schwer ums Herz

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Lange nicht gemeldet – doch ein paar Stunden vor meinem „doppelten“ Geburtstag darf es schon noch mal sein…..doppelt deshalb, weil ich vor genau acht Jahren meine zweite OP hatte. Ich hatte damals bestimmte Bücher und Musik mit im Gepäck, auch von „Anastacia“. Ihr drittes Album „Anastacia“ schien wie für mich gemacht – in ihren songs hat sie ihre OP und Therapiezeit verarbeitet und Lieder wie „sick and tired“, „where do i belong“,“left outside alone“ und „heavy on my heart“ haben mich durch meine Zeit begleitet, mir Mut gemacht. Anastacia hat einen Fond gegründet und immer wieder auf die Chancen der Früherkennung durch Mammografie aufmerksam gemacht, ihre Bekanntheit und ihre Auftritte genutzt um junge Frauen zu sensibilisieren. Sie hat  Dokumentationen über ihre Krankheit ungeschönt ins Netz gestellt und wie kaum eine Betroffene offen darüber gesprochen – das hat mich inspiriert! Jetzt ist ihr sicherlich gerade wieder sehr schwer ums Herz, denn nach zehn Jahren ist der Krebs zurück . Mit jedem Jahr steigen die Chancen kein Rezidiv mehr zu bekommen – laut Statistik. Aber was sind schon Zahlen?! Ich kenne einige Frauen, die es auch nach einem Rezidiv gepackt haben – und ich drücke Anastacia ganz aufrichtig die Daumen, daß sie einmal mehr zu den „survivors“ gehört.

Schatzhaus

Wer weiß schon wie ein Neunauge ausssieht? Ich wußte es auch lange nicht, habe es mir aber sehr genau vorgestellt, damals, im Alter von 7 Jahren.

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 Meine Vorstellungskraft wurde ohne Zweifel sehr beflügelt vom „Kleinen Wassermann“, von der „Kleinen Hexe“ und vom „Räuber Hotzenplotz“. Mit den Abenteuern des Kleinen Wassermanns, die dieser im Teich bestand, bin auch ich hinabgetaucht in die Tiefen meiner Phantasie.

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Ottfried Preußlers Bücher sind ein Teil meines „Schatzhauses der Erinnerungen“ aus meiner Kindheit. Dafür ein später Dank anläßlich seines Todes.

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Stilleben

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 Heut war ich nach ewig langer Zeit mal wieder in München, und nein, nicht mit dem Radl! Es war auch so anstrengend genug – das Pflastertreten bin ich nicht mehr gewohnt! Das Stilleben der verschneiten Stahlrösser am Ostbahnhof  war dafür sehenswert. Wieder zu Hause hat mich der Frühling begrüßt.

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Zeit verräumen

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Es kommt mir im Moment so vor als würde ich gegen die Zeit anrennen, bei all der Räumerei; wieder einmal schichte

ich Bilder und Bücher auf, um, weg, hin und her, sortiere Unterlagen und die Papier-Berge werden nicht kleiner.

Dabei sortiere ich mich auch selber und das treibt mit unter seltsame Stilblüten. Angeblich arbeitete man konzentrierter

und effektiver wenn es um einen herum grün ist. Wird also Zeit, daß die Sonne den Schnee verräumt!

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Tumor-Biologie

 „Brustkrebs ist kein Notfall“ – da gebe ich Nadia Harbeck, Professorin an der LMU München, Recht. Leider kommen die Frauen aber bei Diagnosestellung immer noch zu sehr in eine  Notfall-ähnliche Schock-Situation und befürchten,  keine Zeit mehr für Überlegungen zu haben. Dies wird mit den neuen Test-Möglichkeiten nun hoffentlich anders!

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Auf Bayern2 wurden am Vormittag  u.a. diverse Ansätze und  Studien vorgestellt, die einen Umbruch in der Brustkrebstherapie  versprechen. Dank der nun möglichen, noch genaueren Gen-Analysen des individuellen Tumorgewebes können die Heilungschancen  und Therapieansätze erneut verbessert werden. Vorallem die Notwendigkeit von Chemotherapien, deren Nebenwirkungen die Betroffenen oft lange spüren, kann genauer beurteilt werden, wie „Die Welt“ schon im März letzten Jahres berichtete. Der Haken an der Sache: diese Tests werden von den Kassen nicht bezahlt, die Kliniken gehen in Vorleistung bzw. über die Einnahmen der OPs werden die Tests und die dafür notwendigen Geräte bezahlt. Dabei könnte so ein Drittel aller Chemotherapien eingespart werden, wie Nadia Herbeck in dem Radiointerview erklärt.
Sprechen die Patientinnen beispielsweise noch vor der OP auf eine gleich nach der Biopsie durchgeführten Anti-Hormon-Therapie an – erkennbar  eben durch den neuen Test und nachweisbar bereits nach 3 Wochen – wird nach der OP je nach individuellem Fall gar keine Chemotherapie mehr verabreicht sondern die Antihormon-Therapie weiter durchgeführt. Bei diesem Weg haben die Frauen einen Zeitgewinn von 3-4 Wochen und noch vor der OP kann die nachfolgende Therapie besprochen und überlegt werden – ein großer Vorteil, wie ich persönlich meine! Denn eines fällt mir immer wieder auf: der Zeitdruck den viele Frauen haben bzw. sich selber machen und die Not, sich entscheiden zu müssen noch während die Diagnose verarbeitet werden muß!

