Gedanken

Linien-Treu

Experimentelles Zeichnen in der „Alten Saline“ in Bad Reichenhall mit Luise Kloos als Dozentin. Im Mittelpunkt: die Linie – mal fein, mal genau und exakt, dann expressiv. Alles paßt: das Material, die Umgebung, der Austausch, der Diskurs – und die wunderbaren Akademieräume. Mich einzufinden war kein Thema: mittendrin und voll dabei. Es tat gut, zu erkennen: ich bin nicht auf dem Holzweg mit all meinen Zeichnungen – ganz im Gegenteil. Was ich mitnehme: weitere Impulse und  den Ansporn, den Eigensinn meiner Linie weiter zu verfolgen. Jetzt kommt auch wieder Farbe ins Spiel!

 

ästhetische Vorurteile

Über die BR-alpha Doku zu John Cages 25. Todestag „Journeys in Sound“ wurde ich auf den Künstler William Anastasi aufmerksam. Auch er zeichnet und kritzelt beidhändig und meist blind und mit verbundenen Augen. Ich kann nur jedem raten, dies selbst einmal zu versuchen und umzusetzen! Anastasi benutzt gezielt Zufallselemente, denn nur so könne man außerhalb des Moments der ästhetischen Vorurteile rücken.

Und während Anastasi sich in einem Taxi befindet und eine Sonnenbrille auf hat, zeichnet er beidhändig. Mir würde da leider furchtbar übel werden, aber blind im Kino zeichnen geht ja auch!….

Übrigens: das Seminar „Narren-Reise“ findet leider nicht statt!

Seminar Narrenreise

Unser Leben – eine „Narren- Reise“  –  mit Visionen, Gefahren und Möglichkeiten.
Im Gepäck das menschliche Ego, gefangen im Glauben, sich selbst erkennen zu können, indem es Wissen anhäuft, wieder verwirft, schrecklich unzufrieden wird und unaufhörlich um Erweiterung ringt. Bis es, ähnlich wie im Buch Siddharta beschrieben, an der Natur selbst, dem Sein selbst, das ICH im  Spiegel erkennt, und wir die eigenen Lernschritte wählen, aufhören uns zu vergleichen – weil jedes Blatt einzig ist. Wie soll denn ein Mensch, dem anderen gleichen?!
Die 0, die Närrin/der Narr, ist Anfang und Ende des Tarots im Sinne der Selbstwerdung.
Wir haben diese Karte als Titel und  Ausgangspunkt für ein experimentelles Feld gewählt.
Wir bieten an:

  • eine Reise: den individuellen Ausgangspunkt wählen die Teilnehmer/innen selbst
  • die Reiseroute: die 22 Karten der Großen Arkana des Tarot als Synonym für den Lebensweg. Die Tarotkarten entstammen unterschiedlichen Kulturkreisen (Asien, Europa, Südamerika)
  • Unsere Reisemittel: Methoden aus dem kreativen Feld von Kunst und Tanz sowie dem alltäglichen Feld des Coachings. Gearbeitet wird mit Bildern und Symbolen, mit dem Körper, in der Natur und mit Ritualen.
    Wir ermöglichen Erfahrungen und vermitteln Wissen, z.B. über den Ursprung des Tarot, über Körper-Rythmen, über individuelles, lineares-zirkuläres Lernen, über Ursprung und Wirkung der Reinigungshütte

    Zusammen mit Rosmarie Runggatscher, Körper- und tanztherapeutin, biete ich das Seminar an von 15. bis 17. September 2017; Veranstaltungsort: „Im Geißwehr“ bei Stephanskirchen, Innauen.
    Seminarstrukturzeiten: Fr. 15. September – von 16.00 bis 21.00 Uhr mit Pausen / Sa  16. September – von 9.30 bis 23.00 Uhr ca mit Pausen und Reinigungshütte ( letzteres optional); So 17. September – von 9.30 bis 12.00 Uhr mit Pause // Preis: 230,- € ; Im Preis sind enthalten: Seminarbeitrag, Materialien, Tee-Kaffee. Vegetarisches Mittag- und Abendessen am Samstag direkt am Seminarort auf Bestellung möglich (liebevoll gekocht aus regionalen Bioprodukten; mit Salat und Kuchen). Preis zusätzlich  insg.  28,- € ( vor Ort direkt an die Köchin zu bezahlen).
    Interesse? genauere Infos und die Anmeldungsunterlagen schicke ich euch gerne zu!


