Das Ich im Bild – oder : ein ganz wunderbarer, intensiver Kurs mit den Studierenden der APAKT! Es wurde gekritzelt, was das Zeug hält. Dazwischen: gefühlt, gespürt, entdeckt, das Selbst bzw. Facetten davon allumfassend zu Papier gebracht. Zwei Stunden nach dem Ende des Kurses entdecke ich in der aktuellen Ausstellung des Münchner Stadtmuseums ( Fotoausstellung Das leben der Dinge – sehenswert! ) den Satz von Wols: „Sehen heißt die Augen schließen.“ Für den nächsten Kurs ein passender Untertitel, denn gerade die blind gezeichneten Portraits haben uns erstaunt und berührt. Sich wieder auf das eigene Spüren verlassen, die Dinge begreifen und z.B. das eigene Gesicht ertasten ist schon mal ein Anfang. Das Zeichnen entwickelt sich daraus
BlindBuch
Blindzeichnungen in einem Leerbuch zwischen den Buchseiten. Die Seiten sind doppelt, also an der Außenseite gefalzt, nicht geschnitten. Wie bei meinen Zeichnungen im Kino und in der Camera Obscura entzieht sich das Gezeichnete dem Kontrollblick des Auges. Ob es ein „Weiß-Buch“ bleibt oder die Seiten aufgeschnitten werden, das Geheimnis gelüftet wird, entscheide ich zu einem späteren Zeitpunkt. Oder ich überlasse diese Entscheidung einem Käufer/Sammler.

© Michaela Dreier
