Winter- Glück

Linien und Strukturen, Kontraste und Übergänge – Lehrmeister Natur………….
Mein Glück kennt jede Menge Winter!!!!

Sonntag Morgen im Hofgarten: ich, der Schnee, die Stille – und sonst niiiiemand!

Linien-Treu

Experimentelles Zeichnen in der „Alten Saline“ in Bad Reichenhall mit Luise Kloos als Dozentin. Im Mittelpunkt: die Linie – mal fein, mal genau und exakt, dann expressiv. Alles paßt: das Material, die Umgebung, der Austausch, der Diskurs – und die wunderbaren Akademieräume. Mich einzufinden war kein Thema: mittendrin und voll dabei. Es tat gut, zu erkennen: ich bin nicht auf dem Holzweg mit all meinen Zeichnungen – ganz im Gegenteil. Was ich mitnehme: weitere Impulse und  den Ansporn, den Eigensinn meiner Linie weiter zu verfolgen. Jetzt kommt auch wieder Farbe ins Spiel!

 

ästhetische Vorurteile

Über die BR-alpha Doku zu John Cages 25. Todestag „Journeys in Sound“ wurde ich auf den Künstler William Anastasi aufmerksam. Auch er zeichnet und kritzelt beidhändig und meist blind und mit verbundenen Augen. Ich kann nur jedem raten, dies selbst einmal zu versuchen und umzusetzen! Anastasi benutzt gezielt Zufallselemente, denn nur so könne man außerhalb des Moments der ästhetischen Vorurteile rücken.

Und während Anastasi sich in einem Taxi befindet und eine Sonnenbrille auf hat, zeichnet er beidhändig. Mir würde da leider furchtbar übel werden, aber blind im Kino zeichnen geht ja auch!….

Übrigens: das Seminar „Narren-Reise“ findet leider nicht statt!

Seminar Narrenreise

Unser Leben – eine „Narren- Reise“  –  mit Visionen, Gefahren und Möglichkeiten.
Im Gepäck das menschliche Ego, gefangen im Glauben, sich selbst erkennen zu können, indem es Wissen anhäuft, wieder verwirft, schrecklich unzufrieden wird und unaufhörlich um Erweiterung ringt. Bis es, ähnlich wie im Buch Siddharta beschrieben, an der Natur selbst, dem Sein selbst, das ICH im  Spiegel erkennt, und wir die eigenen Lernschritte wählen, aufhören uns zu vergleichen – weil jedes Blatt einzig ist. Wie soll denn ein Mensch, dem anderen gleichen?!
Die 0, die Närrin/der Narr, ist Anfang und Ende des Tarots im Sinne der Selbstwerdung.
Wir haben diese Karte als Titel und  Ausgangspunkt für ein experimentelles Feld gewählt.
Wir bieten an:

  • eine Reise: den individuellen Ausgangspunkt wählen die Teilnehmer/innen selbst
  • die Reiseroute: die 22 Karten der Großen Arkana des Tarot als Synonym für den Lebensweg. Die Tarotkarten entstammen unterschiedlichen Kulturkreisen (Asien, Europa, Südamerika)
  • Unsere Reisemittel: Methoden aus dem kreativen Feld von Kunst und Tanz sowie dem alltäglichen Feld des Coachings. Gearbeitet wird mit Bildern und Symbolen, mit dem Körper, in der Natur und mit Ritualen.
    Wir ermöglichen Erfahrungen und vermitteln Wissen, z.B. über den Ursprung des Tarot, über Körper-Rythmen, über individuelles, lineares-zirkuläres Lernen, über Ursprung und Wirkung der Reinigungshütte

    Zusammen mit Rosmarie Runggatscher, Körper- und tanztherapeutin, biete ich das Seminar an von 15. bis 17. September 2017; Veranstaltungsort: „Im Geißwehr“ bei Stephanskirchen, Innauen.
    Seminarstrukturzeiten: Fr. 15. September – von 16.00 bis 21.00 Uhr mit Pausen / Sa  16. September – von 9.30 bis 23.00 Uhr ca mit Pausen und Reinigungshütte ( letzteres optional); So 17. September – von 9.30 bis 12.00 Uhr mit Pause // Preis: 230,- € ; Im Preis sind enthalten: Seminarbeitrag, Materialien, Tee-Kaffee. Vegetarisches Mittag- und Abendessen am Samstag direkt am Seminarort auf Bestellung möglich (liebevoll gekocht aus regionalen Bioprodukten; mit Salat und Kuchen). Preis zusätzlich  insg.  28,- € ( vor Ort direkt an die Köchin zu bezahlen).
    Interesse? genauere Infos und die Anmeldungsunterlagen schicke ich euch gerne zu!


 

 

Zeit wirds!

„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
Sie muß zur Anerkennung führen.
Dulden heißt beleidigen.“

( Johann Wlfgang von Goethe)

Für mich war die „eingetragene Lebenspartnerschaft“ schon immer eine „Mogelpackung“ und nichts weiter als eine Form der Duldung. Mit der Gleichstellung Homosexueller Paare, heute so beschlossen im Bundestag, findet endlich eine Anerkennung statt. Was mich ärgert: daß es nicht schon längst selbstverständlich ist, daß das überhaupt so ein Thema ist! Und dann die Debatten im Vorfeld – für eine zum 2. mal verheiratete Frau ohne eigene Kinder echt diskrimirierend! Als sei es Sinn, Zweck und höchstes Glück der Frau, besonders im sicheren Hafen der Ehe die genetische Fortpflanzung zu garantieren. Welches Jahrhundert schreiben wir doch gleich – habs tatsächlich vergessen….
Und dann ausgerechnet heute so viele Regenbögen am Himmel!!

