Ein Tag in München – das Symposium der „Akademie der bildenden Künste“ lud Künstler und Kunsttherapeuten ein zum Thema „Bild und Gegenbild – das Potential der Verwandlung in Kunst und Kunsttherapie.“ Bin mit „Bin“ hin ( www.bin-art.de). War schön mal gefahren zu werden ( zumindest ab Moosinning).
Der Vortrag von Johannes Stüttgen über „Beuys und die soziale Plastik“ war voller Denkanstöße und Impulse. Beuys berühmter Satz „Jeder Mensch ist ein Künstler“ ist als Gestaltungsbegriff des Lebens zu verstehen, als erweiteter Kunstbegriff in Bezug auf das menschliche Leben, also der unmittelbaren Lebensgestaltung jedes Einzelnen zu erkennen und somit als gelebte Freiheit ( – und nicht Freizeit! ) umzusetzen – ein nahtloser Übergang in die Kunst- und Gestaltungstherapie! Somit wird die Kunst nicht zum Luxus sondern zur Notwendigkeit, zum Auftrag, zur Basis einer demokratischen Gesellschaft. Stüttgen postulierte den „zugespitzten“ Kunstbegriff ( statt den erweiterten), bei dem das Herz, die Seele im Innersten von der Kunst infiziert ist. Der Ursprung des MenschSeins, in dem die Kreativität wie aus dem Nichts auftaucht und entsteht, vollzieht sich also immer wieder. Damit dies geschehen kann bedarf es der „Todes-Erfahrung“ – Gewahrwerdung der Endlichkeit – , der Reduktion, des Rückzugs und der Isolation, dem Lauschen des „inneren Tons“, des gegenseitigen sich Anrufens und Zuhörens im ursprünglichen Sinn der „Musen.“
Und dann noch die Cy Twombly-Bilder im Museum Brandhorst ( Quadrat und Licht & Schatten ….!)
Ein anstrengender, langer Tag – und Nahrung für Hirn + Herz!
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