Himmel und mehr

Das Guggenheim-Muesum in New York feierte heuer 50. Geburtstag. Kaum einer weiß, dass sowohl ein Teil der frühen Sammlung, die der ersten abstrakten Bilder, als auch der Bau selbst auf eine Frau, eine Künstlerin aus Deutschland, zurückzuführen sind. Denn fast wäre die Initiatorin und „Urheberin“  Hilla von Rebay in Vergessenheit geraten! Sie kam 1890  in Strassburg zur Welt. Als junge Frau und Künstlerin verschlug es sie nach NewYork, u.a. um den Erwartungen und Konventionen des Elternhauses zu entfliehen. In NY lernte sie Salomon Guggenheim kennen und unterstützte ihn dabei7bf3ba0a-608d-4a2e-b6e9-a48b8581de87_detail.jpg seine Sammlung aufzubauen. Er stellte ihr das Geld zum Ankauf zur Verfügung, sie machte ihn bekannt mit ihren Künstlerfreunden Hans Arp, Wassily Kandinsky, Fernand Léger, Marc Chagall, Lászlo Moholy-Nagy und ihrem Gefährten Rudolf Bauer, der später gegen sie intrigierte. Ohne Zweifel: Hilla von Rebay brachte die abstrakte Kunst nach New York! Mit ein Grund, warum später, als viele der „entarteten“ Künstler fliehen mußten, sich in dieser Stadt wieder fanden und dort aufgenommen wurden.  Nicht nur die Sammlung, auch der Bau des Guggenheim-Museums geht auf ihre Initiative, ihr Geschick und ihr Engagement zurück. Sie erkor Frank Lloyd Wright zum Architekten und die Idee eines Rundbaus ersannen die beiden gemeinsam. Die Eröffnung des Museums erlebte nur der Architekt, denn Salomon Guggenheim starb kurz zuvor und Hilla von Rebay war  schon nicht mehr eingeladen – die Intrigen gegen sie zeigten „Früchte“. In all der Zeit malte, collagierte und zeichnete sie weiterhin selbst. „Queen of art“ war einst ihr  Beiname, als sie 1967 starb war sie sehr einsam. Ihr Neffe Roland von Rebay kämpft heute für ihre Rehabilitierung und es gelingt: in der Villa Stuck, im Schlossmuseum Murnau und auch im Guggenheim gab es heuer eine Retrospektive von ihr.

hillaqueen.jpgHier eine „arte“-Fotocollage der „Queen of art“ mit Jackson Pollock, links und Chagal, mit Dollarnoten in der Hand, beide kniend vor ihr.

Eine weitere Künstlerin , auf die ich in den letzten Tagen aufmerksam wurde ( Danke Dodo!!), ist Dorothea  Buck. Sie ist Bildhauerin und lebt über 90jährig in der Nähe von Hamburg. Der Film „Himmel und mehr“ zeigt und dokumentiert auf einfühlsame Weise wie sie sich selbst von ihrer Schizophrenie geheilt hat – und manchmal sogar bedauert, jetzt so ganz normal zu sein. Infos zum Film und über diese bemerkenswerte Frau unter : http://www.himmelundmehr.de/

Diese Skulptur „Mutter – Kind“ ist von Dorothea Buck.

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