Mai-Sterne

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Dass man sich über Regen sooo freuen kann?! Der Garten saugt alles richtig auf – und die Glyzinie duftet immer noch. Und geschmeckt hat sie auch, sowohl im Salat als auch zu den Kartoffeln mit Käuterquark,letzterer natürlich selber angerührt aus allem was so sprießt im Garten wie Liebstöckl, Schnittlauch, Vietnamesischer Koriander, Giersch, Rucola, Hirtentäschel und Knoblauchsrauke.

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Die Knoblauchrauke wächst bei mir im Garten und löst nun den Bärlauch ab, der schon blüht und an Geschmack verliert. Bei der Knoblauchrauke sollte man sich aber ganz sicher sein – sie mit der ähnlich aussehenden aber stark giftigen Schwalbenwurz zu verwechseln wäre fatal.

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Und auch der blüht und blüht…. statt Weihnachtsstern sinds  jetzt Maisterne. Das hab ich nun von meinem grünen Daumen… Habe die drei Anfang Dezember stark reduziert erworben. Sie standen nicht zu warm, hell und wurden einmal die Woche getaucht, nicht gedüngt.Vor vier Wochen durften sie umziehen in den Garten. Wenns so weiter geht buddle ich sie noch ein und leg eine Plantage an…. Das Alpenveilchen ist schon in der Erde….

Noch ein Nachtrag zu den Straßenzeichnungen. Finde ich doch tatsächlich in der „National Geographie“  folgendes Foto :

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schauen, riechen, staunen

Ja wo steckt sie denn…? – Na, draußen, in der Pampa, mit Hund + Mensch, aufm Berg, im Garten. Dort gibts grad viel zu sehen :

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 Die „wisteria sinensis“, die rechtsdrehende chinesische Glyzinie, auch Blauregen genannt, blüht üppigst, noch ehe die Blätter sprießen. Es duftet der ganze Garten und die Bienen sind ganz gierig. Übrigens sind die Blüten – und nur die Blüten! – essbar. Sie schmecken leicht süßlich und passen zu Salat und Pasta! Unterm Balkon geschützt habe ich meine Topfrosen gut über den Winter gebracht: sie treiben alle super aus und setzen viele Knospen an.

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Essbar und wunderbar knackig sind auch schon die verschiedenen Salate aus dem Früh-Hoch-Beet. GRündonnerstag wurde zum ersten mal geerntet. Und auch der Waldmeister findet fast täglich Verwendung: frisch mit Blättern der Erdbeermelisse und Zitronenmelisse als Tee aufgegossen oder leicht getrocknet und dann mit Weiswein aufgegossen als Ansatz für die Maibowle. Vor zwei Jahren hab ich meinen kleinen Balkon-Waldmeisterbestand da hingesetzt wo er auch hingehört: unter eine Buchenhecke. Jetzt wuchert er schon richtig!

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Nicht essbar sind dagegen die Blüten des Duftschneeballs.

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Und der „star of bethlehem“, der „Doldige Milchstern“ – ornithogallum umbellathum – zählt sogar zu den Giftpflanzen. Also: Finger weg und einfach nur freuen an den Blüten!

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Zum Sbschluß noch ein „Waldmeister-Bild“ der anderen Art – als Hinweis darauf , dass ich wieder mal den Internationalen Tag der Lochkamera-Fotografie verpaßt habe. Dafür aber waren ein paar Fotografen in Kalifornien besonders eifrig :  Jerry Burchfield, Mark Chamberlain, Jacques Garnier, Rob Johnson, Douglas McCulloh und  Clayton Spada bauten bereits vor einigen Jahren in einem F-18 Jet Hangar (13 Meter hoch, 24 Meter breit und 49 Meter lang) die grösste Lochkamera/Camera Obscura der Welt. Das „Great Picture“, wie sie das Bild nennen, entstand als Projekt über neun Monaten zusammen mit vielen freiwilligen Helfern.  Als Bildträger benutzten sie eine ca. 10 x 34 Meter grosse Leinwand die sie mit 80 Liter Silberhalogenidemulsion beschichtet und somit für eine Belichtung empfindlich gemacht haben. Diese wurde dann  35 Minuten lang durch ein 6mm kleines Loch belichtet und anschliessend mit 2200 Liter Entwickler und 4500 Liter Fixierbad entwickelt. Zur Wässerung dienten zwei Feuerwehrschläuche mit 2840 Liter Wasser pro Minute.Das Bild selbst und die Infos dazu findet ihr unter : http://www.legacyphotoproject.com/