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Heute ist Welt-Krebs-Tag…. ich lese immer noch am Schmöker von Siddhartha Mukherjees „Der König aller Krankheiten“ – kapitelweise und wenn mir danach ist. Aber nicht heute, denn da gibt es genügend   Info zum Thema Brustkrebs und erfeulicherweise tut sich gerade hier  in der Erforschung sehr viel.

Hier noch wie versprochen einige Hinweise auf Studien und Ergebnisse vom San Antonio Kongress, die von Karuna Jaggar von  BCAction sehr gut zusammengefaßt sind: 

  •  Überlegungen zur Strahlentherapie : höhere Dosis und dafür kürzere Bestrahlung (START-Studie), ebenso die TARGIT-Studio, also die Bestrahlung des Tumornahen Gewebes noch währed der OP.
  • Überlegungen die Anti-Hormontherapie zu verlängern, genannt ATLAS-Studie.
  • Die AZUR-Studie befaßte sich mit der Vitamin-D-Frage.
  • Der Info-Blog von BCActionGermany ist generell empfehlenswert für diejenige, die sich tiefer in das Thema einlesen möchte.

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Ein weiterer Ansatz, der mich seit Jahren beschäftigt, zumal Krebs als „chronische Erkrankung des Immunsystems“ definiert wird:  „Wahrscheinlich kann und muss Krebs nicht nur durch Zerstörung besiegt werden,stattdessen muss es das Ziel sein, dem Körper wieder die Immunkontrolle über den Krebs zurück zu geben.“

Prof. Dr. Martin Röcken, Hautklinik Universitätsklinikum Tübingen, im innovationsreport

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    Bei so viel schwerer Kost darf es jetzt auch noch farbig-frühlingshaft werden, auch wenn das im Moment beim Blick aus dem Fenster noch nicht vorstellbar ist:

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    Wölfe und Wunder

    Hat auch was Gutes, wenn man viel unterwegs ist, somit oft Radio hört und das einstündige Interview mit Gudrun Pflüger mitbekommt: sie war als Wolfsforscherin in Kanada unterwegs und hatte dort erstaunliche Begegnungen. In Kanada erhielt sie allerdings auch die niederschmetternde Diagnose eines hochagressiven Gehirnturmors. Es folgten schwere Zeiten die die Österreicherin durchstand, zumal sie die Chemotherapie abbrechen mußte da sie, obwohl Hochleistungssportlerin, körperlich schnell am Ende war. Ihre Beschreibung dazu finde ich sehr passend wenn sie sagt, daß das Wort „gesund “ und „gesund werden“ in so einer Situation nicht mehr vorstellbar ist, es zu abstrakt ist und somit kein Ziel mehr darstellt.Welches Ziel kann es dann also noch geben?  Woran sich festhalten, was gibt einem Kraft und Lebensmut? In ihrer Not erinnert sie sich an den “ Wolfspirit“: an die Zielstrebigkeit, Geradlinigkeit, Bestimmtheit und Ausdauer der Wölfe die sie immer beobachten konnte – und nimmt sich diese zum Vorbild. Es gelingt ihr, ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren und mit der Virotherapie auch medizinisch einen für sie erfolgreichen Therapieweg einzuschlagen. Über diese Zeit und Erfahrungen hat Gudrun Pflüger nun ein Buch veröffentlicht: „Wolfspirit – Meine Geschichte von Wölfen und Wundern“ (das ich aber noch nicht gelesen habe!)

