Erfahrungen

Anspielungen

Beim Ankommen in Burghausen in der Mühlenstrasse wurde ich gleich mal von einem Strassenbild begrüßt : da steht sie da, zwischen ihren Herzblumen, und über ihr Phantasie-Gebilde. Der/die Urheber sind mit leider unbekannt denn um das Bild wirklich  im detail „lesen“ zu können brauchts deren Unterstützung. Und – ha! –  es hat sich nichts geändert in all den Jahren ( bis auf die Tatsache dass es bei uns noch keine extra Straßenkreiden gab): Generationen von Kindern gewähren Einblick in ihre Welten, bieten uns „Anspielungen auf ein Denkbares“ ala  Jean- Francois Lyotard (  Franz. Philosoph in „Postmoderne für Kinder“). Für meine Abschlußarbeit „Kritzel, Spuren und Zeichen“ bin ich vor zehn Jahren losgezogen um Kinder-Strassenbilder zu fotografieren. Unglaublich welcher Fundus mir da zu Füßen lag – und liegt!

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Dann wieder die Erfahrung gestern in der Klinik: jeder Mensch fängt mit dem Zeichnen/Malen an dem Punkt an, an dem er das letzte Mal aufgehört hat. Für manche liegen Jahrzehnte dazwischen – und umso größer ist dann die Scham der Erwachsenen, wenn  ihre Bilder wie Kinderbilder aussehen. Dass das „normal“ ist, dass Mensch so lernt indem er im Gestalerischen an dem Punkt ansetzt, an dem er einst aufgehört hat – manchmal sogar noch einen Schritt zurück geht – wirkt of ungemein beruhigend und kann Ängste und Hemmschwellen abbauen. Ebenso der vielzitierte Satz von Pablo Picasso : „Als Kind konnte ich malen wie ein Meister. Aber ich habe ein Leben lang gebraucht,um zu malen wie ein Kind.“

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Resilienz

Nach längerer Grippe und  einer Sprachlosigkeit – durchaus  im psychosomatischen Sinne – melde ich mich zurück. Gestern haben wir – also die Frauen der Selbsthilfegruppe – einen weiteren Etappensieg im Hinblick auf  unser „Agatha „-Projekte errungen: unserer Einladung waren viele Ärzte, Onkologen, Therapeuten und Heilpraktiker gefolgt und gemeinsam wurden die Bausteine eines Begleitprogramms für von Brustkrebs betroffene Frauen zusammengetragen. Jeder ist bereit, mit  Fachvorträgen und praktischen Workshops, sei es Sport, QuiGong, Jin shin jyutsu u.s.w. beizutragen. Zu spezifischen Fachvorträgen werden wir uns namhafte und hochkarätige Refenten holen, erste Kontakte sind bereits geknüpft. Losgehen wirds im September. Interessant war gestern Abend festzustellen, dass nach der Auswertung der Fragebögen die wir  verschickt haben – über 70 kamen ausgefüllt zurück! –  die offenen Fragen und Bedürfnisse aktuell betroffener Frauen nicht jene sind, die mancher Arzt vermutet. Das Thema Perücke und Haarlosigkeit hat laut Umfrage nicht den großen Stellenwert, den Ärzte ihm zuschreiben. Dafür aber das Thema Kommunikation und somit die Themen, die hinter dem Offensichtlichen liegen: die Stigmatisierung der Erkrankung und der Umgang damit in der Öffentlichkeit.

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Ein mir persönlich sehr wichtiger Aspekt ist das Thema des Diagnose-Schocks und die Auswirkungen, die oft erst viel später und nach der erfolgreichen Therapie der Krebserkrankung als psychische Erkrankung zu Tage tritt. „Die ganze OP und Bestrahlung war ein Klacks im Vergleich zu dem tiefen, schwarzen Loch, in dem ich jetzt seit Wochen sitze,“ hat mir kürzlich jemand sehr anschaulich beschrieben. Klar: solange man in Therapie ist wird  etwas getan, man wird be-handel, es passiert etwas ( jetzt mal unabhängig davon ob selbst- oder fremdbestimmt). Ebenso in der Reha – aber dann, zu Hause, was kommt dann..?… Dann wird einem die eigene Verletzbarkeit klar. „Der Angriff aus dem Nichts“ lautete dann auch der Titel einer der Sendungen, die bei dem kürzlich auf „arte“  ausgestrahlten Themenabend „Brustkrebs“ gezeigt wurde. Zum Nachlesen : http://www.arte.tv/de/suche/1383954,templateId=noncache.html?doSearch=true&bt_ok.x=0&bt_ok.y=0&keyword=brustkrebs

