Gesellschaft

brain-storming

esche

Die Verästelungen in unserem Gehirn sind genau so mächtig wie die Äste dieser 150 Jahre alten Esche (Baumburg,Altenmarkt) – allerdings  um vieles mehr verzweigter. Auf arte lief gerade eine zweiteilige Dokumentation über neurowissenschaftliche Erkentnisse zum Thema Bewußtsein – oder besser zum Unbewußten. 95% unserer Handlungen und Impulse, Emotionen und Erfahrungen finden unbewußt statt. Die Ratio schmilzt auf 5%! Statt auf Intuition setzt unser ganzes Schul- und Lehrsysthem, unsere Werte – und Beurteilungsgesellschaft auf genau diese 5% …… – oder doch nicht?.. Denn: wenn du denkst du denkst dann denkst du nur zu denkst…..

Teil 1 über die „Magie des Unbewußten“ ist nicht mehr in der mediathek verfügbar wird aber am 7. September noch mal ausgestrahlt!  Teil 2  über die „Macht des Unbewußten“ ist noch eine zeitlang verfügbar.

 

Gemeinschaft macht Sinn

An Tagen wie diesen, mit Hochwasser- und Sturmwarnung, kann man eigentlich nur zu Hause bleiben und weiterhin Büroarbeit machen , Lesen, Malen, Zeichnen, Kochen, Schreiben, Mailen – und Filme anschaun. Meine Empfehlung: die Doku über die Rückkehr der Wölfe im Westen der USA. Sie wandern aus Kanada ein, kehren dorthin zurück wo sie ursprünglich in großer Zahl lebten und für ein ökologisches Gleichgewicht sorgten. Teil 1 erklärt u.a. welche Rolle wildlebende Wölfe für Flora und Fauna spielen und wie groß noch immer Vorurteile und Haß sind. Teil 2 beschreibt die Anpassungsfähigkeit der Wölfe und ihren Überlebenskampf, aber auch die Hartnäckigkeit des Forscherteams und ihre Bereitschaft, auf die Jäger und Wolfs-Hasser zuzugehen.Über die arte+7 – Mediathek können beide Filme abgerufen werden: http://www.arte.tv/guide/de/048315-001/ … autoplay=1. und Teil 2 unter : http://www.arte.tv/guide/de/048315-002/expedition-wolf-2-2?autoplay=1

WasserWölfe

Bild: Wölfe im WSC, copyright: Didi 3er

Neue Erkenntnisse über das Leben und die Fähigkeiten von Delphinen sind ebenfalls in einer Doku auf arte nachzusehen: einer Frau aus den Bergen, der schweizer Biologin Angela Ziltener, gelang es wildlebende Delfine in freier Wildbahn zu beobachten. Sie und ihr Tauchpartner Michael Stadermann haben das Vertrauen der Delfine, wurden sozusagen von den Tümmlern adoptiert und können so deren natürliches Verhalten aus nächster Nähe beobachten.Fast alles, was Meeresforscher über Delfine wissen, haben sie bisher von gefangenen Delfinen oder mit Hilfe von Beobachtungen über Wasser erfahren. Mit Delfinen längere Zeit zu tauchen, sie in ihrem Alltag zu begleiten, ist so gut wie unmöglich. Meist sind die Tiere scheu und halten Abstand.  Nicht so bei diesem Forschungsprojekt „Dolphin Watch – Natural Underwater Science“. „Es ist noch ganz jung“, erzählt Angela Ziltener, „aber wir haben schon jede Menge hoch spannender wissenschaftlicher Daten gesammelt“ : www.arte.tv/guide/de/046146-000/adoptiert-von-delfinen?autoplay=1