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    zwei Wölfe im WSC, Ernstbrunn, bei einer Rangelei; copyright: Michaela Dreier

    Mit diversen Therapien und Forschungsergebnissen bei Brustkrebs habe ich mich auch neulich Abend befaßt: im Klinikum Traunstein gab es einen zusammenfassenden Bericht der neuesten Erkenntnisse, die jährlich beim großen Kongreß in St. Antonio vorgestellt werden. Das war viel medizinische Info. Zugleich habe ich mich wieder mit Material eingedeckt für die Selbsthilfegruppe. Besonders erwähnenswert finde ich die Broschüre „Ernährung bei Krebserkrankung“ mit vielen Tips gerade auch während den Therapien, verfaßt von Nicole Quirin. Es ist im freien Handel derzeit nicht erhältlich – ich versuche rauszufinden wo Ihr es bestellen könnt – jetzt muß ich aber wieder los!…

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    fleischlos glücklich

    Ich war dann mal weg – wenn auch nur gedanklich denn ich war nicht im Urlaub sondern im Hundetrainerseminar was zugleich bedeutet daß auch das Haus voll Gäste war: Hundetrainer und ihre Hunde. Fachsimpeln von Früh bis Spät, lernen, diskutieren – und kochen!

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    So eine Minestrone paßt immer – ob pur, mit Parmesan wie oben, mit Griesnockerl, Kaspreßknödel oder Pasta. Ich koche sie nach Werner Langbauers gourmet-vital-Küche, also mit UmeSu, Mirin und GenmaiSu, damit sie schön basisch wird. Ich bin vegetarisch rundherum glücklich- das habe ich mir auch heute Mittag gedacht, als ich im Parkcafe in Traunstein den feinen, marinierten Fenchel mit Ziegenkäse und Salat genießen durfte. Anlaß war der Geburtstag meiner Cousine – auch sie ernährt sich seit Jahren vegetarisch. Ich frage mich nur wer dann statt uns beiden die  1094 Tiere verzehrt, die jeder Bundesdeutsche durchschnittlich im Laufe seines Lebens konsumiert, wie der Fleischatlas belegt.

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    Naheliegend

    Auf der Suche nach einem Kochblog kam ich auf die photisserie. Beim Durchblättern bekam ich nicht nur Lust aufs Backen – sondern auch aufs Fotografieren. Licht, hell und dunkel, Kontraste und Winkel rücken wieder in den Focus. Da ich grad kaum Zeit zum Kochen oder Backen habe fang ich schon mal mit dem Fotografieren an…. ich wende mich dem Naheliegenden zu:

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    Glückspilz sein

    Die Rauhnächte sind vorbei und bei mir rauchen Hirn und Herz: viele Besucher kamen und gingen, gaben sich die Klinke in die Hand. Lange, intensive Gespräche mit Freunden die seit vielen Jahren immer wieder mal Wegbegleiter sind,  haben mir verdeutlicht, daß nicht die Quantität des Zusammenseins sondern die Qualität der Begegnungen Spuren und Dankbarkeit hinterlassen. Man sieht sich Monate oder sogar Jahre nicht, knüpft dennoch an dem Punkt der letzten Begegnung problemlos an und spinnt die Fäden weiter. Schön auch, daß neue Menschen mitgebracht werden, dabei sind und eingewoben werden in den Kokon aus Reden und Erzählen, Lachen und Weinen, aus Philosophieren und Erfahrungsaustausch, aus Kochen, Essen, Trinken, Spazierengehen, Filme ansehen, Kinos auf-  und Ausstellungen besuchen. Danke an Didi, an Eva und Frank, an Josef und Corina, an Karin und Martin, an Mäx und Manu, an Cornelia – und all diejenigen, die mir im Umkreis von Innsbruck, Moosinning, Großkaro, Marktl, Burghausen,Mehring, Trostberg, Wien und Kirchberg/Tirol helfen, meinen Horizont zu erweitern! Ich freue mich auf ein Wiedersehen im neuen Jahr! – nicht ganz uneigennützig, denn wer sonst könnte und würde sich mit mir unterhalten und austauschen über die Kohärenz von Individuum und „Rudel“, von systhemischen Strukturen und tradierten Reaktionen, von Achtsamkeit und Täuschung, von Mustern und Veränderungen, von „Schweinehund“ und „Luderli“, diskutieren über Natur und Wolken, über Leben und Tod, über Enttäuschung und Freude, über Kunst und Musik, über Katzen, Bienen, Hunde und Wölfe..?! – also über die Quintessenz des Lebens?….Nichts würde da also besser passen als Adornos Worte:

    „Wer bloß identisch ist mit sich ist ohne Glück“

    und meiner Erkenntnis daraus ein absoluter Glückspilz zu sein mit DIR  und Euch als Wegbegleiter!

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     Eines ist klar: „Fannino“ ist auch so ein Glückspilz- Kater. .. oder vielleicht doch ein verzauberter Mönch bei der Anbetung der weißen Tara?

    Und weil ein Austausch auch über den BLOG erfolgen darf und soll habe ich das kommentieren vereinfacht! Also gleich hier rechts auf “ Keine Kommentare“ oder eben „Kommentare“  klicken ( – paradox , ich weiß, ist halt so), anmelden und los schreiben. Ich behalte mir vor bedenkliche Inhalte zu löschen!

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