Gut dass wir im „Oberdorf“ wohnen und nicht am See – der Pegel steigt! Doch will ich nicht auch noch lamentieren ob des Regens – wer erinnert sich NICHT an verregnete Pfingsferien mit“Aqua – Camping“? Ich versuch das Beste draus zu machen, hänge die Teppiche raus und überlasse sie einer Regenspülung;auch die Zimmerpflanzen werden entstaubt und durchnässt. Die Wasserfässer sind voll und am Abend heizen wir den Holzofen an – bei unter 10 Grad wirds sonst schon etwas klamm. Solange ich mein Hochbeet nicht auf Aqua-Kultur umstellen muß gehts ja noch…..Zudem ringe ich gegen die Schneckeninvasion , denn selbst das Hochbeet wird erobert – und die ersten Blüten. Wo die Pflanzen und Blumen unter Dach stehen und einigermaßen geschützt sind, blühen sie auch üppig – so wie meine Clematis. Und dann natürlich in dem wunderbaren Blumenladen in Stephanskirchen bei Rosenheim. Letzten Sonntag habe ich mir zusammen mit einer Freundin als Schlecht-Wetter-Gegenprogramm einen Besuch der Gewürze-Ausstellung in Rosenheim gegönnt. Den Eintritt fanden wir mit 10,00 schon ein bißerl teuer. Dafür gabs viel zu Schnuppern und Probieren und Rezepte zum Mitnehmen: „Zimtzicke“ heißt dann die Tomatensuppe, und „Muskatkuss“ ein Gebäck. Die Landesgartenschau haben wir uns gespart, dafür beim Heimfahren besagten Blumenladen genossen und inspiziert.
Dem Koriander taugt das Wetter offenbar und die Schnecken mögen das „Wanzenkraut“ wohl nicht. Was sind schon Regen und Schnecken im Vergleich zu Pestiziden?! Besonders wenn ich höre dass Landesumweltministerin Silke Lautenschläger am Mittwoch darüber informierte, dass bei Stichproben auf dem Frankfurter Flughafen und in der Großmarkthalle vorallem bei Bohnen, Gurken, Basilikum, Okra, Chili und Koriander der EU-Grenzwert von Pestiziden um das bis zu 5.900-fache überschritten wurde -bei importierter Ware aus Indien, Thailand und Südamerika . Interessant die Antwort des Deutschen Fach- und Lebensmittelhandels, der beteuert, die Ware würde bei ihnen nicht verkauft und angeboten. Aha – ja, wo denn dann?
links oben: Koriander, rechts oben: erste Ernte ( Mangold, Rucola, Oregano, Salbei, Spinat), links unten: Hochbeet-Allerlei, rechts unten: Clematis unterm Vordach
Noch mal zum Koriander: bei uns werden hauptsächlich die getrockneten Samenkörner verwendet, als Brotgewürz in erster Linie, aber auch in Soßen, Suppen und Eintöpfen. Von der Heilkraft der Krianderkörner waren bereits die Pharaonen überzeugt. Das Grün des „unangenehm wanzenähnlich riechenen Doldenblütlers“, auch „Wanzendill“ genannt ( von griech. coris = Wanze) wird bei uns eher verschmät, in der Asiatischen, Indischen und Afrikanischen Küche , in Portugal und auf den Kanaren jedoch vielfach verwendet. Das Grün enthält neben Vitamin C und Flavanoide auch fettes Öl, Proteine, Stärke, Zucker, Spuren organischer Säure auch Cumarine und Furanoisocumarine. Letztere kamen sehr als gesundheitsschädlich in Verruf. Eliane Zimmermann widmet sich dem Thema in ihrem blog ausführlich ( einfach in der SuchLeiste cumarine eingeben): http://blog.aromapraxis.de Ich jedenfalls mag den Geschmack und darum gibts heut Linsendhal mit…Koriandergrün…!.