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Und dann gibts andere, die gestärkt und lebensbejaend wie selten zuvor aus dieser Erkrankung rausgehen. Eine Antwort und Erkärung für diese Resilienz aber eben auch deren Gegenteil , also den Zusammenbruch, ist für mich in der Psychosomatik zu finden. Daher kann ich den Vortrag, den Bert Heuper  am Dienstag, 12. April in Bad Aibling hält, nur wärmstens empfehlen: „Über die Seele den Körper heilen – Grundlagen der Psychosomatik“, Uhrzeit 19.32, Anmeldung unter 08061938094.

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Das dahinter liegende, das nicht geschönt Vordergründige wird für mich sichtbar in den Polaroids von Cy Twombl, die seit gestern in München im Museum Brandhorst ausgestellt werden. Ist schon ein paar Jahre her, dass ich zufällig über diese Bilder gestolpert bin. Damals war ich mit meiner Lochkamera schwer beschäftigt und hatte somit einen Blick für Fotografien der anderen Art. Inspiriert von Twombys Bildern habe ich dann nochmal Unschärfe, Schatten, Komposition und sehr eigenwillige Farbtöne „untersucht“.  Das Museum schreibt: „Cy Twombly Photographien 1951–2010,06.04.2011 bis 10.07.2011 , Cy Twombly, einer der bedeutendsten Künstler unserer Zeit, ist vor allem durch seine Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen weltweit bekannt geworden. Sein umfangreiches photographisches Oeuvre wurde bislang jedoch kaum wahrgenommen. Eine ca. 120 Photographien umfassende Auswahl aus 60 Jahren wird nun erstmals in größerem Rahmen die besondere Sichtweise und die motivische Vielfalt des Künstlers anschaulich machen. Neben Blumenstillleben und Landschaften faszinieren die Atelieraufnahmen. Sie vor allem zeigen, welches Licht und welche Atmosphäre Twombly im Medium Photographie für das eigene Werk bevorzugt. Die Ausstellungstournee startet im Museum Brandhorst, wo sich wie sonst nirgendwo in Europa ein umfassender Einblick in das Schaffen des amerikanischen Malers gewinnen lässt.“ Öffnungszeiten: täglich außer Montagvon 10 – 18 Uhr.

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wesent-lich

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„Die Natur und die Kunst sind völlig unterschiedliche Dinge. In der Kunst äußern wir unsere Vorstellung von dem, was in der Natur nicht vorhanden ist…. Ich arbeite nicht nach der natur, sondern von der natur, mit ihr……Jeder möchte die Kunst verstehen. Warum versucht man nicht die Lieder eines Vogels zu verstehen. Warum liebt man die Nacht, die Bäume, alles um uns her, ohne es durchaus verstehen zu wollen; aber wenn es um ein Bild geht, denken die Leute, sie müssen es verstehen…..“ Pablo Picasso

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Und immer dieses „Verstehen -wollen“  – woher kommts?

Während die durch Nebelschichten dringenden Sonnenstrahlen den Grasboden  dampfen lassen und dabei dennoch die Luft er-klärt,  erkenne ich – mehr im Sinne eines Erspürens als eines philosophischen Begreifens – dass all mein Bemühen, Machen, Tun, Vernetzen, Organisieren mein wesentliches Sein nicht beeinflusst noch verändert, nicht einmal erklärt.

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Un+Sichtbar

Vor zwei Jahren habe ich begonnen, diesen blog zu schreiben. Der erste Eintrag war über die „Blindzeichnungen“ in einem Leerbuch. „Unsichtbar“ sind diese Zeichnungen entstanden, unsichtbar sind sie noch heute. Nun habe ich begonnen, die offenen Seiten zu bezeichnen, „Sichtbar“ und offensichtlich.

