Anspielungen

Beim Ankommen in Burghausen in der Mühlenstrasse wurde ich gleich mal von einem Strassenbild begrüßt : da steht sie da, zwischen ihren Herzblumen, und über ihr Phantasie-Gebilde. Der/die Urheber sind mit leider unbekannt denn um das Bild wirklich  im detail „lesen“ zu können brauchts deren Unterstützung. Und – ha! –  es hat sich nichts geändert in all den Jahren ( bis auf die Tatsache dass es bei uns noch keine extra Straßenkreiden gab): Generationen von Kindern gewähren Einblick in ihre Welten, bieten uns „Anspielungen auf ein Denkbares“ ala  Jean- Francois Lyotard (  Franz. Philosoph in „Postmoderne für Kinder“). Für meine Abschlußarbeit „Kritzel, Spuren und Zeichen“ bin ich vor zehn Jahren losgezogen um Kinder-Strassenbilder zu fotografieren. Unglaublich welcher Fundus mir da zu Füßen lag – und liegt!

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Dann wieder die Erfahrung gestern in der Klinik: jeder Mensch fängt mit dem Zeichnen/Malen an dem Punkt an, an dem er das letzte Mal aufgehört hat. Für manche liegen Jahrzehnte dazwischen – und umso größer ist dann die Scham der Erwachsenen, wenn  ihre Bilder wie Kinderbilder aussehen. Dass das „normal“ ist, dass Mensch so lernt indem er im Gestalerischen an dem Punkt ansetzt, an dem er einst aufgehört hat – manchmal sogar noch einen Schritt zurück geht – wirkt of ungemein beruhigend und kann Ängste und Hemmschwellen abbauen. Ebenso der vielzitierte Satz von Pablo Picasso : „Als Kind konnte ich malen wie ein Meister. Aber ich habe ein Leben lang gebraucht,um zu malen wie ein Kind.“

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