Krebs+Selbsthilfe

Gedenk-Tag

Heute ist der Gedenktag der Heilgen Agatha von Catania UND Weltkrebstag. Dass die Ernährung bei einem Krebs-Geschehen eine wichtige Rolle spielt ist nun endlich auch wissenschaftlich belegt und wird somit auch öffentlich thematisiert – lange genug hats gedauert!:

„Dem Krebs auf der Spur

7,6 Millionen Menschen sterben jedes Jahr weltweit an Krebs. Bis zu 40 Prozent aller Erkrankungen könnten dabei zum Beispiel durch gesunde Ernährung vermieden werden. Darauf weist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Weltkrebstag hin. In anderen Fällen sind es die Gene, die über das Krebsrisiko entscheiden. ……“ ( heute in den Tagesthemen und der Tagesschau!)

Nicht thematisiert wird freilich dabei die Rolle von Zucker und Transfetten wie Margarine, von  Fertiggerichten, Geschmacksverstärkern und antibiotika- und hormonbelastetem Trinkwasser. Zum Thema gesunde Ernährung habe ich von Werner Langbauer kürzlich viel  Wissenswertes erfahren, dass sich im Alltag und mit heimischen Produkten wunderbar umsetzen läßt – seine Seminare und „Schlemmerküche mit Wirkung“ kann ich nur empfehlen!!! Seht mal selber nach : www.gourmetvital.de 

Zur Hl. Agatha habe ich hier im Blog im März letzten Jahres schon mal was geschrieben. Wie mit Frauen umgegangen wurde – und wird! – bestürtzt mich nicht nur an ihrem Beispiel sondern immer wieder, egal in welchem Staatssysthem und in welcher Religion. An „Mariä Lichtmess“ wurde mir das wieder einmal klar:  Ursprünglich bezeichnet dieser Tag den Wechsel ins Licht, die Tage werden länger, die Sonne hat schon Kraft, den trächtigen Tieren schießt die Milch ein (Oimelc) – Zeit für einen Neubeginn. Für die Römer war dies der Stichtag des  Frühlingsbeginns, in Rom treiben ja tatsächlich schon die Bäume und Blumen, und  zugleich war es ein Tag der Reinigung. Die Kelten widmeten diesen Tag r Brigid – der Schutzpatronin der  Hebammen und Gebärenden  sowie  Göttin der Poesie , der Heilung und der Schmiedekunst. Aus der keltischen Brigid wurde die katolische Maria.

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Von diesem 2. Februar,  in der Bevölkerung so sehr verankertem usrpünglichen Feiertag aus wurde Weihnachten , die Geburt Jesu, zurück berechnet, denn ab „Mariä Lichtmess“ ist  Maria nun genau 40 Tage nach der Geburt ihres Sohnes wieder rein genug die Kirche zu betreten. Nach der Geburt eines Mädchens waren die Frauen 80 Tage unrein….im Falle einer „Tochter Gottes“ wär Weihnachten also dann schon im November gestgelegt worden……ha, aber dann sähe die Geschichte wohl ohnehin ganz anders aus!

In Bayern war „Mariä Lichtmess“ immer auch der Tag der Dienstboten – egal ob auf den Höfen, in den Wirtshäusern oder bei den Handwerksbetrieben. Entweder wurden sie weiter in Brot und Lohn genommen oder sie mußten sich eine andere Stelle suchen. Meine Großmutter bekam von meinem Großvater  an diesem Tag immer einen symbolischen „Fünfer“ ( Fünf-Mark-Stück).Er hat ihr eh ständig gesagt, dass sie die beste Köchin sei – der Fünfer war eine Art Bekräftigung dafür. Von denen kaufte sie sich gerne Frühlingsblumen oder  Kerzen, je nachdem wie viel Kraft die Sonne an dem Tag schon hatte.  Sie konnte sich noch gut daran erinnern, dass dies bei den Bauern ein wichtigerer Feiertag war  als Weihnachten. Bei uns in der Familie ist es seit dem ein geflügelter Ausdruck , ein „running gag“, wessen Vertrag nun verlängert wird oder nicht und wer weiterhin die Wäsche machen darf, kochen soll – oder die Flucht ergreift.