Am Freitag lief auf bayern2 unter RadioWissen ein spannender Beitrag zum Thema Altern und alt werden. Auf der Zielgeraden Richtung 50 höre ich da schon auch genauer hin! Labsal für meine psychosomatische Anschauung ist die Aussage daß es definitiv alterserhöhend und förderlich für die Gesundheit ist, sich in einem psychischen Gleichgewicht zu befinden. Die Forschung geht davon aus, dass unsere genetische Veranlagung nur zu 20 bis 30 Prozent darüber bestimmt, wie schnell und wie überhaupt wir altern. Die übrigen 70 bis 80 Prozent gehen auf das Konto der Umwelt, der Lebensgestaltung und der Ernährung. Prof. Dr. Konrad Beyreuther vom Zentrum für Altersforschung an der Universität Heidelberg und Prof. Dr. Christoph Englert vom Leibniz-Institut für Altersforschung sind sich da einer Meinung und plädieren  dafür, daß die Gesellschaft sich transformieren muß um dieses Thema  als Herausforderung zu bewältigen. Altern sei nicht nur ein biomedizinisches Problem, so Englert, sondern auch psychische Komponenten nicht nur der alten Menschen sondern des Umfeldes spielen wichtige Faktoren. In Kombination mit ganz anderen Disziplinen wie Architektur, Städtebau, Psychologie und Soziologie müsse man gemeinsam eine altersgerechte Gesellschaft etablieren und die alten Menschen hinein ins Leben holen, nicht ausgrenzen. Aktuelle Erkenntnisse aus der Zwillingsforschung und der Altersforschung sind nachzuhören und nachzulesen unter : www.br.de/radio/bayern2/programmkalender/sendung555750.html.   

Die skandinavischen Nachbarn im Norden, allen voran die Schweden, gehen mit dem demografischen Wandel ganz anders um : anstatt Ängste zu schüren und panisch Hochrechnungen zu erstellen haben sie schon längst begonnen die Strukturen zu verändern – ich bin da noch am recherchieren….

Wer mit dem Gedanken spielt diese Themen selbst noch nachzulesen, sich  Bücher zu bestellen, dem möchte ich eine Alternative zu dem Marktriesen A… an die Hand geben : www.buch7.de, ein Buchversand der 75% des Gewinns an soziale, kulturelle und ökologische Projekte spendet. Wir überlegen, unseren Selbsthifeverein anzumelden.

Schönen Fernseh- und Radionachmittag – statt Aquatraining und Rain-Blues !

Von Affen und Bienen

Sonntag Abend wurde ich in den Bann eines Films gezogen, der auf „arte“  lief und „Jane´s Journey“ heißt: Im Jahre 1957 ging eine junge Engländerin aus gutem Hause in eine entlegene Ecke Afrikas  – über Kenia kam sie nach Tansania in den Gombe Nationalpark –  um dort mit Schimpansen zu leben und diese zu erforschen. Mit ihrer Forschungsarbeit wurde Jane Godall weltberühmt, denn sie hatte entdeckt und konnte belegen, daß Schimpansen gezielt Werkzeuge benutzen um z.B. an Termiten heranzukommen oder Nüsse zu knacken. Bis dato galt die Verwendung von Werkzeugen als rein menschliche Errungenschaft. Nach ihrer Dissertation und diversen Veröffentlichungen kehrte sie immer wieder nach Gombe zurück – und stellte entsetzt fest, daß der Lebensraum der Schimpansen massiv bedroht ist und immer kleiner wird. Von da ab wurde sie zur Umweltaktivistin. Ihr war sofort klar dass die Bedrohung dieser Lebensräume letztendlich aus der Not und Armut der dort lebenden Menschen entsteht. Seit der Gründung der  Organisation „roots & shoots“ vor über 20 Jahren gelingt es ihr die Bewohner  schützenswerter Regionen auf allen Kontinenten und Ecken dieser Erde  daran zu erinnern, daß wir alle mit unserer Heimat, unserer Erde verwurzelt  ( roots = Wurzel) sind. Sie initiiert Wideraufforstungsprojekte (shoots = Sprößling) und viele weitere Projekte für Tiere und Menschen in Not. Jane Godall wird nicht müde um die Welt zu reisen – 300 Tage im Jahr ist sie auf Achse, Politiker und Entscheidungsträger zu überzeugen und jeden zu begistern, ein Stück Verantwortung zu übernehmen.Woher diese Frau ihr Kraft nimmt ist vielen ein Rätsel. Wichtig sind ihr vorallem die Kinder: um ihnen Hoffnung zu geben gründet sie Institute, die Kinder in allen Ländern und Städten unterstützt selbst aktiv zu werden um ihnen aufzuzeigen, daß jeder in der Lage ist etwas zu tun. Beispiele und Infos dazu findet Ihr auf der HP des Jane Godall Institutes Deutschland : www.janegoodall.de 