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Die Einsamkeit des Blog-Schreibens ist wirklich manchmal zum Haareraufen. Auch wenn wohl einige meine Einträge lesen – Kommentare gibts so gut wie nie!… naja, ich bleib hartnäckig und schreibe weiter! Meine Leser bleiben unsichtbar, meine Einträge sichtbar….

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Manchmal

Heute ist Weltkrebstag. Heute vor sechs Jahren habe ich kurz  nach meiner eigenen Diagnose folgende Collage angefertigt:

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Etwas Galgenhumor kommt darin zum Ausdruck. Das war mein Glück – das ich mir eben diesen die meiste Zeit bewahrt habe, den Humor. Manchmal eben auch Galgenhumor – egal – hauptsache Humor! Vom Tag der Diagnose an habe ich täglich gemalt, gezeichnet, fotografiert, gedruckt, collagiert. Fast ein ganzes Jahr, die ganze Therapie hindurch. Ich bin einen eigen-willigen Weg gegangen nach den OPs und der Bestrahlung, habe so manch andere Therapie verweigert. Nein, es war für mich kein Kampf (auf Leben und Tod), es war eine Herausforderung, ein Erkennen – dass ein neuer Weg beginnt. Ich habe mich weniger mit den Krebszellen beschäftigt noch mit meinen Ängsten, sondern vor allem meinen gesunden Zellen, meiner Kraft, meiner Kreativität, meinem Eigen-sinn ganz viel Ausdruck, Zuwendung und Aufmerksamkeit geschenkt, sie zum Mittelpunkt erkoren. Dazu kam ein hilf- und segensreiches Netzwerk aus Ärzten, Heilpraktikern und Therapeuten, Freunden, meiner Familie. Es gabe gute Worte, freundliche Blicke und viele, viele Engel an meiner Seite. So konnte ich diesen meinen Weg gehen. Freilich, es gab Rückschläge und Einbrüche, aber dieser mein Weg war und ist offenbar und offensichtlich ein Guter ….  Heute bin ich dankbar für dieses Leben, mache es mir täglich bewußt. Und stehe zu meinen Wünschen……

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Kreise schließen sich

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Der Wolf geht um – in den Medien und in meinem Kopf. Als ich vergangene Woche das Buch von Shaun Ellis – „Der mit den Wölfen lebt“ – zu lesen begann, tauchte das Thema auch grad wieder in den Medien auf. Aktueller Bezug: der Wolf vom Wendelstein ist wieder da. Nein , ich habe ihn nicht mit der Kamera erwischt, dazu ist er viel zu scheu! Das Bild oben stammt von Salzburger Zoo, aufgenommen im letzten Jahr, und es zeigt einen Europäischen Wolf. So also könnte er schon aussehen, der Isegrimm, der da im Wendelsteingebirge herumschleicht. Zusätzlich kam heute in „RadioWissen“ auf Bayern2 ein Beitrag zum Thema Wolf, in dem u.a. auch Kurt Kotrschal vom Wolfsforschungszentrum der UniWien und des Konrad Lorenz Instituts zu Wort kommt.Während Shaun Ellis seine Erkenntnisse über frei lebende Wölfe vorallem den in Gefangenschaft geborenen und dort lebenden Wölfen zu Gute kommen läßt und nur am Rande Parallelen zu den Hunden zieht, stehen vergleichende wissenschaftliche Studien Hund-Wolf im Mittelpunkt des Interesses in Wien.  Hier ist nachzulesen, was die Wiener machen :

http://www.wolfscience.at/deutsch/#

Und hier kann der BR-Beitrag online nachgehört werden : http://www.br-online.de/podcast/mp3-download/bayern2/mp3-download-podcast-radiowissen.shtml

