Überschattung

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© Michaela Dreier

Diese Arbeit heißt „Überschattung“  und ist eine Collage aus einer verfremdeten Mammografie-Aufnahme und anschließender Überzeichnung.

So stelle ich mir das „Altai“ in der Monoglei vor, in das ich im Moment immer wieder mal eintauche denn ich lese gerade „Der singende Fels“, die Aufzeichnung eines Gepräches mit Galsan Tschinag (Autor, Germanist, Stammesführer in der Westmongolei und Schamane), dem Wissenschaftler Klaus Kornwachs (Systhemtheoretiker, analytische Sprachphilosophie)  und Maria Kaluza, die diesen „Trialog ohne Scheuklappen“  moderiert hat und selbst Naturheilerin ist. Immer wieder kommt es in dem Buch zum Brückenschlag zwischen Schamanismus und Wissenschaft, zwischen Lebenserfahrungen und Erkenntnissen der Menschen und Gesellschaften in Ost und West.

„Überschattet“ ist auch das Thema Krebs –  das wurde mir in der letzten Wochen wieder mal sehr bewußt bei meinem Vortrag „Diagnsoe Krebs – was dann?“, bei dem Besuch der Ausstellung „Noch einmal Leben“ (siehe weiter unten) und bei der Reaktion vieler Menschen wenn sie erfahren, dass ich selbst Brustkrebs hatte. „Jeder vierte stirbt an Krebs“ schreibt David Servan- Schreiber – “ aber drei tun es nicht!“ Doch gerade Krebs, egal nun welche Form oder Art , wird mehr als jede andere Krankheit unmittelbat mit Tod und Schmerz, Angst und Leid assoziiert –  obwohl z.B. immer noch „Todesursache Nr 1“ Herz-  Kreislauferkrankungen sind. Woran liegt das? Ich kann es mir nur so erklären, dass Krebs – und sei der Tumor auch noch so klein – etwas ist, das wächst, aus sich vermehrenden Zellen besteht, „lebendig“ ist und eine Form hat. Somit ist Krebs weniger abstrakt als jede andere Veränderung im Körper. Was eine Form hat, kann benannt und bezeichnet werden, womit wir wieder beim „Zeichnen“ wären, denn Zeichnen heißt auch Zeigen. Die Diagnose Krebs zeigt uns  die Endlichkeit des Lebens in aller Deutlichkeit – das verbindet auf der einen Seite und erklärt, warum Selbsthilfegruppen oft so hilfreich sind für den Austausch und das Begreifen, den Umgang und die Verarbeitung der Krankheit – siehe auch :   http://www.selbsthilfe-brustkrebs-chiemgau.de   bei der ich aktives Mitglied bin.  Auf der anderen Seite erklärt es die Berührungsängste,  die viele Betroffenen erleben und erfahren – immer noch und immer wieder.

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