Über diese Seite bin ich auf die „seedballs“ gestoßen. Seit längerem versuche ich ja schon , mehr oder weniger erfolgreich,  Trachtblüten für Honigbienen anzusäen. Das gelingt nicht so ganz : jetzt wird „ge-ballert!“. Ein -kleiner – Beitrag, ich weiß aber immerhin. Und einfach noch mehr darauf achten was ich als Konsumentin meist unbewußt unterstütze und was nicht ( weniger Plastik ist mehr!), wie ich meinen Strom – und Ölverbrauch reduzieren kann u.s.w.

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Über „roots & shoots“ kann man nachlesen unter :  www.rootsandshoots.org

Übrigens : die Wiederholung des Films ist am Donnerstag, 17. Mai  – Feiertag ! –  auf „arte“ um   10:35 zu sehen!

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Wüsten-Blume

menhaschool.jpg ..So sieht ein Klassenzimmer im Sudan aus. Das Bild hat mir Edith Kaslatter zugemailt, es entstand auf ihrer Reise für das Projekt „Ekando Kumer“.

 Im letzten Jahr habe ich eine Patenschaft für ein Mädchen angenommen das nun auch unterrichtet wird. Diese Patenschaft läuft über “ Ekando Kumer“, da es speziell deren Ansatz ist, Mädchen vor der Genitalverstümmelung zu bewahren und ihnen einen Schulbildung oder Berufsausbildung zu ermöglichen.  So wird gewährleistet , dass Mädchen die nicht verheiratet werden können – eben weil sie nicht beschnitten sind – dennoch für sich und ihre Familie sorgen können und ein Auskommen haben. Von  „Ekando Kumer“ habe ich über meine Innsbrucker Freude gehört und vor ca. einem Jahr Edith Kaslatter kennen und schätzen gelernt. Sie ist selbst einmal im Jahr vor Ort – nicht als Besucherin und „Urlauberin“, sondern als Projektmanagerin. Sie ist also mitten drin und sorgt dafür, dass die Spendengelder effizient und unmittelbar angelegt werden. Kürzlich erreichte mich dieses Schreiben :

„….Unsere Mädchen sind herangewachsen. Viele besuchen die 7. und 8. Klasse Volksschule. Dort ist es wie hier, je größer die Kinder, desto mehr brauchen sie. Einen riesigen Unterschied gibt es: hier gehen wenige Kinder gerne zur Schule, dort sind sie lernbegierig und bitten zur Schule gehen zu dürfen, obwohl die Bedingungen in den Schulen von unserem Standart weit entfernt sind. Die meisten Schulen, auch die privaten, sind in einem sehr verwahrlost wirkenden Zustand. Die Gebäude sind oft im Rohbau stecken geblieben, meist gibt es keinen Bodenbelag, die Wände sind schmutzig und die Einrichtung ist karg: Eisenbänke, keine Pulte zum Schreiben…..

Obwohl in der Schule ab der 5. Klasse Volksschule Englisch auf dem Lehrplan steht, können die meisten auch nach der Universität wohl Englisch lesen und schreiben, aber nicht sprechen. Es fehlt ihnen die Übung. Viele Lehrpersonen können selbst nicht gut Englisch sprechen, wenn sie nicht im Ausland waren oder mit internationalen Organisationen zu tun hatten. Die Landessprache ist sudanesisches Arabisch, eine sehr schwere Sprache für Mitteleuropäer. Um aber eine gute Stelle zu bekommen, sind Englischkenntnisse ganz wichtig. Daher habe ich einen Englischkurs für Mädchen ab der 8. Klasse Volksschule organisiert. Zwei Mal wöchentlich zwei Stunden Unterricht in Hadj Yousif, so dass die Mädchen nicht weit fahren müssen und hohe Transportkosten eingespart werden.