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Abschied und Widmung

Wie ich heute erfahren habe ist Lhasa de Sela, diese wunderbare Sängerin aus Montreal, in der Nacht von 1. auf 2lhasa.jpg. Januar an den Folgen von Brustkrebs im Alter von  37 Jahren verstorben. Die Nachricht hat mich tief berührt.  Als ihr erstes Album – „La Ilorona“  – vor zwölf Jahren erschien machte mich ein Freund drauf aufmerksam: „… die könnte dir gefallen“! – Und wie! – ihre Lieder, Arrangements und ihre unverwechselbare rauchige Stimme begleiten mich seit dem, oft auch im Atelier. Das ist keine Musik zum nebenbei hören sondern zum zuhören, zum wirken lassen!ttolhasa1klein.jpg

„…..So ungewöhnlich die Sängerin mit ihrer manchmal rauen, brüchigen, mitunter kaum schwingenden Stimme ist, so ungewöhnlich ihre in englischer, spanischer oder französischer Sprache gefassten Texte sind, so ungewöhnlich ist ihre Musik. Lhasa de Sela mischte Elemente aus mexikanischer Mariachi-Musik (»La Frontera«) mit Spuren amerikanischen Folkrocks (»Abro la ventana«) und Splittern aus der Klangwelt französischer Chansons (»La marée haute«), selbst verfremdeter Trip-Hop diente als Anregung (»Mon nom«, »Para el fin del mundo o el año nuevo«). Aufs Ganze gesehen wirkt ihre Musik……. höchst artifiziell…..“ schreibt das „roxikon“.

Atifiziell war ihr ganzes, kurzes Leben: zwischen ihren  CDs hat sie sich jahrelang rar gemacht, gab nur  hin und wieder Konzerte. In dieser  Zeit war sie Teil der Artisten – Zirkustruppe „Poncheros“ in Südfrankreich, den ihre drei Schwettolhasa2klein.jpgstern dort gründeten. Während sie mit dem Zirkus unterwegs war schrieb sie ihre Texte und Arrangements. Im letzten Jahr kam im April ihre 3. CD raus – mit dem schlichten Titel „Lhasa“  – da war sie bereits mitten in der Krebs-Therapie. 21 Monate hat sie dagegen angekämpft ( im Frühjahr 2008 wurde der Brustkrebs diagnostiziert).  Die Texte ihrer Lieder bekommen somit noch einmal eine ganz andere Bedeutung!  – „rising“ z.B : „I GOT CAUGHT IN A STORM / CARRIED AWAY / I GOT TURNED TURNED AROUND…I GOT CAUGHT IN A STORM / THAT’S WHAT HAPPENED TO ME / SO I DIDN’T CALL / AND YOU DIDN’T SEE ME FOR A WHILE / I WAS RISING UP / HITTING THE GROUND / AND BREAKING AND BREAKING /I WAS CAUGHT IN A STORM / THINGS WERE FLYING AROUND /DOORS WERE SLAMMING AND WINDOWS WERE BREAKING / AND I COULDN’T HEAR WHAT YOU WERE SAYING /I COULDN’T HEAR WHAT YOU WERE SAYING /I COULDN’T HEAR WHAT YOU WERE SAYING /I  WAS ttolhasa3klein.jpgRISING UP / HITTING THE GROUND / .AND BREAKING AND BREAKING …I WAS RISING UP..“