 

 

Zeit wirds!

„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
Sie muß zur Anerkennung führen.
Dulden heißt beleidigen.“

( Johann Wlfgang von Goethe)

Für mich war die „eingetragene Lebenspartnerschaft“ schon immer eine „Mogelpackung“ und nichts weiter als eine Form der Duldung. Mit der Gleichstellung Homosexueller Paare, heute so beschlossen im Bundestag, findet endlich eine Anerkennung statt. Was mich ärgert: daß es nicht schon längst selbstverständlich ist, daß das überhaupt so ein Thema ist! Und dann die Debatten im Vorfeld – für eine zum 2. mal verheiratete Frau ohne eigene Kinder echt diskrimirierend! Als sei es Sinn, Zweck und höchstes Glück der Frau, besonders im sicheren Hafen der Ehe die genetische Fortpflanzung zu garantieren. Welches Jahrhundert schreiben wir doch gleich – habs tatsächlich vergessen….
Und dann ausgerechnet heute so viele Regenbögen am Himmel!!

Juni-Review

Juni – der Monat der Fülle! So auch in meinem Leben – daher hatte ich wenig Zeit für Blogeinträge – aber jetzt: im Schnelldurchlauf…..
Gestern beim Kritzeln und Zeichnen in der Natur mit meinen Patienten wieder einmal mein Erstaunen, wie hoch doch der Maßstab angesetzt wird, wie groß die Angst vor dem Scheitern und dem Nicht-Genügen ist, selbst bei Erfahrungen – wie eben dem Zeichnen unter den Bäumen – die man so noch nie gewagt, gemacht, getan hat. Sofort ist da der Anspruch was Perfektes abzuliefern ( die Aufgabe war „wehe ich Erkenne etwas“) und die Unzufriedenheit, die sich am Ergebnis orientiert, machte nur zaghaft der Freude am Tun und dem Erleben Platz. Die Hirnwäsche einer Leistungsgesellschaft greift nachhaltig!
Der hohe Anspruch ans eigene Tun war Thema des Wochenendes, das besonders durch den Nachmittag mit Luisa Francia geprägt war. Setze dir einen selbstgeflochtenen Blumenkranz auf, spaziere durch Traunstein, setze dich auf eine Bank unter den Arkaden, beobachte die Reaktionen der Menschen – eine schamanisch, närrische Performance die man so nie planen könnte und die mir noch jetzt ein Lachen ins Gesicht zaubert. Die Quintessenz für mich des Nachmittags mit Luisa: Grenzen ausloten, bewahren, beschützen, einreißen (selbstbestimmt!) , kann ich nur, wenn ich diese überhaupt erkenne und wahrnehme. Also ist immer wieder das Hineinhören und spüren gefordert: wo sind meine Grenzen ?! Was lasse ich zu und was nicht, wo gebe ich die Konformität auf zu Gunsten meines Eigensinns? Ob mit Worten – hier verweise ich auf das Seminar im Dezember mit Luisa in Goldegg – mit dem So-Sein, mit Bildern und Aktionen, mit dem Verweigern, dem Nein das zum Ja zu sich selbst wird – immer wieder ist dieser Weg zu gehen und zu entscheiden. Denkanstöße und Inspirationen zur Umsetzung, z.B. für Rituale, gibt es in den  Büchern von Luisa Francia zu Genüge!
Wer anders ist, aus der Norm fällt, der provoziert.“Provokation heißt immer auch: jetzt wird etwas lebendig“, so Beuys in dem Doku-Film der derzeit in den Kinos läuft. Mein Tip: ansehen! Seit ich „Zeige deine Wunde“ in München im Lenbachhaus vor 25 Jahren sah, befasse ich mich mit Beuys und dem künstlerischen Anspruch der Verarbeitung des persönlichen ( lat. persona -Mensch, Maske, Rolle) Erlebens.Lebendig sein und werden, das ist die Natur im Juni von sich aus, einfach so. Licht und Wärme sorgen dafür, alles blüht. Der ganze Monat schenkt mir Kräuter in großer Fülle. Das Mädesüß ist für meine Bienen und für mich besonders heilsam. Für die Bienen, weil sie in der grünen Wüste der hochgedüngten Kraftfutterwiesen rund um Hirschau, verhungern würden. Gut daß sie fliegen können! Das Mädesüß aber steht in großer Fülle direkt angrenzend bereit – endlich Nektar vor der Tür! Für mich ist das Mädesüß Basis eines wunderbaren Sirup, den ich das ganze Jahr über verwende und weil mir die Blütendolden, frisch oder getrocknet, natürliche Lieferanten der Salicylsäure sind. Ich versuche ja immer noch, auf verschiedenen Wegen meine Migräne in den Griff zu bekommen….
 