Juni-Review

Juni – der Monat der Fülle! So auch in meinem Leben – daher hatte ich wenig Zeit für Blogeinträge – aber jetzt: im Schnelldurchlauf…..
Gestern beim Kritzeln und Zeichnen in der Natur mit meinen Patienten wieder einmal mein Erstaunen, wie hoch doch der Maßstab angesetzt wird, wie groß die Angst vor dem Scheitern und dem Nicht-Genügen ist, selbst bei Erfahrungen – wie eben dem Zeichnen unter den Bäumen – die man so noch nie gewagt, gemacht, getan hat. Sofort ist da der Anspruch was Perfektes abzuliefern ( die Aufgabe war „wehe ich Erkenne etwas“) und die Unzufriedenheit, die sich am Ergebnis orientiert, machte nur zaghaft der Freude am Tun und dem Erleben Platz. Die Hirnwäsche einer Leistungsgesellschaft greift nachhaltig!
Der hohe Anspruch ans eigene Tun war Thema des Wochenendes, das besonders durch den Nachmittag mit Luisa Francia geprägt war. Setze dir einen selbstgeflochtenen Blumenkranz auf, spaziere durch Traunstein, setze dich auf eine Bank unter den Arkaden, beobachte die Reaktionen der Menschen – eine schamanisch, närrische Performance die man so nie planen könnte und die mir noch jetzt ein Lachen ins Gesicht zaubert. Die Quintessenz für mich des Nachmittags mit Luisa: Grenzen ausloten, bewahren, beschützen, einreißen (selbstbestimmt!) , kann ich nur, wenn ich diese überhaupt erkenne und wahrnehme. Also ist immer wieder das Hineinhören und spüren gefordert: wo sind meine Grenzen ?! Was lasse ich zu und was nicht, wo gebe ich die Konformität auf zu Gunsten meines Eigensinns? Ob mit Worten – hier verweise ich auf das Seminar im Dezember mit Luisa in Goldegg – mit dem So-Sein, mit Bildern und Aktionen, mit dem Verweigern, dem Nein das zum Ja zu sich selbst wird – immer wieder ist dieser Weg zu gehen und zu entscheiden. Denkanstöße und Inspirationen zur Umsetzung, z.B. für Rituale, gibt es in den  Büchern von Luisa Francia zu Genüge!
Wer anders ist, aus der Norm fällt, der provoziert.“Provokation heißt immer auch: jetzt wird etwas lebendig“, so Beuys in dem Doku-Film der derzeit in den Kinos läuft. Mein Tip: ansehen! Seit ich „Zeige deine Wunde“ in München im Lenbachhaus vor 25 Jahren sah, befasse ich mich mit Beuys und dem künstlerischen Anspruch der Verarbeitung des persönlichen ( lat. persona -Mensch, Maske, Rolle) Erlebens.Lebendig sein und werden, das ist die Natur im Juni von sich aus, einfach so. Licht und Wärme sorgen dafür, alles blüht. Der ganze Monat schenkt mir Kräuter in großer Fülle. Das Mädesüß ist für meine Bienen und für mich besonders heilsam. Für die Bienen, weil sie in der grünen Wüste der hochgedüngten Kraftfutterwiesen rund um Hirschau, verhungern würden. Gut daß sie fliegen können! Das Mädesüß aber steht in großer Fülle direkt angrenzend bereit – endlich Nektar vor der Tür! Für mich ist das Mädesüß Basis eines wunderbaren Sirup, den ich das ganze Jahr über verwende und weil mir die Blütendolden, frisch oder getrocknet, natürliche Lieferanten der Salicylsäure sind. Ich versuche ja immer noch, auf verschiedenen Wegen meine Migräne in den Griff zu bekommen….
 

Ein paar Blütendolden mit etwas Honig oder braunem Zucker und Zitronenscheiben ansetzen, paar Rosenblüten dazu – fertig ist meine Sommerlimo. Sommer war es gefühlt schon fast den ganzen Juni – offiziell beginnt er ja erst jetzt. Dieser Frühsommer hat meine, vom Frost bereits ausgemerzt geglaubten Rosen, wieder wachsen und blühen lassen. Welche Freude! Mein kleines Sommer- Wunder!   Schon werden die Tage langsam wieder kürzer – die Bergfeuer und Johannifeuer erinnern daran. Dafür mußte der arme Johannes seinen Kopf lassen, damit die Kirche ein Fest sich einverleiben kann, das vermutlich so alt ist wie die Menschheit selbst und bei uns der Keltischen Göttin Litha ( Infos bei artedea.net ) gewidmet war. Viele „Johannis“bräuche  wie z.B. ein Bad im Morgentau, im Brunnen oder dem nahegelegenem See, das Pflücken und Binden eines 7-Kräuter-Straußes oder Kräuterkranzes, das Backen von Hollerkiachen am Hollertag oder eines Johanniskuchens, verweisen auf den tatsächlichen Ursprung.
Jedenfalls geht es jetzt wieder „bergab“ mit den Tagen. Den ewigen Zyklus von Werden und Vergehen habe ich mit Kollegen der Klinik bei einem 2-Tages-Selbsterfahrungs-Seminar Anfang Juni in vielen Aspekten beleuchtet. Da kam mir auch mein Text von der Begegnung mit dem Tod wieder in den Sinn, den ich vor einiger Zeit mal verfaßt habe. Eine besonders urwüchsige Erfahrung, die mich an diesem Wochenende sehr geerdet hat,  war die Begegnung mit den Auerochsen bzw. einer Rückzüchtung dieser Ur-Tiere in den Innauen – und dem Erleben eines besonderen Ortes. Dazu demnächst mehr…