Percht-Tage und Nächte

Eine besondre Zeit ist angebrochen

Die  Kälte kommt durchs Land gekrochen

bringt  Schnee, und Eis und rauhe Nächte

Die Percht  zieht durch ihr Land der Mächte.

Zünd Kerzen an, richt her die Glut

Faß dir ein Herz und wage Mut!

Nutz diese  Zeit für  Wünschen, Träumen, Umgestalten,

nichts bleibe kleben an Zähem, Alten

sieh hin, wenn sich dir Neues zeigt

hör zu sobald der Tag vorm Firmament sich neigt.

Schreib auf, was Träume dir verraten

Dann bist du sicher  wohl beraten

Vertraue: Freude werde dir zu teil

samt Glück, Zufriedenheit  und  Seelenheil!

… ein Reim auf die Percht-Tage und Nächte zwischen den Jahren, heut Nacht ganz schnell entstanden…..

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„Durchgang“ – Mischtechnik mit Asphalt und Schellack auf Holz/ Oktober 2010/ copyright: michaela 3er

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Flocken allüberall

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Die Dämonen und Geister  der Rauhnächte haben mich im wahrsten Sinn des Wortes besucht, allerdings in Form von „Hirngewitter“  bzw. „Flocken im Gehirn“, sprich Migräne – Samstag lag ich flach….. Statt Koch-Action also:  Einladung verschieben, Ruhe geben und  inne halten, denn Lesen oder Radio bzw. Musik hören, nachdenken, Weihnachtspost schreiben ging auch nicht mehr. Mir fiel die Zeit meiner 5-Monats-Migräne wieder ein, damals eine der Nebenwirkungen der Anti-Hormon-Therapie. Bis dato hatte ich Migräne noch nie erlebt, dann brachs über mich herein. Nach sechs Monaten, die ich ohne die Akkupunkturnadeln von Paul (HP in Marktl) wohl nicht überstanden hätte, brach ich die Therapie vorzeitig ab,  fünfeinhalb Jahre hätte ich noch durchhalten sollen bzw. müssen, der Preis erschien mir dann doch zu hoch! Jetzt erwischt es mich ca. 4 mal im Jahr in sehr abgeschwächter Form, meist dauerts auch nur 24 Stunden. Siri Hustvedt, amerikanische Schriftstellerin, beschreibt in ihrem sehr genialen Buch „die zitternde Frau“ u.a. ihren „status migränosus“, den sie zwei mal erlebte und der jeweils über ein ein Jahr anhielt – unvorstellbar….Schon im Neolitihikum war Migräne bekannt, damals wurden die Schädeldecken geöffnet um die Dämonen entweichen zu lassen. Die Pharaonen haben sich mit der Asche eines Wels-Skelettes eingerieben.  Von diesen beiden Therapieempfehlungen nahm ich Abstand. Auch auf Tollkirsche, Fingerhut und Brechnuss habe  ich verzichtet, so wie es Thomas Willis 1664 empfahl um der Erweiterun der Hirnarterie entgegen zu wirken.Ich habs mit Rückzug gehalten, mal nichts tun, nichts denken – bis am Spätbnachmittag die Lebensgeister zurück kehrten.

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Ansonsten wurde viel gekocht, gegessen, gelacht. Bei sanftem Schneflockentanz kam auch richtig Weihnachtsstimmung auf. Heuer gibts auch mal wieder einen Baum, der steht diesmal im Freien im Innenhof und ist u.a. mit Vogelfutterringen bestückt. Die Meisen habens schonentdeckt und haben ihre Freude dran.

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Von meiner Tante aus Lindau am Bodensee habe ich diese schöne Karte bekommen – eine Bleistiftzeichnung von Schwester M. Raphaela Bürgi , einer Ordensfrau in der Schweiz. Eine eigene homepage hat die fast 9ojährige Künstlerin auch : http://www.sr-m-raphaela-buergi.ch „Unterwegs“ ist der Titel der Karte- das bin ich ab morgen früh auch wieder….mögen die Wettergeister und -dämonen mir gnädig sein!

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Besuch willkommen!