Ein paar Blütendolden mit etwas Honig oder braunem Zucker und Zitronenscheiben ansetzen, paar Rosenblüten dazu – fertig ist meine Sommerlimo. Sommer war es gefühlt schon fast den ganzen Juni – offiziell beginnt er ja erst jetzt. Dieser Frühsommer hat meine, vom Frost bereits ausgemerzt geglaubten Rosen, wieder wachsen und blühen lassen. Welche Freude! Mein kleines Sommer- Wunder!   Schon werden die Tage langsam wieder kürzer – die Bergfeuer und Johannifeuer erinnern daran. Dafür mußte der arme Johannes seinen Kopf lassen, damit die Kirche ein Fest sich einverleiben kann, das vermutlich so alt ist wie die Menschheit selbst und bei uns der Keltischen Göttin Litha ( Infos bei artedea.net ) gewidmet war. Viele „Johannis“bräuche  wie z.B. ein Bad im Morgentau, im Brunnen oder dem nahegelegenem See, das Pflücken und Binden eines 7-Kräuter-Straußes oder Kräuterkranzes, das Backen von Hollerkiachen am Hollertag oder eines Johanniskuchens, verweisen auf den tatsächlichen Ursprung.
Jedenfalls geht es jetzt wieder „bergab“ mit den Tagen. Den ewigen Zyklus von Werden und Vergehen habe ich mit Kollegen der Klinik bei einem 2-Tages-Selbsterfahrungs-Seminar Anfang Juni in vielen Aspekten beleuchtet. Da kam mir auch mein Text von der Begegnung mit dem Tod wieder in den Sinn, den ich vor einiger Zeit mal verfaßt habe. Eine besonders urwüchsige Erfahrung, die mich an diesem Wochenende sehr geerdet hat,  war die Begegnung mit den Auerochsen bzw. einer Rückzüchtung dieser Ur-Tiere in den Innauen – und dem Erleben eines besonderen Ortes. Dazu demnächst mehr…

 

 

 

 

Luisa Francia in Traunstein

Erneut laden wir Luisa Francia zu uns in die Selbsthilfegruppe ein:  am Samstag, den 24. Juni kommt sie nach Traunstein in die Wohlfühlwerkstatt und erzählt aus ihrem neuesten Buch, das im September erscheinen wird. Sich „ im Körper zu Hause fühlen“ ist der rote Faden des Nachmittags, an dem wir wieder gemeinsam lachen, einfache Körperübungen vermittelt bekommen – und singen und jodeln.

Beginn ist 14:30 Uhr,Ende gegen 18 Uhr, Ort: Wohlfühlwerkstatt, Stadtdplatz 5, Traunstein. Wertschätzungsbeitrag: für von Brustkrebs betroffene Frauen 3,- €,
andere TNinnen/ Unterstützerinnen 15,- €. Eine Anmeldung unter selbsthilfe.brustkrebs.chiemgau@web.de  ist dringend erforderlich, da der Teilnehmerinnenzahl begrenzt ist auf  12!