Mädchen, die aus der Schule genommen wurden oder sie nicht schafften, konnte ich in eine Sozialeinrichtung vermitteln, wo sie Kurse besuchen können. Dieses MIT (Mehan Internat. Trainingscenter für Mädchen und junge Frauen) bietet 20 verschiedene Kurse an, die zwischen einem und drei Monaten dauern und mit einer Prüfung abgeschlossen werden. Die staatlich anerkannten Zertifikate gelten auch in anderen arabischen Ländern. Ich vermittelte 5 Mädchen in den dreimonatigen Kindergärtnerinnen-Kurs. Ein Mädchen wurde krank und darf in den nächsten Kurs einsteigen. 4 Mädchen schlossen mit gutem Erfolg ab. Es war erfreulich zu beobachten, wie diese Mädchen aufblühten und wie gerne sie ihr Wissen und ihre Fertigkeiten erweiterten. Auch ihr Selbstbewußtsein wurde gestärkt…..In der Hoffnung, dass Pateneltern gerne einem anderen Mädchen helfen, um es vor der Genitalverstümmelung zu bewahren und ihm gleichzeitig Schulbildung zu ermöglichen, habe ich neue Mädchen in unser  „Stoppt fgm- und SchulbildungsProjekt“  aufgenommen….

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Nun blüht auch der 2. Kamelienstock  – einen lieben Dank an Manu für das schöne Foto mit ihrem Makro-Objektiv!

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Solidarität von Herzen

 Heute widme ich den Eintrag mal wieder unserer Selbsthilfegruppe. Anlass ist, dass ich gestern als Patin einer Frau einen Scheck überreichen durfte. Aus dem Pool des Ameranger Frauenlaufs gehen fünf Schecks an Frauen, deren Lebenssituation sich durch die Brustkrebserkrankung erheblich verschlechtert hat und der Alltag oft nur schwer zu bewältigen ist. Nicht alle Frauen sind in einem Netzwerk aus Freunden, Familie, beruflicher oder finanzieller Absicherung  aufgefangen! Neben der finanziellen Unterstützung vermittelt der Scheck eben auch das: Solidarität, Mitgefühl und emotionale Unterstützung. Ein Dank an dieser Stelle an das Team vom Ameranger Frauenlauf und auch an all die Starterinnen. Heuer wars ja denkbar kalt und ein echtes Sauwetter – trotzdem waren viele da und machten mit. Eindrücke gibts über das Video auf deren HP ( in der rosa Rubrik links unten zu finden ):

  http://www.ameranger-frauenlauf.de/

Noch so eine Aktion die hier mal erwähnt werden muß ist:

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Herzkissen für Brustkrebs- Patientinnen

Diese Idee aus Amerika wurde vor mehreren Wochen von Marion Freude der Selbsthilfegruppe Brustkrebs Chiemgau vorgestellt . Frauen, die gerne Patchwork-Arbeiten machen –  „Patcherinnen“ genannt  – nähen ehrenamtlich Herzkissen für Brustkrebspatientinnen. Diese haben eine besondere Form – etwas längere „Ohren“ – und können nach der Operation unter die Achselhöhle geklemmt werden. Durch ein weiches Kissen unterm Arm kann der Druckschmerz der Narben in den Achselhöhlen verringert werden, so die Erfahrung verschiedener Brustkrebspatientinnen die schon in den Genuss eines Herzkissens gekommen sind.

Marion Freude hat bereits wunderschöne Kissen genäht und 16 Stück nun der Selbsthilfegruppe überlassen. Maria Klauser aus Erlstätt widmet sich dieser Aktion ebenfalls mit ganzem Herzen und zusammen mit Freundinnen, Nachbarinnen und ehemals betroffenen Frauen verwandelt sie ihre Nähstube nun regelmäßig in eine Herzkissen-Quiltwerkstatt. Jedes der Kissen ist ein Unikat und alle sehen wunderschön aus! Am 1. Patientinnentag des Brustkrebszentrums Traunstein wurden die Kissen erstmals vorgestellt . Künftig werden die Kissen bei Aktionstagen und Veranstaltungen, bei denen die Selbsthilfegruppe vertreten ist, angeboten.

