Ausstellungshinweis

Vor-Freude

Sie stehen bereit – die Bilder für die Ausstellung….. es wird spannend ob all das in mein Auto paßt. Aber das kleine „Raumwunder“ wirds schon fassen und aufnehmen, was so alles mit muß nach Erding…

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Seit Woche beschäftigt mich ja das Gesetzt von Wirkung und Gegenwirkung und nun finde ich in dem Buch „Weisheit des ungesicherten Lebens“ von  Alan Watts seine  Beschreibung des „Gesetzes der Umkehrung“ : „….Wenn du versuchst auf der Oberfläche des Wassers zu bleiben, so versinkst du; wenn du jedoch zu sinken versuchst, so trägt dich das Wasser. Wenn du deinen Atem anhältst , so verlierst du ihn…“

Also halte ich es mit Alan Watts: ich versuche erst mal gar nichts sondern gebe mich der Situation und den Möglichkeiten hin und höre auf, im Vorab  all die Möglichkeiten und Eventualitäten durchzudenken. Ich weiß weder, wie groß der Ausstellungsraum genau ist, wie das Licht einfällt, wie die Möglichkeiten der Hängung sind, wie viel Platz mir zur Verfügung steht. … und es wird sich  dennoch alles fügen…! Nicht „Versuch und Irrtum“ ist das Thema, sondern Hingabe und Vertrauen.


BodyWorks

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In der Ausstellung „Body Works“ – Arbeiten an und mit dem Körper – zeigen die beiden Künstlerinnen Sabine Penzenstadler und Michaela Dreier ihre Auseinandersetzung mit dem Körper und seinen Veränderungen. In prägenden Lebensphasen wurde der Körper für beide auf jeweils unterschiedliche Art Und Weise zum künstlerischen Medium; Bilder der beiden Arbeitszyklen werden in dieser Ausstellung präsentiert.

 

Sabine Penzenstadler hat fünf Jahre lang zahlreiche Bodyprints gestaltet. Der Körper wird dabei mit Farbe bemalt und abgedruckt auf Leinwand oder Seide. Erste wesentliche Erfahrungen waren: die Haut als direktes Werkzeug, Berührung als Arbeitsschritt, Empfindung als Ausdruck. Das Format, der Untergrund und die farbliche Übermalung sind Teil der persönlichen, künstlerischen Aussage. Während dieser arbeitsintensiven Zeit wurde die Künstlerin von den Archetypen des Tarot begleitet und beeinflußt. Deren Symbole und Eigenschaften halfen ihr, die eigene Lebenssituation von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten und neue Lösungen zu finden. Ihr Ziel war es, die Archetypen in eigene Bilder umzusetzen. Die so von Sabine Penzenstadler geschaffenen 22 Bodyprints erzählen als „Body Tarot“ vielschichtige Geschichten.

 

Der Körper mit seinen Veränderungen, den Spuren der Zeit, mit Narben und Verletzungen und somit einer nicht genormten, individuellen Schönheit rückte ab 2003 in den Focus der künstlerischen Arbeit von Michaela Dreier. „Aktzeptanz“ war der Arbeitstitel, es entstanden Fotografien und Zeichnungen von Modellen, von Menschen die sich ihr anvertrauten. Mitten in dieser Arbeitsphase wurde im Januar 2005 bei der Künstlerin Brustkrebs festgestellt. Während der Zeit der Operationen und Therapien setzte sie fotografisch, über Collagen, mit Sensographzeichnungen, mit Kritzeleien ins Künstlertagebuch und später in der Druckwerkstatt ihre Eindrücke, Gefühle, Gedanken, Ängste und inneren Bilder um. Die künstlerischen Medien Fotografie, Zeichnung, Monotypie und Malerei finden in der Arbeit „Mamma CA“ zusammen, verknüpfen sich zu einem Ganzen. 

Die beiden freischaffenden Künstlerinnen verbindet eine jahrelange Freundschaft, beide sind Mitglied im BBK und in der KSK.  Die gemeinsame Ausstellung „Body Works“ zeugt sowohl von einem intensiven, künstlerischen Austausch als auch der gegenseitigen Unterstützung in dieser Lebensphase. Die Ausstellung ist vom 1. Mai an eine Woche lang im Frauenkircherl in Erding zu sehen.