„…Viele Frauen haben längst verlernt, auf die Sprache des eigenen Körpers zu hören, betrachten ihn als feindliches Wesen, das es nach einem vorgefertigten Bild zu (ver)formen gilt. Luisa Francia zeigt Möglichkeiten, sich mit Übungen und Ritualen aus diesen Zwängen zu befreien, die Selbstheilungskraft zu stärken und so Unebenheiten des Lebens, aber auch Krankheiten erfolgreich zu begegnen…“

Erinnerung und Identität

Ein Kurzbesuch auf der Fraueninsel war Anlaß, mich mit meinen Erinnerungen zu befassen, genauer damit, was Erinnerungen sind, wie sie gespeichert werden und wirken. Was generiert Erinnerungen, wie sehr weichen sie von der Realität ab? Anlaß war, daß mir im wahrsten Sinn des Wortes wie aus heiterem Himmel einfiel, wie ich als Kind bei einem Segeltörn am Chiemsee auf der Fraueninsel übernachtet habe. Es kam damals, vor ca. 43 Jahren, ein Sturm auf und wir legten rechtzeitig am Steg an. Ich wußte auch noch 3 Personen, die mit dabei waren und meine mich an das Schiff – ein Holzsegelboot  –  zu erinnern. Die Unruhe, der starke Wind damals,  waren auch jetzt sofort präsent. Aber was war der Auslöser für diese plötzliche Erinnerung: der Anblick eines Segelschiffes, das gerade an genau diesem Steg anlegte? Der starke Wind damals wie jetzt wieder, die eventuelle Gewitterwarnung –  oder die gesammte Atmosphäre in der Luft?
Es heißt, was eine Erfahrung traumatisch macht ist die unmittelbare emotionale Befindlichkeit und Reaktion darauf – und nicht das Ereignis selbst. Damals empfand ich es nicht als bedrohlich – nur als aufregend. Was erklärt, warum ich in all den Jahren immer noch und immer wieder gerne – auch bei starken Winden – auf die Fraueninsel fahre. Ich spaziere so gerne über dieses Kleinod im Chiemsee, fotografiere,
sehe mir die Gärten an, genieße eine Renkensemmel, hatte so manch schöne Begegnungen und intensive Gespräche dort.  Auch habe ich schon so manchen Sturm dort erlebt – doch nichts davon hatte in den letzten 43 Jahren eine Erinnerung an jenen Segeltörn hervorgerufen! Wieso also jetzt? – darauf habe ich noch keine Antwort!
Die Rückfrage bei meiner Mutter ergab, daß es tatsächlich diesen Segeltörn gegeben hat und ich als Kind dabei war, wir auf der Insel übernachtet haben – aber nicht wegen des Sturms, der kam zufällig, sondern weil eh schon ein Zimmer reserviert war.

Beim Umherstreifen auf der Insel habe ich – ca 10 Minuten nach meiner eigenen Kindheitserinnerung – dieses Lager entdeckt, offenbar von Kindern gebaut. An was sich diese Kinder wohl in über 40 Jahren erinnern werden? Mich hat es jedenfalls sofort an all unsere Kinderlager am Holzösterersee erinnert!

„Unsere Erinnerung ist das Fundament unserer eigenen Identität“ habe ich mir notiert, als im März auf 3sat die Doku „Das getäuschte Gedächtnis“ lief. Wie fragil und beeinflußbar diese Erinnerung ist und welche Verantwortung ich als Therapeutin habe, wurde mir durch diese Doku sehr deutlich. Aber auch, wie subjektiv diese meine eigenen Erinnerungen sind – und wie fatal sie werden können, sowie andere Menschen unmittelbar involviert sind. Jedenfalls habe ich mir jetzt das Buch „Das trügerische Gedächtnis – Wie unser Gehirn Erinnerungen fälscht“ der Psychologin und Wissenschaftlerin  Julia Shaw zum Thema bestellt. Auch wenn meine Segeltörn- Erinnerung nicht trügerisch war, wohl aber auf ihre Weise mit identitätsstiftend. Nicht zufällig bin ich vor über zehn Jahren am Chiemsee gelandet und wohne seitdem hier.

