Frauen

Street-Art

 Er nennt sich JR, ist Fotograf, 28 Jahre jung. Seine Motive – überwiegend Menschenportraits – findet er auf und in den Strassen der Metropolen, der Slums + Favelas. Auf den Strassen stellt er sie  auch aus, seine Fotografien. Aufnahmen, die ursprünglich als 28mm-Formate entstehen, werden zu ungewöhnlichen Formaten vergrößert und an Abrißmauern, Häuserruinen, auf Slumdächern und Autowracks angebracht.

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Bilder seines Projektes „women are heroes“ prangen derzeit an den Wänden und Ufermauern in Paris. http://www.womenareheroes-paris.net/  Gezeigt werden die Gesichter und Augen von Frauen in den Krisengebieten Afrikas. JR war dort mit einem Team von „Ärzte ohne Grenzen“. Seine Portraits zeigen Frauen, die an Körper und Seele schlimmstes Leid erfahren haben. Mit seiner Arbeit gibt er ihnen ein imagesjrw.jpgGesicht und eine Stimme. Am Ende einer Fotoreihe gelingt es JR meist, ihnen allen ein Stück Humor, ein Lächeln zu entlocken, hervorzuholen aus ihren Tiefen und als Bild – in Form eines Polaroids – zurückzuschenken. Therapeutische Arbeit mit der Kamera!

Einen Eindruck erhält man u.a. im Trailer :

http://www.youtube.com/watch?v=tsC3MwK2fhQ

Offenbar ist der Einsatz von Fotografen, Journalisten und Ärzten – meist privat, über Spenden oder von den Agenturen und Verlagshäusern finanziert – weit effektiver und wirkungsvoller als der unserer Blauhelme. Diese dürfen, werden sie im Kongo-Gebiet Zeugen einer der vielen täglichen Greueltaten speziell gegen Frauen und Kinder, nicht einschreiten. Als Friedenstruppe müssen sie wegsehen, wo Krieg herrscht…..

Vergleisweise banal und wie ein Bild aus einer anderen – glücklichen, friedvollen-Welt erscheint mir dann dieses Foto, dass eines aus einer Serie von Bildern ist, die ich heute beim Morgenspaziergang unten am Mühlbach im kleinen Auwald  aufgenommen habe und den Titel „Waldpferde“ hat. Sowas kommt raus, wenn vor lauter Geäßt, Bodennebel und Lichtbrechungen der Autofocus überfordert ist: pure Zauberei!

waldpferde2.jpg

© Michaela Dreier

Kleingetier…..

 Es gibt also doch eine Art „Kommentar“ bzw. Begründung für die Streichung der Subvention des Autonomen Frauen Lesben Zentrums in Innsbruck:

„Es sollen keine Würmer, Spinnen und Kleingetiere Millionenprojekte unmöglich machen.
Ich hoffe, dass man auf ein normales Maß zurückkommt.“  Zitat LR Patrizia Zoller Frischauf (TT 8.Mai.2009)

Das „normale Maß“  bedeutet also keinen Cent Subvention mehr – „normal“ ist also gleich Null –  die die Landesrätin an anderer Stelle als „Geschenk“ bezeichnet…??… mußte schon mal irgend jemand für ein „Geschenk“ einen Rechenschaftsbericht vorlegen mit Kassenprüfung und dergleichen, so wie bei Einrichtungen und bei jedem Verein üblich? Wer es also wagt sich stark zu machen für das Fortbestehen des Frauenzentrums wird mit Würmern, Spinnen und Kleingetier gleichgesetzt – harter Tobak. Es muß schon eine große Angst dahinter stecken  vor diesem Getier, denn immerhin wird diesem unterstellt ein  Millionenprojekt – wie das Bergiselmuseum ?-  zu verunmöglichen.  David gegen Goliath? Sofort habe ich die  große Spinnenskulptur von Louise Bourgeoise vor Augen die 2002 in Bregenz zu sehen war:

ngc_maman.JPG(freigegebens Bild aus wikimedia.org)

Interessante Gleichungen  jedenfalls die da aufgestellt werden . Als Besucherin Innsbrucks und auch des Zentrums weiß ich also nun woher der Wind weht und kann nur sagen – umso mehr : Frauen wehrt Euch!

wehrteuch.jpg

Zeichnung von mir im aktuellen Skizzenbuch

Wr sich einreihen möchte in die Schar der Würmer, Spinnen und des Kleingetiers kann entsprechende Briefe schreiben an :

  • Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf / Abteilung JUFF der Tiroler Landesregierung /Michaela-Gaismair. Str. 1 /A 6020 Tirol /Email :  buero.lr.zoller-frischauf@tirol.gv.at
  • Bürgermeisterin Hilde Zach /Neues Rathaus /Maria-Theresien-Straße 18 /A 6020 Innsbruck, Email :  hilde.zach@magibk.at
  • Landeshauptmann Günther Platter  /Amt der Tiroler Landesregierung /Eduard-Wallnöfer-Platz 3,A6020 Innsbruck /+43 (0)512 508 2185 /Email:  buero.lh.platter@tirol.gv.at
  •  Tiroler Landesregierung/Abteilung Tourismus /Amt der Tiroler Landesregierung /Adamgasse 2a / A-6020 Innsbruck,  /Fax +43(0)512/508-3265 / tourismus@tirol.gv.at 
  •  Wirtschaftskammer Tirol /Präsident Jürgen Bodenseer /Meinhardstraße 14 /A-6020 Innsbruck,Fax: +43 (0)5 90 905 1467

Bitte immer auch eine Kopie/ Info zur Dokumentation an : info@frauenlesbenzentrum.at , bzw. FrauenLesbenZentrum Innsbruck, Liebeneggerstraße 15, 6020 Innsbruck

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Armutszeugnis

Zurück aus dem paradiesischen Garten Eden holt mich schnell die bittere Realität wieder ein: nach 25 Jahren steht das autonome Frauen+Lesbenzentrum in Innsbruck – das einzige in ganz Westösterreich – vor dem AUS, da die Subventionen von 6500.-€ die das Zentrum jährlich benötigt , von Landeshauptmann Platter, Landesrätin Zoller-Frischauf und Bürgermeisterin Hilde Zach ersatzlos gestrichen werden – ohne Begründung. Da staunt der Laie bzw. ich als Innsbruck-Besucherin, denn somit fällt auch das angeschlossene Cafe, die Galerie und ein Veranstaltungsort weg, der sich eben nicht dem mainstream einer Gaudi- Kultur verschrieben hat sonden Denkanstöße, Diskusionsinhalte und neue Prespektiven bietet. Genau das ist scheinbar unerwünscht im Tirol des „Goldenen Dachls“. Nix gegen historische Altstadthäuser, aber dass nur noch das Fassadenhafte zählt ist echt ein Armutszeugnis. Auch wenn Touristen mehr zählen als die Bewohnerinnen der Stadt – als Frau fühle ich mich trotzdem  nicht mehr willkommen! Was ich tun werde: einen Brief an die Herren+Damen schreiben….

alpenquerschnitt.jpg

Das Bild heißt „Alpenquerschnitt“, ist letzte Woche entstanden (Decollage und Monoytpie). Ganz links ist der Chiemsee, dann kommt die Kampenwand und der Wilde Kaiser, und gleich dahinter wäre Tirol und Innsbruck. Meine spontanen Besuche dort, stets verbunden mit Einkaufen, Shoppen, Ausstellungsbesuchen und Essen gehen spar ich mirdann wohl.

weitere Infos zum Thema unter :  http://www.frauenlesbenzentrum.at  und unter http://fm4.orf.at/stories/1603446/

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Schatten

Immer wieder mal über seinen eigenen Schatten zu springen ist sehr wichtig – nur heut habe ich es dann wohl doch übertrieben und mir beim Frühlingsspaziergang um den Tüttensee am rechten Fußgelenk – an meiner „Schwachstelle“ – einige Bänder ganz sicher überdehnt, wenn nicht an/ab?gerissen. Bin über den Schatten der „pfichtbewußten Hausfrau“ gesprungen, hab Wäsche und Pflanzaktion am Balkon liegen und stehen lassen um mit „Aisha“ und ihrem Freund „Moreno“ die Sonnenstrahlen zum Hundespaziergang zu nutzen. Zuerst „ausgebremst“ von den spielenden  Hunden, jetzt  – im wahrsten Sinn des Wortes – lahmgelegt.

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© Michaela Dreier

Nun sitz ich also am PC und recherchiere im Netz – z.B. folgende HP nachdem ich durch die Doku im sfw darauf aufmerksam wurde :

http://www.sisters-of-no-mercy.com/de/index.html

Da geht es um Frauen, die auch über ihren Schatten springen – allerdings aus der Not heraus um sich und ihre Kinder, ihren Clan zu ernähren. Aus der Hoffnung wird ein Alptraumm, denn diese afrikanischen Frauen landen in Europa in der Prostitution, überweigend am Straßenstrich in Italien. Ebenso wie die einzelnen Schicksale der Frauen – einige sind seit ihren Interviews vor der Kamera „verschwunden“ – erschüttert mich daran, dass dieser Frauenhandel von Frauen betrieben und organisiert wird. Was frau/man dagegen tun kann? – z.B. die Organisation FIM (Frauenrecht Ist Menschenrecht):  http://www.fim-frauenrecht.de     mit einer Fördermitgliedschaft unterstützen.

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© Michaela Dreier

…und der Höllenhund wurde doch noch zum Frühlingsdrachen und hat den Schnee sogar im Surtal und am Wonneberg vertrieben…!