Anspielungen

Beim Ankommen in Burghausen in der Mühlenstrasse wurde ich gleich mal von einem Strassenbild begrüßt : da steht sie da, zwischen ihren Herzblumen, und über ihr Phantasie-Gebilde. Der/die Urheber sind mit leider unbekannt denn um das Bild wirklich  im detail „lesen“ zu können brauchts deren Unterstützung. Und – ha! –  es hat sich nichts geändert in all den Jahren ( bis auf die Tatsache dass es bei uns noch keine extra Straßenkreiden gab): Generationen von Kindern gewähren Einblick in ihre Welten, bieten uns „Anspielungen auf ein Denkbares“ ala  Jean- Francois Lyotard (  Franz. Philosoph in „Postmoderne für Kinder“). Für meine Abschlußarbeit „Kritzel, Spuren und Zeichen“ bin ich vor zehn Jahren losgezogen um Kinder-Strassenbilder zu fotografieren. Unglaublich welcher Fundus mir da zu Füßen lag – und liegt!

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Dann wieder die Erfahrung gestern in der Klinik: jeder Mensch fängt mit dem Zeichnen/Malen an dem Punkt an, an dem er das letzte Mal aufgehört hat. Für manche liegen Jahrzehnte dazwischen – und umso größer ist dann die Scham der Erwachsenen, wenn  ihre Bilder wie Kinderbilder aussehen. Dass das „normal“ ist, dass Mensch so lernt indem er im Gestalerischen an dem Punkt ansetzt, an dem er einst aufgehört hat – manchmal sogar noch einen Schritt zurück geht – wirkt of ungemein beruhigend und kann Ängste und Hemmschwellen abbauen. Ebenso der vielzitierte Satz von Pablo Picasso : „Als Kind konnte ich malen wie ein Meister. Aber ich habe ein Leben lang gebraucht,um zu malen wie ein Kind.“

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Resilienz

Nach längerer Grippe und  einer Sprachlosigkeit – durchaus  im psychosomatischen Sinne – melde ich mich zurück. Gestern haben wir – also die Frauen der Selbsthilfegruppe – einen weiteren Etappensieg im Hinblick auf  unser „Agatha „-Projekte errungen: unserer Einladung waren viele Ärzte, Onkologen, Therapeuten und Heilpraktiker gefolgt und gemeinsam wurden die Bausteine eines Begleitprogramms für von Brustkrebs betroffene Frauen zusammengetragen. Jeder ist bereit, mit  Fachvorträgen und praktischen Workshops, sei es Sport, QuiGong, Jin shin jyutsu u.s.w. beizutragen. Zu spezifischen Fachvorträgen werden wir uns namhafte und hochkarätige Refenten holen, erste Kontakte sind bereits geknüpft. Losgehen wirds im September. Interessant war gestern Abend festzustellen, dass nach der Auswertung der Fragebögen die wir  verschickt haben – über 70 kamen ausgefüllt zurück! –  die offenen Fragen und Bedürfnisse aktuell betroffener Frauen nicht jene sind, die mancher Arzt vermutet. Das Thema Perücke und Haarlosigkeit hat laut Umfrage nicht den großen Stellenwert, den Ärzte ihm zuschreiben. Dafür aber das Thema Kommunikation und somit die Themen, die hinter dem Offensichtlichen liegen: die Stigmatisierung der Erkrankung und der Umgang damit in der Öffentlichkeit.