 

 

 

2 Termine: Kräuterwanderung und 3-Dimensionales

Seit Tagen nehme ich auf meinen Spazierwegen Kräuter und eßbare Blüten mit. Schon als Kind bin ich mit meiner „Wabi-Oma“ raus in die Wiesen und Waldränder zum Sammeln von Blüten und Kräutern. Das Jahr begann mit dem Huflattich für den Erkältungstee  und endete mit den Mehlbeeren (Weißdorn), die ins Kompott kamen. Zu dem überlieferten Wissen habe ich mir dann weiterhin vieles angelesen, selbst probiert, versucht was mir taugt und schmeckt und was nicht. Sauerampfer und ich werden keine Freunde, aber Mädesüß und Bärlauchknospen sind auf meiner Wellenlänge. Zu so einem Spaziergang mit anschließnder Verköstigung,  lade ich Interessierte am Dienstag, 9. Mai ein. Mit Rosis Unterstützung – sie ist ausgebildete Kräuterfachfrau – zeige ich euch eßbare Pflanzen und Blüten. Wer möchte, darf im Anschluß gerne meine Bienen besuchen und einen Blick in den Bienenkasten werfen. Los geht es um 14 Uhr. Nähere Infos findet ihr hier: Eßbares aus Wald

„ Altäre und Schreine – dreidimensionales Arbeiten“, ist Titel und Thema des Ein – Tages-Seminars für  Kunsttherapie- und Künstlerkollegen/innen am Montag, den 15. Mai. Marah Strohmeyer-Haider lädt dazu ins Vogelhuberhaus nach Bernau ein. Die Ausschreibung findet ihr hier  3dimensional_Altäre+Schreine und weitere Infos hier MateriallisteAltäre+Schreine. Eine Anmeldung bei  Marah unter marahArt@gmx.de
ist dringend erforderlich, die Plätze sind begrenzt auf 7 Teilnehmer/innen. Bitte Brotzeit selber mitbringen, für Tee, Kaffee und Wasser ist gesorgt. Auf Wunsch stellen wir auch ein Fortbildungszertifkat aus, das bisher von allen Arbeitgebern, egal ob Kliniken oder Firmen, anerkannt wird.

 

 

Brotspezialitäten

Da ich seit über einem Jahr unser Brot jetzt immer selber backe, bin ich zur Erweiterung meines Repertoires ins Rauchhaus nach Mühlgrub, um bei einem Kurs mit  „Reginas Wilde Weiber Küche“ mir weitere Brotspezialitäten anzueignen. Wie Wildkräuter,  Blüten und Früchte, jeweils frisch und getrocknet, Geschmack und Konsitenz von Brot verändern und zu neuen Gaumenerlebnissen werden lassen, war enorm! Ob Topfen-Käsestangerl, Schoko-Lavendel-Brot, Giersch- Blüten-Ciabatta, Brennessel-Haselnuß-Brotkranz oder süße Wildrosen – Erdbeer- Brioche: alles war eine wahre freude, sowohl die Zubereitung als auchdas anschließende, gemeiname Essen. Bei dem so schön gedeckten Tisch und den Düften, der heimeligen Wärme im Rauchhaus und den vielen Infos, die Regina uns wieder rund ums Brot gegeben hat, war das grausige April-Wetter  schnell vergessen.

Ich muß die Rezepte kaum abändern, da auch Regina Dinkelmehl verwendet. Da ich nur noch das Urdinkelmehl von Chiemgaukorn verwenden kann, das etwas schwerer ist, werde ich etwas mehr Hefe verwenden und die Teige ein klein wenig weicher machen. Als Mitbringsel für alle, die dabei waren, hatte ich Honig in Waben von meinen Bienen dabei, den ich kurz vorher gestiebitzt habe. Frischer gehts nicht!