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bewegt- bewegend

So viel erlebt die letzten Tage: Begegnungen für Herz + Hirn, eine Hochzeit, ein Geburtstagsfest, Musik , Bilder, Töne, Zwischentöne, Nachdenkliches auch…. doch nun  der Reihe nach:

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Sonntag Mittag: mit Franz und Cornelia sehe ich mir im Taxispalais in Innsbruck die „Illuminating Shadows“ von Kristine Roepstorff an… ihre mixed-media -Installation „Sticks in Void“ ist für mich eine „Laterna Magica“ die mich ganz besonders anspricht und über das Thema Schatten und verkehrte Welten nachdenken und philosophieren läßt!

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Cornelia feiert einen runden Geburtstag, lädt ein – und alle kommen… ! Auf ihrem Fest lernte ich Dr. Edith Kaslatter kennen, die von Innsbruck aus ehrenamtlich die Organisation „ekando kumer“  betreut und unterstützt, die sich im Sudan und Senegal gegen die Genitalverstümmelung von Mädchen  und für Bildung, Aufklärung und eine bessere Grundversorgung einsetzt Durch Patenschaften und Spenden „…. können immer mehr Mädchen vor der entsetzlichen Tradition FGM (female genital mutilation) bewahrt werden und die Schule besuchen. Gerade für nicht verstümmelte Mädchen ist eine gute Schul- und Berufsausbildung wichtig, denn sonst ist ihre Existenz gefährdet, weil sie afrique2.jpgnur geringe Heiratschancen haben. Das ist uns durchaus recht, denn wir wollen ihnen Früh-Ehen ersparen. Die Mädchen sollen gut ausgebildet werden um ihr Leben eigenständig bewältigen zu können..“  Infos über diese unterstützenswerte Organisation gibts unter: http://ekando-kumer.at/

Uschi und Walter Hölbling von der Gruppe „Findling“ hom aufg‘ spuid beim Festl; die Texte in Tiroler Mundart und die Musik dazu  schreiben , komponieren und arrangieren die sechs Musiker selber. Wer reinhören möchte : http://www.findling.at/typo3/index.php?id=home

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Franz Ramgraber eröffnet in Altötting in der Raiffeisenbank seine Ausstellung „Licht-Bilder“ – leider konnte ich selber nicht hin. Seine Arbeiten sind für mich pure Lichtmalerei: er verwendet  die fotografischen Techniken „Photogramm“, „Lumenprint“, „Chemiegramm“ und „Cyanotypie“ in den verschiedensten Kombinationen. Wichtige Elemente sind dabei jeweils Licht und Zeit. In den letzten 3 Jahren sind insgesamt vier Serien entstanden. Fast immer war der Ausgangspunkt eine spezielle, analoge, meist sehr alte Fototechnik oder ein spezielles Fotomaterial. Einige Arbeiten der Serie widmet er Anna Atkins (1799 – 1871). Sie war eine englische Botanikerin, die 1843 mit dem erst kurz vorher erfundenen Verfahren der Cyanotypie das erste photographisch illustrierte Buch herstellte. Die Bilder wurden als shadow pictures (Schattenbilder) bezeichnet.

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Dodo zieht aus der Schweiz zurück nach Bayern und heiratet den Rudi (Göttin Dodite wird vom Wassergott Ruseidon umworben – siehe Eintrag imSommer 09). „Wenn das Leben zwei Leut nach 30 Jahren wieder verbandelt und zu Schnüsus ( schweizerdeutsch- zwei Entzückte, zwei Herzen) macht, dann ist das ein Grund zum Freuen , Feiern, Schmunzeln und Dankeschön sagen. Merci dem Leben und der Göttin Tyche…..“ schreiben sie auf das Cover ihrer ersten gemeinsamen CD „seriously happy“, die sie für ihre Freunde aufnahmen. Dodo legt sich kurz vor der Hochzeit noch schnell einen Gipsarm zu ( gut getarnt da farblich passend bemalt), was beide aber nicht daran hindert ihrer Hochzeit selber den musikalischen Schliff zu geben. Spätestens bei den Liedern „Love is all around“ und „What would you?“…do, if you fell in love… whould you be mine for ever…. blieb kein Auge trocken ( vor Rührung ALLER Anwesenden….)( das Lied ist relativ unbekannt und wurde von einem Schweizer komponiert und geschrieben…)

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Noch Zwei, die mit dabei waren und ihren Segen und ganz besondere Töne mit dazu gaben: Ingrid , eine langjährige Mit-Musikerin von Rudi und der weiße Buddha von Lairt, der Thailänderin, die für das Hochzeitsmenü sorgte.