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Ein mir persönlich sehr wichtiger Aspekt ist das Thema des Diagnose-Schocks und die Auswirkungen, die oft erst viel später und nach der erfolgreichen Therapie der Krebserkrankung als psychische Erkrankung zu Tage tritt. „Die ganze OP und Bestrahlung war ein Klacks im Vergleich zu dem tiefen, schwarzen Loch, in dem ich jetzt seit Wochen sitze,“ hat mir kürzlich jemand sehr anschaulich beschrieben. Klar: solange man in Therapie ist wird  etwas getan, man wird be-handel, es passiert etwas ( jetzt mal unabhängig davon ob selbst- oder fremdbestimmt). Ebenso in der Reha – aber dann, zu Hause, was kommt dann..?… Dann wird einem die eigene Verletzbarkeit klar. „Der Angriff aus dem Nichts“ lautete dann auch der Titel einer der Sendungen, die bei dem kürzlich auf „arte“  ausgestrahlten Themenabend „Brustkrebs“ gezeigt wurde. Zum Nachlesen : http://www.arte.tv/de/suche/1383954,templateId=noncache.html?doSearch=true&bt_ok.x=0&bt_ok.y=0&keyword=brustkrebs

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Und dann gibts andere, die gestärkt und lebensbejaend wie selten zuvor aus dieser Erkrankung rausgehen. Eine Antwort und Erkärung für diese Resilienz aber eben auch deren Gegenteil , also den Zusammenbruch, ist für mich in der Psychosomatik zu finden. Daher kann ich den Vortrag, den Bert Heuper  am Dienstag, 12. April in Bad Aibling hält, nur wärmstens empfehlen: „Über die Seele den Körper heilen – Grundlagen der Psychosomatik“, Uhrzeit 19.32, Anmeldung unter 08061938094.

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Das dahinter liegende, das nicht geschönt Vordergründige wird für mich sichtbar in den Polaroids von Cy Twombl, die seit gestern in München im Museum Brandhorst ausgestellt werden. Ist schon ein paar Jahre her, dass ich zufällig über diese Bilder gestolpert bin. Damals war ich mit meiner Lochkamera schwer beschäftigt und hatte somit einen Blick für Fotografien der anderen Art. Inspiriert von Twombys Bildern habe ich dann nochmal Unschärfe, Schatten, Komposition und sehr eigenwillige Farbtöne „untersucht“.  Das Museum schreibt: „Cy Twombly Photographien 1951–2010,06.04.2011 bis 10.07.2011 , Cy Twombly, einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit, ist vor allem durch seine Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen weltweit bekannt geworden. Sein umfangreiches photographisches Oeuvre wurde bislang jedoch kaum wahrgenommen. Eine ca. 120 Photographien umfassende Auswahl aus 60 Jahren wird nun erstmals in größerem Rahmen die besondere Sichtweise und die motivische Vielfalt des Künstlers anschaulich machen. Neben Blumenstillleben und Landschaften faszinieren die Atelieraufnahmen. Sie vor allem zeigen, welches Licht und welche Atmosphäre Twombly im Medium Photographie für das eigene Werk bevorzugt. Die Ausstellungstournee startet im Museum Brandhorst, wo sich wie sonst nirgendwo in Europa ein umfassender Einblick in das Schaffen des amerikanischen Malers gewinnen lässt.“ Öffnungszeiten: täglich außer Montagvon 10 – 18 Uhr.

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wesent-lich

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„Die Natur und die Kunst sind völlig unterschiedliche Dinge. In der Kunst äußern wir unsere Vorstellung von dem, was in der Natur nicht vorhanden ist…. Ich arbeite nicht nach der natur, sondern von der natur, mit ihr……Jeder möchte die Kunst verstehen. Warum versucht man nicht die Lieder eines Vogels zu verstehen. Warum liebt man die Nacht, die Bäume, alles um uns her, ohne es durchaus verstehen zu wollen; aber wenn es um ein Bild geht, denken die Leute, sie müssen es verstehen…..“ Pablo Picasso

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Und immer dieses „Verstehen -wollen“  – woher kommts?