„I`m going in“ ist für mich bereits ihre Verabschiedung von dieser Welt…Die Texte lesen und in die Lieder reinhören kann man auf ihrer HP : http://lhasadesela.com/  Auf you-tube gibt es eine Reihe von Konzertauftritten zu sehen und zu hören, im Züricher Tagesanzeiger  war diese Meldung zu lesen : http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/pop-und-jazz/Frueher-Tod-der-Saengerin-Lhasa-de-Sela/story/23473614  und das WorldMusic – Label „Putumayo“ hat in blog einen schönen Nachruf veröffentlicht: http://www.putumayo.com/blog/?p=710

Als ich ihre erste CD xmal hörte, war ich gerade sehr mit einem Bild befasst, das sich mehrmals veränderte (oben rechts). Zwei weitere dieser Art folgten. Bisher war es einfach  nur das  „Triptychon“. Ab heute widme ich es Lhasa de Sela : „Tribute to Lhasa“.

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Kaprifikation

Soeben habe ich mir einen „Sekretär“ als Bildschirmschoner  geladen und damit den Apenverein gleich noch mit unterstützt. : http://www.care-and-click.org. Das Jahr beginne ich somit mit einem schnellen Vogel – müssen ja nicht immer schräge sein,  die mich umflattern….So ein „schräger Vogel“  war für mich lange Zeit auch Christoph Schlingensief. In den letzten Moanten wurde er für mich zum Überflieger: der Bau des Opernhauses in Burkina Faso schreitet voran und wird nun zum Operdorf mit neuen Häusern für die Flutopfer, mit Krankenstation, Schule, Werkstatt. Baubeginn ist  jetzt im Januar! Hut ab – in so kurzer Zeit so ein Projekt auf die Beine zu stellen verdient Anerkennung und Unterstützung. Wer jetzt die Nase rümpft – von wegen Oper in Afrika und noch immer skeptisch ist klicke sich ein unter:    http://www.zdf.de/ZDFmediathek/#/beitrag/video/929576/nachtstudio-vom-20-Dezember-2009/

In der an Weihnachten von Schlingensief gestalteten Feuilleton-Beilage der Zeit kommt auch Francis Kere, der Architekt des Projekts, zu Wort ( Kere erhielt im Herbst 2009 den Agha-Khan- Architekturpreis für den Bau einer Schule in Burkina Faso). In diesem Artikel verweist er auf  Thomas George der über die Kaprifikation der Feige  zu der Erkenntnis kommt: „… erst die Verletzung löst den Vorgang der Befruchtung aus…“. Erst  durch eine Verletzung, eine einschneidende Erfahrung, eine Katastrophe im Leben  kommt es zur Entwicklung und Reifung einer Frucht, einer Idee, eines Projektes. Und ich denk mir: wenn Schlingensief ein ganzes Dorf bauen kann, dann wird es uns, also der Selbsthilfegruppe Brustkrebs wohl gelingen in diesem Jahr  MammaNetz im Chiemgau zu installieren – auch und gerade weil die Finanzierung so schwierig erscheint!

Bei mir zeichnen sich im neuen Jahr einige Ausstellungen ab – Infos gibt es dann rechtzeitig hier und auf meiner HP. Es gibt viel zu tun ! – also pack mas!

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©Michaela Dreier, „Quadratur des Kreises“, Mischtechnik Acryl mit Sand und Asche auf Malkarton, 650.-€ mit Rahmen und Passpartou