Neben der körperlichen Entlastung sind diese Herzen vorallem auch ein Symbol des Mitgefühls! Betroffenen Frauen wird so vermittelt : „ da denkt jemand an Dich, wünscht dir Kraft und Mut und schickt Dir ein Herz voll Hoffnung“.

Spenden – sei es schöne Stoffe und Füllungen – kann die Selbsthilfegruppe jederzeit gebrauchen!

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Rabe sein?

Ein Rabe sitzt im Wald auf einem Ast. Kommt ein zweiter Rabe vorbei und

fragt: "Was machst du denn da?"
"Nix, ich sitz nur da und schau blöd." "Klingt gut, das mach ich auch". Und
der zweite Rabe setzt sich neben den ersten auf den Ast.
Kurze Zeit später kommt ein Hase daher und sieht die beiden Raben. "Was
macht ihr denn da?"
"Nix, wir sitzen nur da und schauen blöd." "Das will ich auch probieren,"
sagt der Hase und hockt sich unter den Ast.
Es dauert nicht lange, da kommt ein Fuchs des Weges. Er sieht den Hasen und
die beiden Raben und fragt: "Was macht ihr denn da?" "Nix, wir sitzen nur da
und schauen blöd," erklärt ihm der Hase.
"Aha," meint der Fuchs und gesellt sich zum Hasen.
So hocken alle vier da, machen nix und schauen blöd, bis ein Jäger
vorbeikommt und den Fuchs und den Hasen erschießt.
"Siehst, was ich immer sag," meint der eine Rabe zum anderen, "nix tun und
blöd schauen geht nur in einer höheren Position."

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Da ich weder Rabe bin  noch Jäger und auch das Nixtun so gar nicht meine Sache ist habe ich

 ein paar Tage lang Gartenarbeit nachgeholt

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und mich in Tirol aufgehalten, u.a. wieder einmal im dortigen Völkerkundemuseum

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Die in der Sonderausstellung gezeigte „Textile Kunst aus Afrika“ ist für mich Synonym und Symbol für die Notwendigkeit von Netzwerkarbeit, sei es durch Organisationen wie Ediths „ekando kumer“  , oder unter Freunden, Frauen, Therapie-Kolleginnen, Hundetrainern, Künstlerkollegen.  Was wir spinnen, wie wir uns verweben, ist das , was uns trägt und hält. Ob die neu geschaffene Plattform http://www.aufbruch-bayern.de das auch hergibt ? Falls nicht ist es vielleicht ein Ausflug auf dem Narrenschiff….

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Schwein gehabt

Hab mir in meiner Mittagspause heute die Beiträge in youtube angesehen und bin erst mal platt, weil mir das Ansinnen, der Hintergrund bzw. die Intention völlig unklar ist…“ brave new world“…?? „Verschwörungstheorie“ einer „neuen Weltordnung“ – das kanns ja wohl auch nicht sein. Die Sanierung eines Pharmakonzerns dann schon eher.Einige hätten dann jedenfalls richtig Schwein gehabt- im pekuniären Sinne….(u.a. auch Präsident Sarkozy). Einen guten Beitrag dazu gibts von „quer“ bei Christoph Süß / BR: http://www.youtube.com/watch?=STTb5hkRTRA&feature=response_watch.  Ein Bekannter hat mich auf Jean-Jacques Crèvecoeur  hingewiesen und auf dessen Warnungen zu dem Thema aufmerksam gemacht ( nachzulesen unter :  http://www.thule-gesellschaft.org/Beitraege/09.10,Schweinegrippe-deutsch.pdf ) . Über diese Zusammenfassung kam ich auf Jean Buergermeister; das Interview mit ihr , die man unter ihrem Namen auf youtube findet,  hielt Thomas Kirschner, Gründer des Mosquito-Verlags und Herausgeber von „Nexus“ – letzteres ist  mir etwas  suspekt und ob das alles für bare Münze zu nehmen ist sei dahin gestellt…aber der „quer“-Beitrag reicht auch schon aus….!