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Mein kleiner Verkaufstisch am Priener Weihnachtsmarkt direkt beim Streichelzoo vorm Heimatmuseum : neben Hundeerziehungskursen gibts dort die schönen Fotokalender der Selbsthilfe Brustkrebs Chiemgau e.V. und Herzkissen – eines habe ich noch! Vielleicht besucht mich ja jemand : Freitag und Sonntag von c1. 13 Uhr bis 20 Uhr bin ich da.

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Wer sich noch schöne Bilder ansehen möchte sollte die „brandneue“ HP meiner Freundin Dodo besuchen. Sie hat dort ihre Mandala-Bilder und Infos dazu online gestellt, zu sehen unter : http://www.dodomandala.de/ .

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…. auch eine Art Mandala, deren Inhalt bei den Vögeln gerade sehr begehrt ist. Sie besuchen uns in Scharen.

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Rück-Schlüsse

95% unserer Informationen erhalten wir nicht aus erster Hand –  also im Gespräch, aus eigenen Eindrücken, Beobachtungen und Erlebnissen –  sondern auf Grund von Informationen von außen, von vorgefertigten Meldungen und Meinungen.  In einer Informationsgesellschaft ist dies ja nicht grundsätzlich verwerflich – zumal wir selbst auch noch in der Lage sein sollten, letztendlich eigene (Rück)Schlüsse und Gedanken anzustellen. Wie die neuesten PISA-Ergebnisse zeigen kommt aber genau diese Fähigkeit unseren Schülern und Kindern abhanden da sie Texte zwar lesen, aber nicht deren Inhalt verstehen und in eigenen Worten wieder geben können – und alle wundern sich darüber.

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…große Eis-Lampe im Garten sorgt für erhellende Gedanken, da geht sogar  „Aisha“ ein Licht auf……

Als ich vor über 20 Jahren meinen ersten Beruf als Journalistin an den Nagel hängte, bzw. die Schreibmaschine mit dem Pinsel austauschte, war für mich klar: den freien Journalismus gibt es  nicht mehr. Erst kürzlich mußte ich mich wieder für diese Feststellung rechtfertigen. „Frei“ bedeutet für mich, Informationen weiter zu geben und Zusammenhänge aufzuzeigen –  das Kommentieren und das Herauslesen oder Hineininterpretieren einer eigenen „Wahrheit“ obliegt dann dem Leser.  So wie in der Kunst dem Betrachter. Marlene Dumas stellt in ihren „tronies“ die Mediengesellschaft zur Diskussion, sie erläutert nicht, erklärt nicht, interpretiert nicht – das überläßt sie den Besuchern der Ausstellung . Nur wird diesem das Verstehen dieser Bild-Sprache nicht auf dem Silbertablett serviert – ein „Einlesen“ in die Thematik, in die Biographie der Künstlerin , ein Hintergrundwissen zum Zeitgeschehen ist da schon erforderlich! ( Ich kann allen die im Eintrittspreis enthaltene öffentliche Führung nur empfehlen!) Was der Betrachter aber dann daraus macht, welche Gedanken er anstellt und welche Konsequenzen  er daraus zieht, das gibt sie gänzlich aus der Hand – Kontrolle abgeben, wer macht das noch in einer Zeit des Kontrollwahns? Das verunsichert und verstört. Dass Kunst und Journalismus doch sehr nah beieinander liegen zeigt mir die Aufregung um wikiLeaks und den Mitbegründer Julian  Assang. Ungefiltert und unkommentiert Informationen zur Verfügung stellen verunsichert und verstört, meist auf allen Seiten. Und was stört muß weg! Da hats die Kunst dann wieder leichter: sie darf tun und lassen was sie will und muß halt schaun wie sie dann überlebt. Zumindest die Kritische. Denn je seichter und unterhaltsamer, umso förderungswürdiger.Wirklich ärgerlich macht mich nämlich die 8-Milliarden-Frage: so viel kostet dem deutschen Staat die Subventionierung von ARD und ZDF. Da muß ich mitbezahlen, egal was ich davon halte und wie oft ich schaue. Subvention leitet sich direkt aus dem lateinischen  Verb „subveniere“ ab – dem „zu Hilfe kommen“ , nur frage ich mich schön langsam, was kann da noch helfen? Aber dazu hat Harald Mertenstein im Zeit-Magazin vom 2.12. schon einen wunderbaren Kommentar geschrieben : http://www.zeit.de/2010/49/Martenstein

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Er-leuchtend!