HDV Tirol

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Gestern bin ich dem Hochnebel im Chiemgau + dem Inntal entflohen und in Schwaz/Tirol im „Haus der Völker“ gelandet – wieder einmal…

Die Sonderausstellung „Das Erbe Chinas“ brachte dakkl.jpgmich auf die Spur von Guyanin, deren Namen auch  Guhyasamja-Avalokiteshvara ist, womit sozusagen klar wird dass sie sich weibliche Ausgabe des Avalokiteshvaras ist, bzw. ab dem 12.Jahrhundert auch immer als Frau dargestellt wird. Die Darstellung rechts gefällt mir besonders gut: ihre Haltung wirkt zwar lässig, aber ihr Blick eher streng, dennoch gütig. Die Haltung der rechten Hand ist sicherlich ein Mudra – was sie bedeutet weiß ich aber nicht. Leider bekommt auch das Haus der Völker die drastischen Einsparungen Tirols im Kulturbereich zu spüren und der Fortbestand des Hauses ist gefährdet! Eine Single-Jahresmitgliedschaft kostet 24.-€, für Familien 36.- € und eine Förder,itgliedschaft gibts ab 100.- € ( alle bei freiem Eintritt das Jahr über ).

 

 

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Bei jedem Besuch fällt mir eine Figur aus der ständigen Sammlung besonders auf – diesmal war es diese ca. 45 cm hohe Terrakottafigur. Sie ist für mich eine Mischung aus Rodins „Denker“, allerdings umgesetzt von Dubuffet….. Der tatsächliche Künstler aber bleibt unbekannt. Jedenfalls fand man die Figur in einer Höhle.

Übrigens erscheint demnächst das neue Buch von Luisa Francia – „Die Göttin im Federkleid: Das weibliche Universum der Kelten und Germanen“, indem sie die Geschichtsschreibung und die Archäologischen Funde einmal aus weiblicher Sicht betrachtet und einen Wechsel der Perspektiven  einfordert….. ich bin schon echt gespannt drauf…..!

 

 

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Kunst+Katalog

Von einem Insektenstich zur Ruhe gezwungen ( das Biest hat tatsächlich meinen Schwachpunkt erwischt – die rechte Achsel, wo ein paar Lymphknoten fehlen:… und das Mitten im Winter in Bayern!…) gabs jetzt ein paar Tage lang keinen Eintrag mehr. Dafür gibt es jetzt gleich mehr davon:

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„In this terrible Moment we are victims clinging helplessly to an environment that refuses to acknowledge the soul“…so der Titel der Arbeit von Damian Hirst, vor dem wir hier stehen und uns spiegeln. Über 26.000 Tabletten ließ er dafür  aus Keramik und  Bronce anfertigen und präsentiert diese nun in einer Spiegel-Glas-Vitrine im Museum Brandhorst. Leben, Tod und Krankheit stehen im Zentrum von Hirsts Arbeiten und mit dieser hinterfragt und kritisiert er den Konsum der Medikamente in einer seelenlosen Gesellschaft. Würden sich die Menschen mehr mit Kunst befassen wären sie weniger krank, ist eines von Hirsts Postulaten. Damit rennt er offene Türen bei mir ein und ich beginne seine Arbeiten zu begreifen. Trotzdem war ich an jenem Tag sehr froh auf kleine weiße Helfer dieser Art zurückgreifen zu können: ohne Schmerzmittel und Entzündungshemmer  hätte die bereits gebuchte Führung im Museum Brandhorst ohne mich stattgefunden. Und des wär scho sehr schad gwesen! Welch ausgefeilte Architektur unter Berücksichtigung der Sammlung, der Bildformate, der örtlichen Gegebenheiten und des Lichts da zum Tragen kommt kann der Besucher nicht mal erahnen! Eine vorherige Info (Lektüre), eine Führung oder  Audio-Guide kann ich nur empfehlen!

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Das Wiedersehen mit Cy Twomblys „Lepantos“ -Zyklus wird noch mal extra erwähnt!

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Meine Kataloge sind fertig: links im Bild „Monotypie“ – eine Übersicht meiner „Einfachdrucke“    von 2003 bis 2009. Rechts im Bild „mammaCA“ – ebenfalls eine Zusammenfassung der entstandenen Arbeiten im Jahr 2005 während meines „Brustkrebs-Jahres“. Beide Bücher sind im Selbstverlag erschienen. Offenbar gibt es eine Möglichkeit virtuell darin zu blättern und – wer möchte – dies dann online nachzubestellen … nähere Infos folgen….

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Wintersonnwende: unter der Regie von Jutta Haider haben mehrere ehrenamtliche Helfer gestern in Bernau am Chiemsee ein Labyrinth  aus Kerzen aufgebaut. Beim Anzünden am Abend  kamen die Leute dann zusammen: Passanten, neugierige Spaziergänger,Nachbarn, Kinder auf dem Hheimweg vom Schlittenfahren, eine Familie auf dem Heimweg von der Chorstunde, geladene Gäste. Zusammenrücken, dem Licht folgen, den Lebensweg begehen, gemeinsam Tee trinken, reden, Freunde treffen. Von der Ferne sah das Flackern der 365 Kerzen aus wie ein Pulsieren, das Labyrinth wurde zum lebenden Organismus, das Unten verband sich mit dem Oben, das Darüber mit dem Darunter – Energien flossen spürbar, sichtbar.

Kindergeburtstag: Bruni ist jetzt ein Jahr alt. Der Tag wurde für sie zum Fest  denn über Nacht hatte es wieder geschneit und sie konnte ihre Nase voll zum Einsatz bringen. Ich vermute mal wir Zweibeiner haben nicht die geringste Ahnung was da so kreucht und fleucht unterm Schnee!!

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kunst+kochen

Dass Kunst und Kochen zusammen gehören habe ich Dank wunderbar kockender Großmütter, Mütter und Tanten und um mich herum von Klein auf verinnerlicht. Darum genieß ich es, nicht nur andere zu bekochen sondern auch bekocht zu werden – so wie gestern Abend von Manja. Überraschend der Ort: ein altes Gewölbe verwandelt sich zu Manjas Verzauberungs-Küche,manjas1.jpg

die überwiegend vegetarisch ist und nicht nur heimisches Gemüse mal indisch, mal mediterran, mal multi-kulti-kreolisch-asiatisch zum Besten gibt sondern auch all die wunderbaren Hülsenfrüchte, Nudeln, Getreidesorten. Wer sich Appetit machen will: http://www.manjas-cantina.de/. manjas.jpg

Das ganze  wird kredenzt in und auf Manja-Style: gemütlich + skuril.

In diesem Rahmen aber nur noch für 3 Tage, dann ist Manja wieder in ihrem „Stammlokal“. Denn das ganze findet außertourlich statt in einer kleinen, feinen Ausstellung im Hofbräuhaussaal in Traunstein. Sylvia Bauer zeigt Afrikanisches –  Stoffen+Schmuck und Perlen –  und Barbara Huber  zarte, handgefilzten Tücher, Bänder, Hüte. Befreundete Kunsthandwerker der beiden sind mit Keramik, Kerzen, Papier und Holzskulpturen vertreten(nur noch bis 6.12., Hofgasse NäheStadtplatz!)

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Links zu sehen noch ein Bild von mir: eine „Assemblage“, ohne Titel,bestehend aus 2 Treibhölzern, gefunden am Salzachufer, mit Ornament nachbearbeitet, auf sandigem Grund, eingebettet in einem schützenden Holzrahmen, Format 40 cm x 40 cm, ausgeschrieben zum Preis von 450.- €

©Michaela Dreier

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Individuationsprozeß

 Nach monatelangem, gleichen Outfit und Steinsymbol war mir heut so nach Wasser + Tropfen. Vielleicht weils regnet und die Erde gierig das Wasser aufsaugt…??…Die vorhergegangenen Texte sind deshalb nicht verloren – ihr findet sie an der Seite vermerkt…(hoffe ich zumindest dass das so klappt wie ich mir das vorstelle..)

Noch ein Hinweis zur Ai Weiwei-Ausstellung: den Katalog gibt es als booklet für nur 2.-€ zur Eintrittskarte ( 10.- €, erm. 7.-€) – so günstig war ich schon lange nicht mehr in einer Ausstellung… außer in der Schweiz, denn da wird der Mitgliedsausweis des Berufsverbandes BBK voll anerkannt, und manchmal durfte ich sogar umsonst rein – im Gegensatz zu den „heimischen“ Museen und Sammlungen.

Und hier Bilder vom Seminar „Vom Symbol zum Bild, von den Archetypen zum Tarot“.

