ein Stück Abschied

So, nun wirds ernst – die Kisten stapeln sich. Irgendwie geht jetzt alles doch recht schnell, zumindest früher als gedacht: kommenden Freitag ziehe ich nach Chieming um, in ein Häusl mit viel Platz fürs Atelier, für eine Werkstatt und mit Garten für die Hunde. Der See ist nicht weit weg und Bergblick gibts dort auch. Auch kabelDeutschland hat ratzfatz meine Kündigung akzeptiert und ab 30. Juni bin ich ohne Netz. Denn in Pfaffing 13, so die neue Anschrift, gibts bisher weder Kabel noch Internet und Telefon gibts auch noch nicht – bin dann also nur übers handy erreichbar. Bis ich dann wieder online bin wirds etwas dauern. Noch schreib ich aber ein bißerl im blog, der Umzugslaster kommt „erst“ nächsten Freitag, am 26.Juni – dabei frag ich mich wie ich das bis nächste Woche alles schaffen soll. Für mich ist dieser Wegzug aus meiner wunderbaren Atelierwohnung in Surtal ein Abschied der mir gar nicht so leicht fällt: habe mich hier sehr wohl gefühlt im Haus und bei den Hausleuten. Nach 2 1/4 Jahren gehts wieder auf in was Neues – natürlich freu ich mich denn wir haben da wirklich ein Kleinod gefunden in Chieming und da ist ein großer Garten der gestaltet werden will.

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Immer wenn ich wieder eine Ecke geräumt, sortiert und geschachtelt habe gibts zum Cappuccino ein Künstlervideo.Habe zufällig auf arte-online entdeckt, dass dort sechs Künstler vorgestellt werden, Christian Boltanski, Christine Spengler und Jacques Monory hab ich schon gesehen. Bei allen dreien kommt dem Thema Tod und Streben übrigens eine besondere Bedeutung zu bzw. zeigt sich das in ihren Arbeiten und nimmt Einfluss auf ihr Werk. Ich glaube aber nicht, dass Künstler  mehr als andere den Hang zum Morbiden haben. Ich denke jeder Mensch trägt sich auf seine Art und Weise mit dem Tod, dem Streben, der eigenen Endlichkeit auseinander – die Künstler machen es nur öffentlicher, ihre Interpretationen, Ängste, Erfahrungen setzen sie sichtbar um und stellen sie sozusagen zur Verfügung. Besonders spannend finde  ich in dem Zusammenhang die Lebensgeschichte von Christine Spengler, die durch einen großen Verlust sich bewußt den Tod als Thema gewählt hat und als Fotografin an Kriegsschauplätze und in Krisengebiete ging um dann Jahre später, durch eine eigene Todeserfahrung, sich wieder dem Leben zuwenden zu können. Beides – den Tod und das Leben – setzt sie gezielt in ihren Fotografien um. Wer  reinschaun will bei arte : http://www.arte.tv/de/Kultur-entdecken/kuenstler-hautnah/Sechs-Sendungen-online/2689762.html

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