Leuchtturm sein

Die letzten Nächte bin ich abgetaucht in ein Buch, das mich gleichermaßen fasziniert, berührt und bewegt hat –  vorallem letzteres und gerade im Hinblick darauf, eine neue Sicht der Dinge zuzulassen. Die Rede ist von Davids Rieffs Buch „Tod einer Untröstlichen – Die letzten Tage von Susan Sontag“. Als Sohn hat er seine Mutter vom Tag der endgültigen Diagnose an,  als bei der Schriftstellerin MDS, eine besonders bösartige Form von Leukämie, festgestellt wurde, bis zu ihrem Tod acht Monate später begleitet. Zweimal schon hatte Susan Sontag den Krebs entgegen aller Prognosen überwunden ( 1977 metastasierenden Brustkrebs, 1998 Gebärmuttersarkom) –  mit unglaublicher Zähigkeit und Schmerzbereitschaft. „Ich sauge an tausend Strohhalmen“ schrieb sie in ihr Tagebuch – und dabei ist sowohl die Hoffnung gemeint als auch der Wille und die Lust am Leben. Für sie kam Sterben nicht in Frage, der Tod war unvorstellbar, und so entschied sie sich einmal mehr für den kämpferischen Weg was für sie bedeutete: die neuesten, härtesten Therapien nach allen Regeln der Schulmedizin anzuwenden. Freunde hatten das zu akzeptieren und sie darin zu unterstützen. Dem Sohn wies sie vorallem die Rolle des Hoffnungsgebers zu.

David Rieff tritt in diesen 160 Seiten nicht den Krankheitsverlauf  seiner Mutter breit und nur in Nebensätzen läßt er das Leid erahnen. Vielmehr setzt er sich mit der Rolle des betroffenen Angehörigen auseinander – sowohl rückblickend als auch während dieser Zeit. Er hadert mit dieser Rolle des „Komplizens der Illusion“ und stellt sich die Frage, ob nicht ein „Umlenken der Hoffnung“ hin zu einem bewußten Strebeprozeß und Abschied sinnvoller gewesen wäre. Er hadert mit dem leidvollen Weg seiner Mutter – warum kein schneller Herztod für eine Frau, die den Tod so sehr negiert und fürchtet und deren Anriebsmotor immer war „sich selbst zu übertreffen“? Aber er hadert nicht mit dem Bemühen der Ärzte dem Wunsch und Willen der Patientin nachzukommen und alles menschen- und medizinisch Mögliche für ein Überleben zu versuchen. Was mich wiederum zu einem bedingungslosen akzeptieren auch dieses Standpunktes veranlaßt: der Patient ist das Maß aller Dinge! Über seinen Weg, seine Entscheidungen zu urteilen und somit über die Dienstleistung der Ärzte wäre anmaßend!

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links im Bild David Rieff, lesend im Krankenhauszimmer, veröffentlicht in „A photographers live“ von Anne Leibovitz, der langjährigen Lebensgefährtin Susan Sontags

Zurück zum Buch. Es beginnt mit dem Satz „Kein Gedanke lag mir fernen. Ich glaubte am Ende einer langen Auslandsreise… zu sein“  beschreibt David Rieff , selbst Schriftsteller und vorallem unterwegs in Krisengebieten dieser Welt, eben jene Situation am Flughafen und jenes Telefonat mit seiner Mutter , mit dem ein ganz anderer Weg beginnen sollte….. Nach ihrem Tod liest der Sohn dann die Tagebücher der Mutter und erkennt einmal mehr, wie unglücklich sie oft  im Leben war, von Depressionen und Zweifeln gebeutelt. Eine weitere Welle an Schuldgefühlen droht heranzurollen der sich der Autor erneut stellt. Das Buch endet mit dem Satz, den seine Mutter ihm schon während ihrer ersten Krebserkrankung mit auf den Weg gegeben hat: „Im Tal des Jammers breite deine Flügel aus.“ David Rieff hat nun seine Worte wie Flügel ausgebreitet! Denn eines wird klar: alles darf sein in son einem Prozeß – das Hadern, der Kummer, der Zweifel ebenso wie die Illusion, die Hoffung, das Festhalten!

Für mich ist es  ein wichtiges Buch für alle Angehörigen und  Freunde, die sich nach dem Tod und leidvollen Sterben eines geliebten Menschen mit quälenden Fragen herumschlagen.  Und für all diejenigen, die einen Menschen auf diesem Weg begleiten – einschließlich sich selbst! “ Swimming in a sea of death“ – „Schwimmen in einem Meer des Todes“ – lautet der englische Originaltitel und er beschreibt für mich viel besser das Meer der Gefühle, dem besonders die Angehörigen eines Krebspatienten ausgesetzt sind, verbunden mit dem Wunsch und der Hoffnung nach Orientierung, nach einem Leuchtturm. Wolfgang Borcherts Gedicht fällt mir spontan dazu ein:

Ich möchte Leuchtturm sein

 in Nacht und Wind  –

 für Dorsch und Stint,

 für jedes Boot –

und bin doch selbst

ein Schiff in Not.