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Neben der Archetypenlehre C.G Jungs und ein paar kunstgeschichtlichen Hintergründen gehts dabei vorallem auch um den  persönlichen Zugang und die eigene Gestaltung bestimmter Karten und Symbole aus dieser „Reise des Narren“, die als Individuationsprozeß zu lesen und zu verstehen ist.

welt.jpgEin schönes Beispiel für eine individuelle, künstlerische Umsetzung ist das soeben erschiene Büchlein „Body Tarot – 22 Bodyprints erzählen ihre Geschichte“ von BIN – Sabine Penzenstadler. Am Donnerstag, 21. Januar ab 19 Uhr signiert sie ihre Bücher bei der Fa. boesner in Forstinning- Links zu sehen „Die Welt“ von BIN.

 

Zum Individuationsprozeß im Sinne von kritisch bleiben und erwachsen werden gehört wohl auch die Bereitschaft selbst zu recherchieren. Die Impfung gegen die Schweinegrippe soll nun also doch gar nicht so bedenklich sein und die Squalen sowieso ganz ungefährlich…die Fachleute sind sich uneins, Ärzte und Pharmakologen bringen widersprüchliches.Sehr hilfreich bei meiner persönlichen Meinungsfindung ist mir dabei die Information über die Zulassungsinstanz von Arzneimitteln : „Die Europäische Arzneimittelagentur EMEA ist zuständig für die Zulassungen von innovativen Arzneimitteln in den Mitgliedsländern der EU. Sie ist die europäische Aufsichtsbehörde über neu in den Markt kommende Arzneimittel. Als solche untersteht sie aber nicht der Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz (DG SANCO), sondern der Generaldirektion Wirtschaft (DG ENTERPRISE)…“…Transparency International Deutschland e.V –   http://www.transparency.de/Home.1226.0.html bringt viele gute Fakten und Recherchen!

vom Symbol zur Installation

Endlich war ich gestern im Haus der Kunst bei der großen AiWeiWei-Ausstellung. Ich war eher skeptisch, ging bezüglich seiner künsterischen Arbeiten ohne Erwartung hin – was offenbar der beste Ausgangspunkt war, denn ich fand mich beeindruckt wieder! 100 , der Wirkung nach tausendjährige Wurzelstöcke als symbolischer Verweis auf Chinas Geschichte, Tradition und Herkunft sind auf einem Teppich arrangiert, der die Steinplatten des geschichtsträchtigen Nazi-Baus – Zeugnis der perfiden Vision eines „tausendjährigen Reiches“  – exakt nachbildet. Das eigentlich nicht Sichtbare,da  in der Erde verwurzelt, wird nach oben gekehrt, damit nichts mehr unter den Teppich gekehrt werden kann. 1001 Personen, anwesend in Form von Portraitsfoto an den Wänden, legen Zeugnis ab. Mit enormer Wucht kommt diese installation daher! In der Ausstellung ist jedes Objekt, jede Installation ein symbolische Querverweise. Ai WeiWei arbeitet mit Zitaten, dass es eine Freude ist!

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Verkehrte Welt als Paradigmenwechsel, als Aufruf zu einem neuen, ungewohnten Blick auf die Welt, auf die Dinge, auf Strukturen, vorallem auch auf die eigenen – das entspricht dem „Archetypen“ des „Gehängten“.

aiweiweiturm.jpgIn der Arbeit „template“ hat der Künstler Türen und Fensterläden einer alten Epoche gerade noch vor der kompletten  Zerstörung der alten Häuser aufgekauft und zu einem Turm arrrangiert ( zu sehen auf der documenta in Kassel 2007). Dann kam ein Sturm und brachte den Turm zum Einsturzt – was wiederum ebenfalls zu dem Seminar paßt, dass ich gerade halte: über die Archetypen im Tarot und generell die Symbolsprache in Bildern.

Sehr berührend ist dieInstallation aus 9000 Rucksäcken als Querverweis auf die vielen, tausend Schulkinder die beim Erdbeben in Sichuan 2008 ums Leben kamen und bis heute nicht gezählt und registriert wurden. Nähere Infos zu dieser Ausstellung findet ihr unter:

http://mediathek.daserste.de/daserste/servlet/content/3124226?pageId=487872&moduleId=431902&categoryId=&goto=1&show=

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….diesem Zitat von Ai Weiwei ist nichts hinzuzufügen!