ornamentverkehrt.jpgDiese Info kam auch noch kürzlich rein: Dr. Toni Gradl vom Nuwelis Institut klärt darin über die Impfverstärker auf…“… als Impfstoffe gegen die Schweinegrippe  werden Pandemrix® und Focetria® verwendet, beide  enthalten als Adjuvans (Impfverstärker ) Squalen. Beim Menschen ist Squalen bei den US-Soldaten des ersten Golfkriegs als Impfverstärker engesetzt worden. 23-27 %  (also jeder Vierte) auch solche, die zu Hause blieben) bekamen die Golfkriegskrankheit , mit chronischer Müdigkeit, Fibromyalgie (Muskelrheuma), neben Gedächtnis- und Konzentrationsproblemen, persistierenden Kopfschmerzen, Erschöpfung und ausgedehnten Schmerzen charakterisiert.…..Bei 95 % der Geimpften mit Golfkriegssyndrom wurden Squalen-Antikörper gefunden, bei den Geimpften aber nicht Erkrankten bei 0 %.Erst nach mehr als 10 Jahren wurden die Schäden vom US- Verteidigungsministerium anerkannt. ….Wenn die Bundesregierung ihren Willen durchsetzt und 35 Millionen Menschen geimpft werden, ist damit zu rechnen, dass 8-9 Millionen Bundesbürger für die nächsten Jahrzehnte unter chronischer Müdigkeit und Fibromyalgie etc. leiden werden…“

Für mich ist rückblickend das ganz ähnliche Thema mit der Vogelgrippe ein erste Anlauf gewesen… – nach dem Motto: Leute, paßt auf, da gibt es Viren, böse und gefährlich! Das erste böse Virus springt von Mensch zu Mensch (HIV+), doch Dank neuer medizinischer Möglichkeiten sind Lebenserwartung und Lebensqualität von Infizierten für all jene, die Zugang zu dieser medizinischen Versorgung haben, unerwartet gestiegen. Sehr interessant fand ich in diesem Zusammenhang das einstündige Interview mit Michael Tappe kürzlich auf bayern 2 in „eins zu eins der talk“; Michael Tappe kenne ich noch  vom Projekt „Barbie+Ken sind hiv-positiv“ von und mit Franz Wassermann seinerzeit zusammen mit der Münchner Aidshilfe im KunstParkOst. In dem Interview wird noch mal daran erinnert wie mit HIV-Positiven umgegangen wurde, welches Szenario da gezeichnet wurde.Von einer “Insellösung“ war damals noch die Rede – „alle ab damit nach Helgoland“…. Aber hört selber rein: http://gffstream-9.vo.llnwd.net/e1/imperia/md/audio/podcast/import/2009_10/2009_10_30_17_18_52_podeinszueinstappemichaelstell_a.mp3ornamentgraustufen.jpg

 

Also die nächste Variante: Virus springt von Tier auf Mensch über. Die „Vogellösung“ implizierte zumindest den Gedanken der grenzenlosen Übertragung „wie im Flug“. Nun sind Vögel aber nicht wirklich artverwandt zum Menschen. Da ist die Idee mit den Schweinen schon viel besser, sind sich Mensch + Schwein vom organischen Aufbau her doch sehr ähnlich…das macht schon eher Sinn und erscheint nachvollziehbar: ein Virus , der einst vom Schwein auf den Menschen übertragen wurde und nun sein Unwesen treibt, ist vom medizinischen Verständnis her zumindest vorstellbar…

Luisa Francia hats in ihrem blog auch gut auf den Punkt gebracht:  „jetzt muss ich schon mal blöd fragen: glaubt noch jemand dass hiv oder h1n1 einfach so ganz natürlich entstehen? schon mal was von b-waffen gehört? (abc – atom, biologisch, chemisch)..“ Wobei wir wieder bei den Ausführungen von Jane Buergermeister wären….

 

So schön wie hier….