 

Aus meiner Backstube von letzter Woche, Kastenbrot mit feinen Gewürzen und Käse – Brennessel-Kräuter – Fladen:

Genuß, Frust + Pflanzenvorschlag

Kurz vor Ostern habe ich meine Bienenbeute kontrolliert. Zu meinr Freude fand ich einen sehr starken, aktiven, dicht bevölkerten Bien vor. An Hand des Flugaufkommens an den warmen Tagen hatte ich fast damit gerechnet. Gleich zu Beginn der Weidenblüte saßen die „Mädels“ in kleinen Gesprächsrunden in der Nähe des Einfluglochs um die neuesten Nachrichten und Erkenntnisse auszutauschen.

In der arte-Mediathek habe ich den Film „Honigjäger“ gesehen, der jetzt auch auf you-tube zu sehen ist.  Wieder einmal begegnen mir die „Klotzbeuten“, das für mich natürlichste Imkern in hohlen Baumstämmen, „Zeidlerei“ genannt. Daß die Bienen sogar in frische Klotzbeuten einziehen, war mir neu. Ich dachte, die Stämme müssen erst noch ein bis zwei Jahre trocknen. Umso interessanter der Ansatz – wenn auch ein bißchen gefährlich hoch. Daß frei lebende Bienen in dieser Höhe optimale Lebensbedingungen vorfinden, hat  Prof. Thomas D. Seeley letztes Jahr bei seinem Vortrag bei Mellifera e.V. ausführlich beschrieben. Aber auch andere Holzbeuten werden wohl gerne angenommen, wie z.B. die der Holzbildhauerin Birgit Maria Jönnsson. Sie vereint Skulptur und Bienenbeute, und die Figuren haben im wahrsten Sinn des Wortes „Bienen im Bauch“. Besonders toll finde ich die „Medusa“ als Bannkorb!
Bei „Honigjäger“ finde ich die Veränderung von Magda Pow Slawka, der Schauspielerin, die durch die Doku führt, sehr stimmig: ihre anfängliche Angst und Scheu vor den Bienen, deren Geräusche ihr unheimlich sind. Dann wird sie neugierig, klettert rauf auf die Bäume, wird vertraut mit den Bienen und dem Organismus „Bien“. Am Ende, im Himalaya bei den Honigjägern, hat sie jede Angst verloren, verzichtet auf den Schleier und die Handschuhe, klettert am Fels und ist tief berührt von den Menschen und den Bienen. Das ist für mich gut nachvollziehbar: am Anfang war ich unsicher, hektisch. Das übertug sich auf die Bienen und ich bekam so manche Stiche ab. Heute ist das kein Thema mehr, ich erkenne wie die Mädls „drauf“ sind und stelle mich drauf ein. Immer noch umwerfend finde ich den Geruch beim Öffnen der Beute, diese Mischung aus Honig, Nektar und Propolis, dazu die Geräusche! Das ist schwer zu beschreiben und soll jeder mal erleben dürfen.

Eigentlich bin ich weder Honigjägerin noch Imkerin, denn der Honig ist bei mir Nebensache. Hin und wieder probiere ich, meist unmittelbar mit den Fingern. Köstlich!
Viel wichtiger ist mir das Erleben und Lernen dabei. Der Blick auf die Landschaft wird leider noch kritischer, um uns herum herrscht die „grüne Wüste“ vor. Selbst der Löwenzahn wurde jetzt schon aus den meisten Wiesen „verbannt“. Blühstreifen und Blühwiesen gibt es so gut wie keine mehr. Wovon sollen die Insekten leben? Kein Wunder, daß 60% der Schmetterlinge verschwunden sind. Eine der wichtigsten Pflanzen der Schmetterlinge in unseren Breitengraden ist die Bernnessel. Wer läßt die noch in seinem Garten stehen?! Für die Bienen wird es im Sommer eng, Klatschmohn ist heuer Pflanze des Jahres“ denn sie verschwindet leider auch zunehmend von den Acker- und Wegrainen, ist aber eine ergiebige Futterpflanze für die Bienen. Wer was tun möchte im eigenen Garten und am Balkon: hier eine Übersicht geeigneter Pflanzen zum download, herausgegeben vom Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft.