Gedanken

Lucia

Heute ist Lucia – das war vor 460 Jahren noch die längste Nacht im Jahr und in

der vorgregorianischen Zeit wurde an diesem Tag das Fest der Wintersonnwende

begangen.  In Skandinavien wird der heutige Tag als „Luciafest“ gefeiert und damals

wie heute geht es ums Licht, auf daß es wieder heller werde!

lucia2.jpg

Erleuchtung  ist es deshalb noch keine, aber die gibts eh nicht nach Datum und auf

Bestellung.

_________________________________________________________________

5. Geburtstag+Universum

Gestern gabs Grund zu feiern: die „Selbsthilfegruppe Brustkrebs Chiemgau e.V.“

gibt es nun 5 Jahre und im Rückblick haben wir festgestellt, daß wir in dieser Zeit

sehr effektiv waren,über 50 Gesprächskreise abgehalten haben sowie unzählige

Informationsabende zu den Themen Therapien, Lebensqualität, Lebensfreude und

Gesundwerdung.

torte.jpg

Mit über 30 Frauen – und einem Mann – haben wir gefeiert. Zu jedem Geburtstag

gehören Torten:die hat das Team vom Cafe der Lebenshilfe ganz fein für uns gebacken

und überhaupt die Bewirtung ganz toll hinbekommen! Blumen gabs natürlich auch –

als Dankeschön für alle, die da waren und uns unterstützt haben all die Jahre!  –  liebevoll

gebunden von unserer Blumenfee Gerlinde aus Traunwalchen!

blumendank.jpg

Einen Tag zuvor bin ich bei „dreams“ über  einen Artikel gestolpert, der bestätigt,

daß es sich bei Brustkrebs  und letztlich allen Tumoren immer um eine Vielzahl von

auslösenden Faktoren handelt: nachdem der genetische Code von Brustkrebs nun

entschlüsselt ist stellte sich bei der Analyse von 500 Brusttumoren heraus, daß in den

Chromosomen dieser Krebszellen mehr als 30.000 Veränderungen  dazu führten, daß aus 

gesunden Zellen Tumorzellen wurden, nachzulesen hier.

Es ist also nie nur ein Faktor „schuld“ , sondern es sind  immer mehrere wie z.B. :

  • eine genetische Veranlagung, also unser familiäres Erbe
  • ein dauerhaft geschwächtes Immunsysthem,dies sowohl durch seelischen als auch

körperlichen Stress (Beruf, Partnerschaft, Familie, aber auch Umwelt,

belastende Vorerkrankungen wie z.B. Entzündungen)

  • zu wenig Bewegung
  • falsche Ernährung , z.B.Transfette, junkfood statt Lebensmittel, zu wenig

Vitalstoffe und Vitamine

  • Umweltgift – übrigens ist die Strahlungbelastung eines Wlans um ein 100faches

geringer als die eines Handy ( auch das war kurz mal Thema in der Runde)

Das alles können Auslöser sein, müssen aber nicht! Denn wie die Studie auch beweist ist

jeder Brustkrebs in seiner Pathologie sehr individuell. 

Auch wenn Brustkrebs heute zu über 80% heilbar ist, gibt es in unserer Gruppe

immer wieder Abschiede zu feiern. Da blieb es nicht aus, das wir am Ende unserer

Geburtstagsfeier in kleiner Runde noch über  Tod und Glauben philosophierten.

abschiede2.jpg

Mir sind da die Zeilen von Norman H. Russel, einem Cherokee-Indianer, sehr nahe:

„So wie der Baum nicht endet an den Spitzen seiner Wurzeln oder seiner Zweige,

so wie der Vogel nicht endet an  seinen Federn und seinem Flug

so wie die Erde nicht endet an ihren höchsten Bergen

so ende auch ich nicht an meinen Armen, meinem Fuß, meiner Haut

sondern greife unentwegt nach außen hinein in allen Raum und alle Zeit,

mit meiner Stimme und meinen Gedanken,

denn meine Seele ist das Universum.“

 

Gefühlstier Mensch

Warum berühren uns Düfte ? Warum haut mich der Duft der Sterngladiole

Gladiolus callianthus Murilae“, die heuer so schön und so lang geblüht hat,

fast um? Weil mein limbisches System im Hypothalamus meines Gehirns irgend

ein Gefühl, eine Empfindung damit in Zusammenhang bringt – schneller als ich denken

und intensiver als ich analysieren kann!

duftgladiole.jpg

Von wegen „cogito ergo sum“ – „oleo ergo sum“! Nur ist mir das meistens nicht bewußt 

– wie so vieles was in meinem Kopf geschieht! Von den 33.000 Gedanken die ich wie jeder

Durchschnittsmensch auch im Laufe einer Stunde habe, sind mir 97% nicht bewußt! 

Diese 97% werden aktiviert durch Sinneseindrücke verschiedenster Art und lösen

ihrerseits Gefühle aus. Mein Riechen, Schmecken, Hören,  Sehen und Spüren bringt

Gedanken und Verknüpfungen zu stande die ich nichtmal wahrnehme. Da reden wir von

Selbst-Bewußtsein, von reflektiert sein, von Achtsamkeit – und  erfassen nur einen

Bruchteil unseres Seins. Das alles ging mir durch den Kopf als ich des Nächtens heim fuhr

von einem Vortragsabend über Aromaöle.  Auch wenn meine Nasenschleimhaut stark

angeschwollen und belegt war, meiner Geruchswahrnehmung tat es keinen Abbruch – im

Gegenteil! Da die ätherischen Öle einer Pflanze helfen sich gegen Keime zu wehren und 

zu entgiften hatten die Geruchsproben im Lauf des Abends in meinem Riechkolben eine

ähnliche Wirkung. Auch die stimmungsaufhellende Wirkung blieb nicht aus – ausgelöst

durch die Öle und getragen vom Begreifen , daß den 3% bewußten Gedanken 97%

unbewußte Gefühle gegenüber stehen. Wer beeinflußt und manipuliert da also wen ?!

Da wollen wir über den Logos und den Verstand die Probleme der Welt lösen während

Forscher erstaunt herausfinden, daߠ intuitiv, also aus dem Bauchgefühl heraus

getroffene Entscheidungen präziser und langfristig erfolgreicher sind.

_________________________________________________________________________

open space

Gerade dachte ich an die letzten Tage und Wochen und es schoß mir ein Begriff

durchs Hirn:open space! Das paßt in jeder Hinsicht, habe ich doch meine privaten

Räume für Gäste geöffnet,  Ideen, Überlegungen, und Einsichten, z.B. im HT-Seminar,

ausgetauscht, und durfte  wieder Neues lernen: z.B. wie die Erde sich seit dem Urknall

entwickelt hat, wie sehr der Vulkanismus die Erdoberfläche gestaltet ( Dank an

Florian,8Jahre!) und was sich in den Tiefen der Meere und des Weltalls alles so tut.

Nach soviel Öffnung brauchts dazwischen den einen oder anderen Rückzug, z.B. einen

Spaziergang durchs Hochmoor.

hochmoor.jpg

moorswalk.jpg

wasserschneck.jpg

Eigentlich wollte ich heuer unbedingt ans Meer – aber das soll wohl nicht sein. 

Dafür habe ich  ein paar  Wasserbewohner, die unsere Regentonnen besiedelt

haben, ins Haus gerettet: zwei Sumpfdeckelschnecken. Und vielleicht klappt

es ja jetzt wieder des Öfteren mit einem Spaziergang am „bayerischen Meer“.

meersee.jpg

…..immer wenn ich den See seh, brauch ich kein Meer mehr……..

über den Wolken

 Über den Wolken….

bergherbst1.jpg

….muß die Freiheit wohl grenzenlos sein
Alle Ängste, alle Sorgen sagt man
Blieben darunter verborgen
Und dann würde,  was uns groß und wichtig erscheint
Plötzlich nichtig und klein…… (Reinhard Mey)

Gut daß man in Bayern nicht in den Flieger steigen muß um die Nebel-Waschküche und

die Sorgen hinter sich zu lassen!