wieder versöhnt

Manchmal muß man einfach raus aus seiner kleinen Welt – den laptop abschalten und nix wie weg! Der erste Weg führte mich zu Jutta Haider ins Voglhuberhaus nach Bernau ( infos dazu gibts unter : http://www.vogelhuberhaus.blogspot.com/ ) . Gestern wurde dort die Ausstellung mit  Bildern von Renate Maria Fess eröffnet. Titel und zugleich der rote Faden der Ausstellung: „Traumwelt trifft Wirklichkeit“ in Analaogie zu Buddhas  „Du wirst morgen sein was du heute denkst“. Die Bilder zeigen die Ent-Wicklung aus einer Lebenssituation heraus in eine andere und  machen den Übergang nachvollziehbar. Die 25 ausgestellten Bilder, zumeist Acryl auf Leinwand, manche auch auf Papier, lassen den Ausgangspunkt erahnen, den Aufbruch erkennen und den Weg ins Neue erspüren.

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Bild links : „Zu dieser Stunde“  (gefällt mir besonders gut!), rechts :“Mutter Erde“

taramunster.jpgDa wir vor einer Woche nach unserem ökumenischen Gottesdienst der Selbsthilfegruppe auf der Fraueninsel beim Wirt in der „Himmelsstube“ unser RollUp vergessen haben, bin ich  dann von bernau aus weiter nach Gstaad und nochmal  rüber zur Insel um die Tara (  das RollUp, nicht die echte Thanka) dort abzuholen. Wer hätte das gedacht, dass diese buddhistische weiße Tara einmal am Eingang zum Münster die Besucher willkommen heißen würde ?! Mich freuts ganz besonders! Auf der Insel ließ ich noch einmal den ungewöhnlicher, unkonventioneller und denkwürdigen Gottesdienst – da welt- und glaubensumfassend, mit afrikanischem Chorgesang, der Hl Agatha von Catania geweihten Agathenbrötchen, Meditation, Segnung und einem Steineritual – Revue passieren…..

 

Der Weg am Nordufer entlang und zur Fraueninsel rüber heute war ein Traum: es war lau, fast warm und dann das schöne Licht! Hier einfach nur noch ein paar Bilder:

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Street-Art

 Er nennt sich JR, ist Fotograf, 28 Jahre jung. Seine Motive – überwiegend Menschenportraits – findet er auf und in den Strassen der Metropolen, der Slums + Favelas. Auf den Strassen stellt er sie  auch aus, seine Fotografien. Aufnahmen, die ursprünglich als 28mm-Formate entstehen, werden zu ungewöhnlichen Formaten vergrößert und an Abrißmauern, Häuserruinen, auf Slumdächern und Autowracks angebracht.

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Bilder seines Projektes „women are heroes“ prangen derzeit an den Wänden und Ufermauern in Paris. http://www.womenareheroes-paris.net/  Gezeigt werden die Gesichter und Augen von Frauen in den Krisengebieten Afrikas. JR war dort mit einem Team von „Ärzte ohne Grenzen“. Seine Portraits zeigen Frauen, die an Körper und Seele schlimmstes Leid erfahren haben. Mit seiner Arbeit gibt er ihnen ein imagesjrw.jpgGesicht und eine Stimme. Am Ende einer Fotoreihe gelingt es JR meist, ihnen allen ein Stück Humor, ein Lächeln zu entlocken, hervorzuholen aus ihren Tiefen und als Bild – in Form eines Polaroids – zurückzuschenken. Therapeutische Arbeit mit der Kamera!

Einen Eindruck erhält man u.a. im Trailer :

http://www.youtube.com/watch?v=tsC3MwK2fhQ

Offenbar ist der Einsatz von Fotografen, Journalisten und Ärzten – meist privat, über Spenden oder von den Agenturen und Verlagshäusern finanziert – weit effektiver und wirkungsvoller als der unserer Blauhelme. Diese dürfen, werden sie im Kongo-Gebiet Zeugen einer der vielen täglichen Greueltaten speziell gegen Frauen und Kinder, nicht einschreiten. Als Friedenstruppe müssen sie wegsehen, wo Krieg herrscht…..

Vergleisweise banal und wie ein Bild aus einer anderen – glücklichen, friedvollen-Welt erscheint mir dann dieses Foto, dass eines aus einer Serie von Bildern ist, die ich heute beim Morgenspaziergang unten am Mühlbach im kleinen Auwald  aufgenommen habe und den Titel „Waldpferde“ hat. Sowas kommt raus, wenn vor lauter Geäßt, Bodennebel und Lichtbrechungen der Autofocus überfordert ist: pure Zauberei!

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© Michaela Dreier