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Impressionen vom Tollwood-Besuch am Wochenende in München: kam in den Genuß mit Freunden durch die Zelte zu schlendern, das Spektakel ,das Licht, die Kälte, den Glühwein wirken zu lassen. Zuvor schon hatte ich die Freude der Kinder miterlebt, die auf ihren Schlitten durch die Innenstadt gezogen wurden, die Schneehügel eroberten und die ganze Innenstadt zu einem Schnee-Spielplatz erklärten.

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Am Nachmittag war ich erneut bei den „tronies“ von Marlene Dumas und den alten Meistern, hab  viel gesehen, erfahren , lernen dürfen….. hat genau gepaßt um mit den Teilnehmern des apakt- Seminars den Unterschied von Maske, Rolle, Scheinwelt und Portrait als einem tatsächlichen „Ich im Bild“ herauszuarbeiten.

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Je mehr ich von Marlene Dumas weiß und je mehr ich von ihrer Intention und Arbeitsweise begreife, umso mehr beindrucht sie mich. Die Verbindung von Kunst und Psychologie – letzteres hat sie mehrere Semester  studiert – wird offensichtlich und erkennbar. Während Sie sich als Künstlerin jeglicher Erklärung und Interpretation verweigert, desto deutlicher konnten wir in dem Kurs die Zeichnung, das Bild als Projektions- und Interpretationsfläche herausarbeiten. Dem Selbstportrait haben wir uns auf verschiedene Weise genähert – sowohl „klassisch akademisch“ als auch – und vorallem- spürend, begfreifend, skizzierend, kritzelnd, ertastend, modellierend. Hat wirklich sehr großen Spaß gemacht diesen Kurs anzuleiten!

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sechs „Doppel-Bilder“  von Marlene Dumas

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Fertig

meine Hundeschulen-Flyer sind fertig:

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Die Kalender 2011 ebenso:

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Oben zwei der A4 „Logbücher“, unten  A5 Kalender ( von Bindwerk aus Prien am Chiemsee) , das Deckblatt ist jeweils von mir als Mischtechnik und Collage gestaltet.

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Rechtzeitig vor dem vielen Schnee wurde auch die Vogelfutterstation fertig. Was im Sommer ein Bistrotisch ist, wird jetzt auch im Winter zur Nahrungsaufnahme genutzt.

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Manchmal kommen bis zu 30 Vögel auf einmal angeflogen. Neben unzähligen Spatzen, Maisen aller Art, Finken, Kleibern, Amseln und Türkentauben kann ich vom Küchenfenster aus auch die beobachten, die man sonstnur höhrt und selten sieht: Goldammer, Eichelhäher und Buntspecht.

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Dazwischen blieb sogar mal Zeit eine „blaue Stunde“ am See zu  genießen:bluesee.jpg

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Mischtechnik

Die neuen Kalender sind grad Mitten in der Bearbeitung…..

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Diverse Farben, Asphaltlack mit seinem wunderbaren Braunton, Reste von hauchfeinem Blattgold,  Schellack , Tusche und andere Materialien sind Bestandteile der dieser Mischtechnik.

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Parallel entstehen neue Arbeiten als Mischtechnik auf Holzkasetten : „Arbeitsfelder“, noch lange nicht fertig…..

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Lebenszeichen

„Ein Bild malt man nicht – ein Bild kommt zu einem“ stellte ein Malerkollege fest, und Recht hat er – sogar im Traum kommen die Bilder zu mir, nur fehlts an der Zeit und somit der Möglichkeit der Umsetzung. Allzu viel will organisiert werden! Im Moment bin ich grad in Prien beim „Christkindmarkt“-Budenaufbau. Ich kann mich am Stand von Gudrun und Heinz Reif mit der Hundeschule und einer Weihnachtsaktion einklinken und auch die neuen Kalender der Selbsthilfegruppe zu Gunsten unserer Herzkissenaktion verkaufen.