Brustkrebs-Monat

Der Oktober wurde zum „Brustkrebs-Monat“ erkoren und in diesem Zuge finden mehrere, dem Thema entsprechende Charity-Veranstaltungen sowie Informationstage ( z.B. der Patientinnentag im Klinikum Großhadern) statt. Für die Selbsthilfegruppe Brustkrebs Chiemgau, bei der ich aktiv mitarbeite, ist eigentlich jeder Monat „Brustkrebs-Monat“, denn es gibt viel zu tun rund um dieses Thema unter dem Motto „Zusammenkommen… Wissen teilen…. Chancen nutzen“ – siehe auch www.selbsthilfe-brustkrebs-chiemgau.de.  Für uns  – also die Selbsthilfegruppe – gibt es im Oktober einen Grund zu Feiern:  unser 2-jähriges Bestehen. Dazu laden wir am Samstag, 17.Oktober um 15 Uhr ein zum ökumenischen Gottesdienst auf die Fraueninsel im Chiemsee.

 

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© Michaela Dreier

 Wir freuen uns sehr, daß wir Pfarrer Dr. Katz – er ist Theologe, Arzt und Psychotherapeut –  dafür gewinnen konnten, einen ökumenischen Gottesdienst mit uns zu gestalten. Einen besonderen Genuß verspricht die musikalische Begleitung durch den Frauenchor „Voce d’Allegria“ aus Siegsdorf, der für die Darbietung von  Spirituals sowie afrikanischen Lieder im gesamten Chiemgau bekannt ist. Der Ablauf des Gottesdienstes ist ebenfalls ungewöhnlich: nach einem Predigtgespräch, das Dr. Katz, Sabine, Michaela und Maria gemeinsam durchführen, sind alle Teilnehmer eingeladen, entweder zu Meditieren, symbolisch einen Stein ihrer Sorgen abzulegen oder einen Einzelsegen zu erhalten. Danach werden Fürbitten frei formuliert, Gebete und Texte gesprochen sowie „Agathabrote“ gesegnet und geteilt. Den Rahmen erhält der Gottesdienst durch die Leitung von Dr. Katz, den Chor und die Orgelbegleitung unserer Schirmherrin Frau Steinmaßl.

Der Gottesdienst steht allen Menschen offen, von Brustkrebs betroffenen Frauen mit ihren Familien und Angehörigen sowie allen Freunden und jenen, die sich vom Thema ‚Zusammenkommen – Miteinander teilen – Kräfte sammeln‘ angesprochen fühlen.

Unsere Erfahrungen in der Bewältigung der Krankheit zeigen uns, wie wesentlich das Zusammenkommen, sich austauschen, sich gegenseitig Kraft geben, sich anvertrauen können zur Genesung und zum Wiedererlangen der Lebensfreude beitragen. Dies soll in dem Gottesdienst Raum finden und zum Ausdruck kommen. Im Anschluß daran besteht die Möglichkeit zum Gedankenaustausch in den dafür reservierten ‚Himmelsstuben’ beim Klosterwirt ( wo es auch ein umwerfendes Kuchen- Tortenbuffet gibt).