Das Buch von Shaun Ellis ist ebenfalls lesenswert , da spannend und informativ zugleich.  Der Unterschied der DNA zwischen Wolf und Hund beträgt 0,2 %. Für mich bedeutet das, dass das – angeborene – Temprament von Wolf und Hund sehr ähnlich ist. Wie sich der Charakter ausbildet hängt dann letztlich vom Umfeld, der Erziehung und den Lebensbedingungen ab.Umso fataler, wenn der Mensch diesen Charakter mitformt, ohne zu wissen oder zu ahnen dass er es tut und was er da tut! Denn ob wir nun von Wölfen fasziniert sind, Hunde halten und mit ihnen leben  oder ob uns ein Bild gefällt oder eben nicht  – letztlich liegt das gleiche menschliche Bedürfnis dahinter: die Projektion unserer eigenen Wünsche und Ängste, Hoffnungen und Erwartungen.Für mich persönlich schließt sich da der Kreis zwischen Kunst, Kunsttherapie,  der Arbeit mit Menschen und Hunden, der Psychotherapie und der Wolfsforschung. Und nur am rande bemerkt: ob Psychoanalyse oder Wolfsforschung –  wieder mal sind die Wiener vorne dran und wegweisend!

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Stufe2

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Seit gestern bin ich, mit „Aisha“ als  Partnerin, Stufe2-Trainerin!   Wer hätte das noch vor einem Jahr gedacht ?!  Danke an alle, die mich und uns auch in dieser Etappe wieder begleitet und unterstützt haben…..!!

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mein Lehrmaterial: der Theorie-Ordner und die Praxis-Partnerinnen.

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Flocken allüberall

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Die Dämonen und Geister  der Rauhnächte haben mich im wahrsten Sinn des Wortes besucht, allerdings in Form von „Hirngewitter“  bzw. „Flocken im Gehirn“, sprich Migräne – Samstag lag ich flach….. Statt Koch-Action also:  Einladung verschieben, Ruhe geben und  inne halten, denn Lesen oder Radio bzw. Musik hören, nachdenken, Weihnachtspost schreiben ging auch nicht mehr. Mir fiel die Zeit meiner 5-Monats-Migräne wieder ein, damals eine der Nebenwirkungen der Anti-Hormon-Therapie. Bis dato hatte ich Migräne noch nie erlebt, dann brachs über mich herein. Nach sechs Monaten, die ich ohne die Akkupunkturnadeln von Paul (HP in Marktl) wohl nicht überstanden hätte, brach ich die Therapie vorzeitig ab,  fünfeinhalb Jahre hätte ich noch durchhalten sollen bzw. müssen, der Preis erschien mir dann doch zu hoch! Jetzt erwischt es mich ca. 4 mal im Jahr in sehr abgeschwächter Form, meist dauerts auch nur 24 Stunden. Siri Hustvedt, amerikanische Schriftstellerin, beschreibt in ihrem sehr genialen Buch „die zitternde Frau“ u.a. ihren „status migränosus“, den sie zwei mal erlebte und der jeweils über ein ein Jahr anhielt – unvorstellbar….Schon im Neolitihikum war Migräne bekannt, damals wurden die Schädeldecken geöffnet um die Dämonen entweichen zu lassen. Die Pharaonen haben sich mit der Asche eines Wels-Skelettes eingerieben.  Von diesen beiden Therapieempfehlungen nahm ich Abstand. Auch auf Tollkirsche, Fingerhut und Brechnuss habe  ich verzichtet, so wie es Thomas Willis 1664 empfahl um der Erweiterun der Hirnarterie entgegen zu wirken.Ich habs mit Rückzug gehalten, mal nichts tun, nichts denken – bis am Spätbnachmittag die Lebensgeister zurück kehrten.

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Ansonsten wurde viel gekocht, gegessen, gelacht. Bei sanftem Schneflockentanz kam auch richtig Weihnachtsstimmung auf. Heuer gibts auch mal wieder einen Baum, der steht diesmal im Freien im Innenhof und ist u.a. mit Vogelfutterringen bestückt. Die Meisen habens schonentdeckt und haben ihre Freude dran.

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Von meiner Tante aus Lindau am Bodensee habe ich diese schöne Karte bekommen – eine Bleistiftzeichnung von Schwester M. Raphaela Bürgi , einer Ordensfrau in der Schweiz. Eine eigene homepage hat die fast 9ojährige Künstlerin auch : http://www.sr-m-raphaela-buergi.ch „Unterwegs“ ist der Titel der Karte- das bin ich ab morgen früh auch wieder….mögen die Wettergeister und -dämonen mir gnädig sein!