Während die durch Nebelschichten dringenden Sonnenstrahlen den Grasboden  dampfen lassen und dabei dennoch die Luft er-klärt,  erkenne ich – mehr im Sinne eines Erspürens als eines philosophischen Begreifens – dass all mein Bemühen, Machen, Tun, Vernetzen, Organisieren mein wesentliches Sein nicht beeinflusst noch verändert, nicht einmal erklärt.

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GAU


“ Wen es trifft

der wird aufgehoben

wie von einem riesigen Kran

und abgesetzt

wo nichts mehr gilt,

wo keine Straße

von gestern nach Morgen führt

und der Boden

aus hitzigem Eisen ist……..    „

Hilde Domin (Sämtliche Gedichte)

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Wer teilweise meine Bilder nicht sehen kann: über „mozilla firefox“ ins internet und auf meinen blog gehen – und nicht über „internet explorer“ ! – und schon löst sich das Problem!

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außer Kontrolle

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Frühlingserwachen – schön, faszinierend-jedes Jahr – und sprachlos machend. Zumal in dem Wissen, dass am anderen Ende der Welt ein ganzes Land um mehrere Meter einfach verschoben wurde, jetzt zusätzlich die Lage außer Kontrolle gerät.

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Kaum einer blickt mehr nach Afghanistan, nach Lybien …Krieg – überall – gegen die Würde, die Menschlichkeit, die Natur, das Leben. Manchmal auch in uns. Und immer wieder: ausgeliefert sein. Aber: der Ohnmacht keine Macht geben – und anerkennen: es gibt Situationen, Bedingungen, Ereignisse, da bin ich ohne Macht. Dem gegenüber steht das Erkennen: wann und wo habe ich Macht, wann ist ein machtvolles Handeln möglich und angesagt. Etwas in den Griff bekommen – haben wir tatsächlich die Wahl? Im unmittelbaren Umfeld ja – vor der eigenen Haustür beginnt das Kehren!

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Heilsame Strahlung – kontolliert – und doch nicht wirklich einschätzbar. „.. ich seh es nicht, ich riech es nicht, ich höre ein Summen, ich spüre es, ich fühle es“ – war einer der Tagebucheinträge während meiner Bestrahlung.

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Ankommen

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Das Gefühl, angekommen zu sein, „zu Hause zu sein“,  empfand ich gestern deutlich auf der Fahrt von Kössen über Schleching zurück nach Chieming, was sowohl ein geografisches als auch ein physisches wie psychisches „Angekommen sein“ beinhaltet. Dieser Fleck Erde, die Natur, die Menschen hier gehören ebenso dazu wie die „Richtigkeit“ meines Lebens, in dem alles seinen Platz hat und findet – die Kunst, die Arbeit mit Menschen und mit Hunden. Vor elf Jahren war ich davon noch weit entfernt, wie der Eintrag ins Skizzenbuch seinezeit dokumentiert:

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… nichts wie weg, das war mein Ziel…..und möglichst oft ans Meer!

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…Leben geschehen….

Habe auf der Suche nach einer Skizze ein älteres Skizzenbuch ausgegraben. Da meine Tage zwar sehr intensiv und ausgefüllt sind aber nicht wirklich mitteilenswert zeige ich in der nächsten Zeit Ausschnitte aus dem Buch.

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Das Buch – in Leder gebundenes Büttenpapier-  hat mir Franz Wassermann vor elf Jahren geschenkt, es ist handgefertigt vom Buchbinder Peter in Innsbruck.

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„… im Übrigen lassen sie sich das Leben geschehen…“ R.M.Rilke

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