Recht hat er, der Christoph Schlingensief,es ist sauschön hier! Für diese Erkenntnis bräuchte ich zwar nicht ihn , auch nicht sein Buch – doch dass er es so deutlich sagt, dass finde ich schon mal sehr gelungen. Wie überhaupt das ganze Buch, das letztendlich die buchsch.jpggeschriebene Version seiner Gedanken, Eindrücke und Gefühle ist, die Schlingensief 2008 während seiner Krebserkrankung und den Therapien ins Diktiergerät gesprochen hat. Dass Schliengensief schonungslos und offensiv mit Dogmen , verkrusteten Ansichten und engstirnigen Denkweisen umgeht war mir bekannt – dass er auch bei sich selbst, bei seinem persönlichen Erleben ohne Netz und Filter arbeitet überrascht mich dann doch. Es fiel mir bis dato nicht gerade leicht mich seinen künstlerischen Arbeiten – Inszenierungen, Installationen und „Ready mades“ – zu nähern.  Rückblick- end verstehe ich sie besser – als ein Hinarbeiten auf seine momentanen Werke. Keine Angst – ich schreiben keine Rezensionen hier, weder über das Buch noch über seine Werke, das tun andere viel besser. Ich möchte nur meiner Begeisterung Ausdruck verleihen – und Neugier wecken! Auf seinem Internetauftritt –  http://www.schlingensief.com/ – und über den blog  http://www.peter-deutschmark.de/  erhält  man über ausführliche previews einen Einblick in „mea culpa“ und „Eine Kirche der Angst gegen den Feind in mir“. Bei letzterem hört  man unter „Die Kirche und ich“ den O-Ton der damailgen Aufzeichnung – sehr berührend!!!! Schliengesief hält mit nichts hinterm Berg – weder mit den großen Gefühlen noch mit den alltäglichen , banalen Gedanken und macht so die existenzielle Bedrohung unmittelbar spürbar. Es ist ihm ein großes Anliegen, dass Patienten Mensch und zugleich autonom bleiben – denn gerade seine Autonomie aufgeben zu müssen  hat er  selbst als sehr bedrohlich und schockierend erfahren. In den ersten vier Wochen nach der Diagnose bräuchten die Patienten psychologischen und psychotherapeutischen Beistand, ebenso kompetente Antworten  auf Fragen zur Therapie, so Schlingensiefs Erkenntnis. Er selbst habe das schmerzlich vermißt – und darum  „krank und autonom“ gegründet ( siehe HP!) das er als Netzwerk Betroffener versteht. Sowohl sein Buch als auch seine Inszenierungen sind für mich ein Aufruf zu mehr Offenheit, Austausch und Anteilnahme, wovon es tatsächlich nicht genug geben kann, wie ich vorallem aus meiner Arbeit in der Selbsthilfegruppe weiß.

 teilchenbeschleuniger.jpg

Bei mir selbst tauchen Erinnerungen an Gedanken und Gefühle auf, die zu haben ich mir verwehrte oder bagatellisierte. In meinen Zeichnungen und Bilder erkenne ich sie wieder. Dass sie legitim, zu tiefst menschlich und „erlaubt“ sind wird mir jetzt bewußt! Ebenso die Notwendigkeit meiner eigenen künstlerischen Arbeit, um im wahrsten Sinn des Wortes die Not zu wenden.“Wir brauchen die Kunst um nicht an der Wahrheit zu verzweifeln“- Nitzsche hats begriffen!

© Michaela Dreier

 

Kleingetier…..

 Es gibt also doch eine Art „Kommentar“ bzw. Begründung für die Streichung der Subvention des Autonomen Frauen Lesben Zentrums in Innsbruck:

„Es sollen keine Würmer, Spinnen und Kleingetiere Millionenprojekte unmöglich machen.
Ich hoffe, dass man auf ein normales Maß zurückkommt.“  Zitat LR Patrizia Zoller Frischauf (TT 8.Mai.2009)

Das „normale Maß“  bedeutet also keinen Cent Subvention mehr – „normal“ ist also gleich Null –  die die Landesrätin an anderer Stelle als „Geschenk“ bezeichnet…??… mußte schon mal irgend jemand für ein „Geschenk“ einen Rechenschaftsbericht vorlegen mit Kassenprüfung und dergleichen, so wie bei Einrichtungen und bei jedem Verein üblich? Wer es also wagt sich stark zu machen für das Fortbestehen des Frauenzentrums wird mit Würmern, Spinnen und Kleingetier gleichgesetzt – harter Tobak. Es muß schon eine große Angst dahinter stecken  vor diesem Getier, denn immerhin wird diesem unterstellt ein  Millionenprojekt – wie das Bergiselmuseum ?-  zu verunmöglichen.  David gegen Goliath? Sofort habe ich die  große Spinnenskulptur von Louise Bourgeoise vor Augen die 2002 in Bregenz zu sehen war:

ngc_maman.JPG(freigegebens Bild aus wikimedia.org)