 

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© Michaela Dreier

 

 Für mich ist der Gottesdienst Ausdruck dafür, wie wichtig mir  die spirituell-geistige Auseinandersetzung mit dem Thema auf meinem Weg der Gesundung war und ist – und  dafür steht für mich die „weiße Tara „, die auch das Deckblatt unseres flyers ziert. Allerdings ist dies  meine ganz persönliche Erfahrung und Ansicht – nicht einmal ein Ratschlag! An Krebs erkrankte Menschen werden nur allzu gerne mit  ganz viel Rat schon fast erschlagen. Da muß tatsächlich jeder und jede ihren ganz eigenen Weg gehen. Jede Betroffene hat auch ihren eigenen Zugang zu dieser Krankheit – der zu respektieren ist. Ich selbst sehe vieles aus dem psychosomatischen Blickwinkel sowie im Rollenverständnis der Frau in der Gesellschaft. Das ist und war mein Ansatz, das Geschehen in meinem Körper zu begreifen und zu händeln. Wer dies nicht tut ist in seinem Sein zu respektieren. Zugleich ist mir der  Oktober Anlaß, an all jene Frauen zu denken und ihnen zu danken, die mir auf diesem Weg vorausgegangen sind, allen voran meiner Großmutter Rosa Esterbauer, die nach ihrer OP und den Therapien  begann zu Reisen und das Leben bewußt zu leben sowie  meiner Cousine Gabi, die noch einmal ihr Leben umkrempelte, den Kampf leider zu früh verlor und auch Elisabeth, die erst recht alles umgekrempelt hat und trotz katastrophaler Diagnose seit vielen Jahren gesund und glücklich mit ihrer Familie in Italien lebt. Sie ist für mich ein Beispiel von „Spontanremission“. Diesen Frauen verdanke ich die Achtsamkeit mir selbst und meinem Körper gegenüber, durch die bei mir  die Früherkennung – dank Mammographie – möglich war – sowie  die positive und dankbare Einstellung dem Leben gegenüber. Erwähnen möchte ich auch noch Susan Sonntag, Lilo Berg und Ursula Goldmann-Posch mit ihren genialen Büchern, ebenso auch Barbara Rudnik für ihre Offenheit und die Bewußtmachung des Themas in der Öffentlichkeit zusammen mit all den anderen prominenten Frauen, die die Scham überwunden haben und sich auch öffentlich der Krankheit stellen. In ihrer künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema ziehe ich meinen Hut vor Jo Spence und Frederike von Stechow, die erst kürzlich verstarb und deren Doku  „eine von Acht“ demnächst in den Kinos anläuft.

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Schattenbilder

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Aufnehmen, Beobachten, Registrieren – wie verhält sich das Licht, wo entstehen  Schattenbilder. Die neue Umgebung ausloten, die Räume „verstehen“, den Dingen ihren Platz geben und selbst den Eigenen finden – momentan entsteht nichts spektakuläres, keine große Kunst, dafür Fotos, Skizzen, Ideen.

Über vodafone bin ich jetzt online und somit bekommen die Informationen aus dem Radio entsprechende Bilder. Auf Sardinien hat es gebrannt, auf LaPalma brennt es noch – zwei mir so wichtige Orte, das berührt mich. Ebenso der Tod von Frederike von Stechow, ihr Film „eine von 8“ kommt im Herbst ins Kino. Infos dazu unter: http://www.einevonacht.com/.

krank+autonom

 „….Sie bekommen mitgeteilt dass sie krank sind,  und geraten dann in einen Prozess, der sie völlig entmündigt. Nicht die Krankheit ist das Leiden, sondern der Kranke leidet, weil er nicht fähig ist zu reagieren, weil er nicht die Möglichkeit hat, mitzumachen. Er ist dem System ausgeliefert, weil niemand in diesem System bereit ist mit ihm zu sprechen. Klar: Diagnose, Prognose, Therapie, es wird beinhart aufgeklärt, aber wirklich miteinander gesprochen wird nicht. Dabei könnte man allein dadurch helfen, dass man mit den Menschen spricht, zu Gedanken animiert oder nach Ängsten und Wünschen fragt. Denn dann wäre der Kranke wieder am Prozess beteiligt, dann wäre er aus dieser Statik befreit, die einem die Krankheit aufzuzwingen versucht…“ ( Zitat Ch.Sch. in seinem Buch „So schön wie hier ..“,Seite 88)rectanngle_button_180×150.gif