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Er-leuchtend!

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Impressionen vom Tollwood-Besuch am Wochenende in München: kam in den Genuß mit Freunden durch die Zelte zu schlendern, das Spektakel ,das Licht, die Kälte, den Glühwein wirken zu lassen. Zuvor schon hatte ich die Freude der Kinder miterlebt, die auf ihren Schlitten durch die Innenstadt gezogen wurden, die Schneehügel eroberten und die ganze Innenstadt zu einem Schnee-Spielplatz erklärten.

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Am Nachmittag war ich erneut bei den „tronies“ von Marlene Dumas und den alten Meistern, hab  viel gesehen, erfahren , lernen dürfen….. hat genau gepaßt um mit den Teilnehmern des apakt- Seminars den Unterschied von Maske, Rolle, Scheinwelt und Portrait als einem tatsächlichen „Ich im Bild“ herauszuarbeiten.

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Je mehr ich von Marlene Dumas weiß und je mehr ich von ihrer Intention und Arbeitsweise begreife, umso mehr beindrucht sie mich. Die Verbindung von Kunst und Psychologie – letzteres hat sie mehrere Semester  studiert – wird offensichtlich und erkennbar. Während Sie sich als Künstlerin jeglicher Erklärung und Interpretation verweigert, desto deutlicher konnten wir in dem Kurs die Zeichnung, das Bild als Projektions- und Interpretationsfläche herausarbeiten. Dem Selbstportrait haben wir uns auf verschiedene Weise genähert – sowohl „klassisch akademisch“ als auch – und vorallem- spürend, begfreifend, skizzierend, kritzelnd, ertastend, modellierend. Hat wirklich sehr großen Spaß gemacht diesen Kurs anzuleiten!

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sechs „Doppel-Bilder“  von Marlene Dumas

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beeindruckender Ausdruck

Die Druckwerkstatt mit ganz vielen Teilnehmern  durchgeführt in dieser Woche, hat wieder einmal unglaubliche Bilder und Arbeiten hervorgebracht – ich staune selbst immer wieder aufs Neue über die Vielzahl des Aus-, Ab- und Umdrucke, die die Technik der „Monotypie“ ermöglicht.

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Monotypie, ein Wort aus dem Griechischen, ist ein graphisches Verfahren, das – in der Regel – einen einzigen guten Abdruck ermöglicht. Die verschiedene Varianten der Durchführung sind im Kunstlexikon von P.W Hartmann unter www.beyars.com gut beschrieben:

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©Michaela Dreier / Monotypie auf Büttenpapier/

„1) Die Darstellung wird mit langsam trocknenden Farben auf eine nichtsaugende Platte aus Metall, Plexiglas oder Linoleum etc. aufgebracht und davon auf Papier ein Abdruck gemacht. Die Monotypie war schon im 17. Jh. bekannt, u. a. arbeitete Giovanni Benedetto Castiglione (1616-1670) mit der Technik (Verkündigung der Geburt Christi an die Hirten, Wien Albertina) und entwickelte sie zur Meisterschaft. Im 19. Jh. machte sich mit der Monotypie vor allem Hubert Herkomer (1849-1914) in England einen Namen. Er bemalte Kupferplatten und erzielte durch Wischen mit einem Schwamm spezielle Lichteffekte. Auf die Technik bezieht sich der englische Ausdruck spongtypes, „Schwammgraphik“. Der Monotypie nahmen sich auch die Impressionisten an.

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©Michaela Dreier/ „Profil-Portrait in Blau“, Sept.2010/ Monotypie
“ 2) Auf eine eingefärbte Platte wird ein dünnes Papier gelegt und darauf gezeichnet. Durch das Andrücken des Zeichenstifts überträgt sich die Farbe auf das Papier. Wo das Blatt die Farbe übernommen hat, fehlt sie auf der Platte, und es entsteht eine Negativzeichnung. Wird ein Blatt auf die Platte gelegt und angerieben, überträgt sich das Umfeld farbig, die Konturen bleiben weiß“ aus  A. CALABI, The Monotypes of G.

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Diese Arbeit ist aus überschüssigen Farbresten auf Walzen, Platten oder Papieren ganz am Schluß entstanden.

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