Interessante Gleichungen  jedenfalls die da aufgestellt werden . Als Besucherin Innsbrucks und auch des Zentrums weiß ich also nun woher der Wind weht und kann nur sagen – umso mehr : Frauen wehrt Euch!

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Zeichnung von mir im aktuellen Skizzenbuch

Wr sich einreihen möchte in die Schar der Würmer, Spinnen und des Kleingetiers kann entsprechende Briefe schreiben an :

  • Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf / Abteilung JUFF der Tiroler Landesregierung /Michaela-Gaismair. Str. 1 /A 6020 Tirol /Email :  buero.lr.zoller-frischauf@tirol.gv.at
  • Bürgermeisterin Hilde Zach /Neues Rathaus /Maria-Theresien-Straße 18 /A 6020 Innsbruck, Email :  hilde.zach@magibk.at
  • Landeshauptmann Günther Platter  /Amt der Tiroler Landesregierung /Eduard-Wallnöfer-Platz 3,A6020 Innsbruck /+43 (0)512 508 2185 /Email:  buero.lh.platter@tirol.gv.at
  •  Tiroler Landesregierung/Abteilung Tourismus /Amt der Tiroler Landesregierung /Adamgasse 2a / A-6020 Innsbruck,  /Fax +43(0)512/508-3265 / tourismus@tirol.gv.at 
  •  Wirtschaftskammer Tirol /Präsident Jürgen Bodenseer /Meinhardstraße 14 /A-6020 Innsbruck,Fax: +43 (0)5 90 905 1467

Bitte immer auch eine Kopie/ Info zur Dokumentation an : info@frauenlesbenzentrum.at , bzw. FrauenLesbenZentrum Innsbruck, Liebeneggerstraße 15, 6020 Innsbruck

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Armutszeugnis

Zurück aus dem paradiesischen Garten Eden holt mich schnell die bittere Realität wieder ein: nach 25 Jahren steht das autonome Frauen+Lesbenzentrum in Innsbruck – das einzige in ganz Westösterreich – vor dem AUS, da die Subventionen von 6500.-€ die das Zentrum jährlich benötigt , von Landeshauptmann Platter, Landesrätin Zoller-Frischauf und Bürgermeisterin Hilde Zach ersatzlos gestrichen werden – ohne Begründung. Da staunt der Laie bzw. ich als Innsbruck-Besucherin, denn somit fällt auch das angeschlossene Cafe, die Galerie und ein Veranstaltungsort weg, der sich eben nicht dem mainstream einer Gaudi- Kultur verschrieben hat sonden Denkanstöße, Diskusionsinhalte und neue Prespektiven bietet. Genau das ist scheinbar unerwünscht im Tirol des „Goldenen Dachls“. Nix gegen historische Altstadthäuser, aber dass nur noch das Fassadenhafte zählt ist echt ein Armutszeugnis. Auch wenn Touristen mehr zählen als die Bewohnerinnen der Stadt – als Frau fühle ich mich trotzdem  nicht mehr willkommen! Was ich tun werde: einen Brief an die Herren+Damen schreiben….

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Das Bild heißt „Alpenquerschnitt“, ist letzte Woche entstanden (Decollage und Monoytpie). Ganz links ist der Chiemsee, dann kommt die Kampenwand und der Wilde Kaiser, und gleich dahinter wäre Tirol und Innsbruck. Meine spontanen Besuche dort, stets verbunden mit Einkaufen, Shoppen, Ausstellungsbesuchen und Essen gehen spar ich mirdann wohl.

weitere Infos zum Thema unter :  http://www.frauenlesbenzentrum.at  und unter http://fm4.orf.at/stories/1603446/

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