS-Euthanasie Tirols ein Erinnerungszeichen gesetzt. Jenen 360 Frauen, Männern und Kindern, die zwischen 1940 und 1942 aus der damaligen „Heil- und Pflegeanstalt für Geistes- und Nervenkranke“ in Hall in Tirol nach Hartheim bzw. Niedernhart deportiert und dort ermordet worden sind. Das Erinnern selbst ist ein zentrales Thema des „Temporären Denkmals“, dessen Besonderheit auch darin besteht, dass es keinen Anfang und kein Ende hat; dass es einen Prozess zwischen Gegenwart und Vergangenheit darstellt. Betont wird die gesellschaftliche Verantwortung für die Erinnerung.Das „Temporäre Denkmal“ provoziert und polarisiert, erzählt Geschichten und entwickelt Bilder; es klärt, weckt Emotionen und wirft mehr Fragen auf, als es Antworten gibt. Es ist ein Kunstwerk.

Nun ist die 2.Auflage des 320 Seiten umfassenden Katalogs als Hardcover im StudienVerlag erschienen, Herausgeberin ist Andrea Sommerauer.

Wer mehr über Franz wassermann und seine Projektkunst erfahren möchte:   http://www.mylivingroom.org 

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„Es ist nicht das Ziel ein dauerhaftes Monument zu errichten, in der Hoffnung, das Denkmal würde hinterher schon etwas bewegen. Die Manifestation sollte in den Menschen stattfinden durch die aktive Auseinandersetzung mit Ort, Raum, Zeit.“ Franz Wassermann