Aus dieser Erkenntnis heraus hat Christoph Schlingensief das Netzwerk „krank und autonom“ gegründet – einfach mal selber reinschaun: http://www.krank-und-autonom.de/weblog/?cat=5

Beim Lesen dieser Zeilen wurde mir wieder einmal klar, welch großes Glück ich hatte dass mit mir gesprochen wurde, dass ich meinem  Onkologen alle Fragen stellen konnte und Antworten bekam. Viele, gute Antworten gab es auch gestern Abend beim Treffen der Selbsthilfegruppe, zu dem der Onkologe Dr. Jung  kam um den über 20 anwesenden Frauen Wirkungsweise, Chancen und Grenzen der adjuvanten Antihormontherapie aufzuzeigen.Infos zu unserer Selbsthilfegruppe findet Ihr unter:  http://www.selbsthilfe-brustkrebs-chiemgau.de/

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Lochkameraaufnahme im Ionenbeschleuniger, Juni 2005

 

 

magnolia michelia alba

magnolie.jpgEin Leben lang hat sie mich begleitet und fasziniert – die Magnolie. Seit gestern bin ich nun  auch ihrem Duft verfallen. Ich war nämlich in dem genialen „mamazone“- Workshop von Eliane Zimmermann zum Thema Brustkrebs  und ätherische Öle. Genial deshalb, weil es ein Einstieg in das Wesen, die Biochemie und die Wirkungsweisen der Blüten, Blätter, Wurzeln und Pflanzen war. Ich fühle mich reich beschenkt mit neuen Dufterlebnissen, mit Wissen und von Elianes und Maritas Erfahrungen. Für Eliane war es „Ehrensache“, ist auch nachzulesen unter ihrem  – immer sehr informativem! –  blog: http://www.aroma-therapie.blogspot.com. Zudem weiß ich jetzt, dass es durchaus schon sehr viele Studien und bio-chemische Belege zur medizinischen Wirkungsweise der Öle gibt. Einer der Vorreiter ist Prof. Dietrich Wabner in München, der auch ein Standardwerk verfasst hat. Freilich wurde auch das Thema Krebs allgemein diskutiert, verschiedene auslösende Faktoren, sowie Chancen und Möglichkeiten. Für mich ergibt sich einmal mehr die  Feststellung und Bestätigung, wie wesentlich und wichtig doch unser und mein Umgang mit der Natur, den Pflanzen, Tieren, der Natur und Mutter Erde ist. Ich werde da tatsächlich in vielen Details und beim eigenen Konsumverhalten, ob bzgl. Nahrung und Lebensmittel, Kleidung, Kosmetika und freilich auch bei den Ölen, künftig noch mehr an Ursache und Wirkung denken! Nicht zuletzt deshalb, weil eine Vielzahl synthetischer Duftstoffe die in allen möglichen und unmöglichen Produkten enthalten sind, uns buchstäblich an der Nase herumführen sollen. Sie kommen so unscheinbar und harmlos daher – und manipulieren uns auf allen Ebenen! Doch zurück zur Magnolie und dem umwerfenden Dufterlebnis: ich durfte mir als krönenden Abschluss eine eigene Creme rühren u.a. aus Sheabutter, diversen besonderen Zutaten wie Granatapfelkernöl und Sanddornfruchtöl und eben der Essenz der Blüte der Gattung  – man höre und staune – magnoliaceae michelia alba!

 

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„Wir können nie gesünder sein als die Tiere und Kulturpflanzen, die uns ernähren und wenn wir wirklich heilen wollen, haben wir dort anzufangen“ Dr. Hans Peter Rusch, Arzt und Mikrobiologe und Wegbereiter des organisch-biologischen Landbaus, 1906 – 1977