Es reicht ein Fußmarsch auf die Öderkaser-Alm, wenige Meter unterhalb der Bründlingalm

auf 1161 Meter am Hochfelln gelegen, von Kohlstatt aus circa 2 Stunden bei moderater Gangart.

Oben wars fast kitschig- schön: weil Kirta-Montag war gabs a Ziach-Musi und Trompetenweisen.

__________________________________________________________________________

dem Himmel so nah

Jeden Morgen……

morgengrus.jpg

… werden wir geweckt vom Gesang der Graugänse. Sie kommen zum Sonnenaufgang  um auf den abgeernteten Getreidefeldern

die restlichen Körner zu suchen und Insekten und Schnecken zu vertilgen. Sie sind nicht gerne gesehen hier und einige werden

wohl bald zum Abschuß freigegeben. Wehmut und Freude vermischen sich wenn ich sie höre und sehe.Heute haben sie mich an

die Worte von Phil Bosmans erinnert:

Von Zeit zu Zeit musst Du lernen,

blind zu fliegen wie Piloten im Nebel.

Du weißt, was Du jeden Tag gewöhnlich zu tun hast.

Tue es blindlings. Ohne zu denken. Ohne zu grübeln.

Vertraue blind der Führung eines anderen.

Hab Geduld. Hab viel Geduld, besonders mit dir selbst.

 

Worte, die ein wenig Trost geben sollen und Halt, mir, uns, vor allem der Familie einer an Brustkrebs verstorbenen Freundin, die gestern

beerdigt wurde. Sie wurde der Erde übergeben um dem Himmel nah zu sein.

Da ich in den letzten Jahren viele Fotografien von  Wolken- und Himmelsstimmungen gemacht habe, die mir im Chiemgau besonders

intensiv und spektakulär erscheinen, habe ich diese hier in einer Galerie zusammen gestellt. Anklicken und dann  links oben auf „Diaschau“.

__________________________________________________________________________________________________________________________

Kräuterbuschen-Zeit

Wie das nun genau ist mit den Kräuterbuschen an Mariä Himmelfahrt mag sich jeder selber einrichten:

die einen sagen, man soll die Kräuterbuschen vor dem 15. August sammeln, da danach die Kräuter an Heilkraft

verlieren. Dann wieder steht geschrieben, dieser Tag sei der Auftakt zum Sammeln der Kräuter in den

folgenden 30 Tagen- „Frauendreißiger“ genannt – denn ab diesem Tag seien sie besonders heilkräftig.

Auch was die Verwendung betrifft so gibt es verschiedene Empfehlungen: zum einen diese in die Küche

hängen und dann im Winter zum Würzen oder eben für Tees und Heiltinkturen verwenden – griffbereit

und praktisch. Oder aber den Buschen getrocknet in den Rauhnächten verräuchern. Ich werds kombinieren:

was bis zu den Rauhnächten noch nicht verwendet ist wird dem Feuer übergeben.

krauter.jpg

Die einzelnen Kräuter ergeben einen Buschen mit Mega-Duft-Erlebnis!

krauterbuschen.jpg

Meine Kräuter auf der Leiter vorm Küchenfenster ernte ich jedenfalls noch nicht ab – ist einfach zu praktisch,

denn neben dem Fenster in der Küche steht gleich der Herd und so hab ich griffbereit immer Kräuter zur Hand.

krauterleiter.jpg

Jetzt geh ich aber erst mal Bogenschießen, treffe hoffentlich ins „Fadenkreuz“ und schau mal was sich da

so für Kräuter am Wegesrand finden.

wasserkreis.jpg

Ausgefüllt

Wo beginnen, wenn die Tage so er- bzw. gefüllt füllt sind?….