Kalender gestalten und drucken lassen, den Garten winterfest machen, eine weitere Woche Hundetrainerkurs Stufe2, Plätzchenbackaktion – da  bleibt dann nur noch Zeit für einige nächtliche „Fernsehskizzen“..:

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Diesen Kalender, der da heißt „unsere Kraftorte“ gibt es ab sofort u.a. bei mir und auch in Prien am Weihnachtsmarkt (Stand direkt neben dem Heimatmuseum und dem Streichelzoo)  zum Preis von 15,80 €. Der Reinerlös von 3,20 € kommt zu 100% unserer Herzkissenaktion der Selbsthilfegruppe Brustkrebs Chiemgau e.V. zu Gute.

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Da der Name meiner Hundetrainer-HP  etwas lang geraten ist und ich so manchen Spot  gibts diese ab sofort auch kürzer in Netz:

www.alpenhund.at / www.alpenhund.de und www.gscheidahund.de

Zudem gibts auf dieser meiner Hundetrainer-Hp auch eine neue Rubrik: unter „Aktuelles“ werden Aktionen und Themen  ähnlich einem blog veröffentlicht…..

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Zurück zur Kunst: war dazwischen mal in München bei den „Tronies“ von Marlene Dumas und den alten Meistern im „Haus der Kunst“. „Tronies“ das sind Portraitbilder von Menschen aus dem Volk, von der Strasse, also keine klassischen Auftragsbilder sondern Charakterköpfe, die seit jeher Künstler faszinieren und inspirieren. Diese Ausstellung ist zum einen sehr sehenswert, zum anderen paßt sie thematisch genau zu meinem APAKT-Kurs am kommenden Wochenende der da lautet „Portrait – das Ich im Bild“.

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im Element

Auch wenns im Moment etwas anstrengend ist da es viel zu tun gibt, bin ich doch ganz in meinem Element: Hundetrainerausbildung Stufe 2 + Kritzel/Zeichenseminar + Kunsttherapie in der Klinik + Ausstellungen auf- und abbauen und dazu  unglaubliche Naturerlebnisse und Stimmungen!

Die Teilnehmerinnen des APAKT-Kunstseminars haben gekritzelt was das Zeug hielt…..

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Und manchmal brauchts ungewöhnliche Methoden um ungewöhnliche Ergebnisse zu erzielen:

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Dank Fön aus dem Inntal hatten wir heute besagte Stimmungen im Chiemgau schon den ganzen Tag und am Abend gabs ein großes Finale…Auf der Fahrt von Großkarolinenfeld über Bad Endorf….

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…kamen wir uns zunächst vor wie in der Savanne…..

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Je näher wir zum See kamen umso kitschiger wurde das Ganze…aber manchmal brauchts das halt ganz einfach… im Licht zu Baden….

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Ein schöner Abschluß für den heutigen „allerheiligen“ Tag waren die Gebetsfahnen im Abendlicht am Platz des Friedens bei Gstaad:

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Adresteia

Zum ersten mal hängt das Bild der „Nemesis“ aus der Serie „me,myself,I“ (2004) öffentlich aus ( im Frauenkircherl in Erding bis 2.1..). Sie ist die „Göttin des gerechten Zorns“ und bestraft vorallem die menschliche Selbstüberschätzung und Überheblichkeit, also die menschliche Hybris, die wiederum eine wichtige Rolle beim Turmbaus zu Babel spielt. In den Methamorphosen von Ovid wird die Nemesis  als Adresteia, „die Unentfliehbare“ benannt, im Tarot entspricht sie der „Gerechtigkeit“. Der Tisch auf meinem Bild kann Opfertisch sein, OP-Tisch, ein Feldbett – jedenfalls nicht sehr einladend und eher ungemütlich….! Die Zeilen unten habe ich irgendwo entdeckt, sie sind also nicht von mir, passen aber sehr gut.

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Frei sein heißt bei sich zu sein,

bei sich zu sein bedeutet wach sein,

nur wer wach ist – sieht.

Sehen heißt Zeuge sein – der Ursache, der Wirkung

innen wie außen.

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