Am besten damit, was jetzt fertig ist : der 2. Newsletter, diesmal  zum Thema „Therapie + Hund“;

da er viele Fachinformationen enthält gibt es ihn diesmal nicht einfach zum herunterladen sondern

nur auf Anfrage zugeschickt ( als pdf per mail oder in gedruckter Version)

newsletter-2therapie1.jpg newsletter-2therapie9.jpg

Dann mach ich weiter mit dem, was mir Freude  macht: mein Garten. Heut war der Gärtner da,

der die Jahre zuvor die Hecke geschnitten hat und das Grundstück hin und wieder wohl bearbeitet

hat soweit daß es begehbar blieb. Es stand jahrelang leer und der Garten war nicht wirklich einer.

Schon kurz nach unserem Einzug hat der Gärtner mir versichert, daß ich mir da ja wohl einiges

vorgenomme hätte als ich ihm von meinen Ideen erzählte. Ich hab ihn nach dem Boden und den Eigenheiten

befragt und er war mehr als skeptisch. Heut hat er aber echt gestaunt. Mit meiner Mischung   aus gepflegtem

Topfgarten und Natur – Wild- Wuchs hat er mir einen grünen Daumen bestätigt.

eiingangkubel.jpg kubelpflanzen1.jpg

3ermd.jpg    hauswand.jpg

Weiter damit, was mich nachdenklich stimmt:

krebsbuch.jpg

In seinem 670 Seiten starken Buch personifiziert der Arzt Siddharta Murkherjee  die Krankheit „Krebs“

nahezu, da dieser „in seiner perfiden Perfektion, in seiner Anpassungsfähigkeit und seiner Widerstandskraft

  beinahe menschliche Züge annimmt“. Der Autor geht weit in die Geschichte zurück und erzählt diese als eine

Art Biografie: „Es ist die Geschichte von Leid, von Forscherdrang, Ideenreichtum und Beharrlichkeit aber auch von

Hochmut, Arroganz und unzähligen Fehleinschätzungen.“ Das fatale daran: wie läuft es jetzt gerade, wie weit wird

weiterhin versucht und ausprobiert – ich hab da so meine Ahnungen……

Und wenn ich sowas lese, macht es mich wütend:

bkreifen.jpg

Glücklich macht es mich, wenn sich bei meiner Mammografie herausstellt daß alles in Ordnung ist.

mammogr.jpg

Und froh bin ich, daß jetzt nach zehn Uhr auch mal Ruhe ist.

fusstutze.jpg

__________________________________________________________

Wolken wie Gemälde

Wolkenbänder flechten sich zu einem Zopf, fügen sich zusammen, werden vom Orangerot der

Sonne kurz beschienen. Es ist wie ein Symbol dafür, daß sich momentan die verschiedenen Stränge

meiner beruflichen Erfahrungen verbinden.

wolkenzopf.jpg

Die  Wolkenbilder der letzten Tage erinnern mich immer wieder an die spektakulären Wolkenformationen

auf LaPalma. Durch die warmen Luftschichten über dem Meer und die Winde in Kombination mit den 2500 Meter

hohen Bergen dieser Insel drückt es die Wolken zuerst an und dann über die Berge. Mit dem Chiemsee hier ,

einer Wasserfläche von 80 Quadratkilometern,  den Hausbergen wie dem 1700 Meter hohen Hochgern und

dem 2300 Meter hohem Kaisergebirge  im Hintergrund ergeben sich wohl ähnliche Wettersituationen wie drüben

auf den Kanaren.

Bilder und einen Eindruck dieser Wolkenformationen findet ihr hier : http://semanadelaciencia2004.fecyt.es/html/canarias/singulares.html

wolkenturm.jpg

_______________________________________________________________________

Dradiwaberl

wolkenpferd.jpg

Zeit, neue Bilder zu entwickeln

Ansichten zu hinterfragen,

Beständiges weiter entwickeln,

Fragwürdiges überprüfen

während Wolkenpferde  weiter ziehen

und ich bin mitten drin

schließen sich Kreise

öffnen sich Pfade,

bauen sich Brücken abgründig hoch

als Manifest der Zuversicht.

© Text und Bilder Michaela Dreier

___________________________________________________________________