Frauen

Solidarität von Herzen

 Heute widme ich den Eintrag mal wieder unserer Selbsthilfegruppe. Anlass ist, dass ich gestern als Patin einer Frau einen Scheck überreichen durfte. Aus dem Pool des Ameranger Frauenlaufs gehen fünf Schecks an Frauen, deren Lebenssituation sich durch die Brustkrebserkrankung erheblich verschlechtert hat und der Alltag oft nur schwer zu bewältigen ist. Nicht alle Frauen sind in einem Netzwerk aus Freunden, Familie, beruflicher oder finanzieller Absicherung  aufgefangen! Neben der finanziellen Unterstützung vermittelt der Scheck eben auch das: Solidarität, Mitgefühl und emotionale Unterstützung. Ein Dank an dieser Stelle an das Team vom Ameranger Frauenlauf und auch an all die Starterinnen. Heuer wars ja denkbar kalt und ein echtes Sauwetter – trotzdem waren viele da und machten mit. Eindrücke gibts über das Video auf deren HP ( in der rosa Rubrik links unten zu finden ):

  http://www.ameranger-frauenlauf.de/

Noch so eine Aktion die hier mal erwähnt werden muß ist:

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Herzkissen für Brustkrebs- Patientinnen

Diese Idee aus Amerika wurde vor mehreren Wochen von Marion Freude der Selbsthilfegruppe Brustkrebs Chiemgau vorgestellt . Frauen, die gerne Patchwork-Arbeiten machen –  „Patcherinnen“ genannt  – nähen ehrenamtlich Herzkissen für Brustkrebspatientinnen. Diese haben eine besondere Form – etwas längere „Ohren“ – und können nach der Operation unter die Achselhöhle geklemmt werden. Durch ein weiches Kissen unterm Arm kann der Druckschmerz der Narben in den Achselhöhlen verringert werden, so die Erfahrung verschiedener Brustkrebspatientinnen die schon in den Genuss eines Herzkissens gekommen sind.

Marion Freude hat bereits wunderschöne Kissen genäht und 16 Stück nun der Selbsthilfegruppe überlassen. Maria Klauser aus Erlstätt widmet sich dieser Aktion ebenfalls mit ganzem Herzen und zusammen mit Freundinnen, Nachbarinnen und ehemals betroffenen Frauen verwandelt sie ihre Nähstube nun regelmäßig in eine Herzkissen-Quiltwerkstatt. Jedes der Kissen ist ein Unikat und alle sehen wunderschön aus! Am 1. Patientinnentag des Brustkrebszentrums Traunstein wurden die Kissen erstmals vorgestellt . Künftig werden die Kissen bei Aktionstagen und Veranstaltungen, bei denen die Selbsthilfegruppe vertreten ist, angeboten.

Neben der körperlichen Entlastung sind diese Herzen vorallem auch ein Symbol des Mitgefühls! Betroffenen Frauen wird so vermittelt : „ da denkt jemand an Dich, wünscht dir Kraft und Mut und schickt Dir ein Herz voll Hoffnung“.

Spenden – sei es schöne Stoffe und Füllungen – kann die Selbsthilfegruppe jederzeit gebrauchen!

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Rabe sein?

Ein Rabe sitzt im Wald auf einem Ast. Kommt ein zweiter Rabe vorbei und

fragt: "Was machst du denn da?"
"Nix, ich sitz nur da und schau blöd." "Klingt gut, das mach ich auch". Und
der zweite Rabe setzt sich neben den ersten auf den Ast.
Kurze Zeit später kommt ein Hase daher und sieht die beiden Raben. "Was
macht ihr denn da?"
"Nix, wir sitzen nur da und schauen blöd." "Das will ich auch probieren,"
sagt der Hase und hockt sich unter den Ast.
Es dauert nicht lange, da kommt ein Fuchs des Weges. Er sieht den Hasen und
die beiden Raben und fragt: "Was macht ihr denn da?" "Nix, wir sitzen nur da
und schauen blöd," erklärt ihm der Hase.
"Aha," meint der Fuchs und gesellt sich zum Hasen.
So hocken alle vier da, machen nix und schauen blöd, bis ein Jäger
vorbeikommt und den Fuchs und den Hasen erschießt.
"Siehst, was ich immer sag," meint der eine Rabe zum anderen, "nix tun und
blöd schauen geht nur in einer höheren Position."

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Da ich weder Rabe bin  noch Jäger und auch das Nixtun so gar nicht meine Sache ist habe ich

 ein paar Tage lang Gartenarbeit nachgeholt

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und mich in Tirol aufgehalten, u.a. wieder einmal im dortigen Völkerkundemuseum

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Die in der Sonderausstellung gezeigte „Textile Kunst aus Afrika“ ist für mich Synonym und Symbol für die Notwendigkeit von Netzwerkarbeit, sei es durch Organisationen wie Ediths „ekando kumer“  , oder unter Freunden, Frauen, Therapie-Kolleginnen, Hundetrainern, Künstlerkollegen.  Was wir spinnen, wie wir uns verweben, ist das , was uns trägt und hält. Ob die neu geschaffene Plattform http://www.aufbruch-bayern.de das auch hergibt ? Falls nicht ist es vielleicht ein Ausflug auf dem Narrenschiff….

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viel Welt und wenig Boden

Gestern wollte ich mir in einer Buchhandlung in Simbach am Inn einen Gedichtband von oder ein Buch über Hilde Domin kaufen. Natürlich war keins da, aber – keine der Buchhändlerinnen hatte jemals den Namen gehört oder geschrieben… das fand ich dann schon seltsam. Muß man Hilde Domin kennen ? Ich meine , man versäumt etwas wenn nicht! Das wurde mir klar als ich vor ein paar Tagen noch einmal die Möglichkeiten hatte, den Film „Ich will dich – Begegnungen mit Hilde Domin“ von Anna Ditges als DVD zu sehen. Ich habe auch versucht zu zeichnen, während des Film – aber die kleine, agile Schriftstellerin ist „schwer zu fassen“, zumindest im Bild. Im Film wird sie einem sehr nah, ihr Leben, ihr Allein sein – Erwin Walter Palm, ihr Ehemann, verstarb nach 57 gemeinsamen Ehejahren – aber auch ihre Kraft, ihre Eitelkeit – und ihre Worte, Prosa, die Gedichte, im Film so wunderbar vorgetragen von Katharina Thalbach. wikipedia schreibt über die berühmte Lyrikerin ( von mir etwas abgewandelt):

Hihildedomin2.jpglde Domin wurde 1909 in Köln in eine gutbürgerliche Familie hinein geboren. Nach der Schule besuchte sie die juristische Fakultät der UniHeidelberg  – der vater war Jurist und sich bezeichnet ihn als Freund, mit dem sie schon als Mädchen viel und offen diskutieren konnte, gerade auch juristische Fragen. Sie sei in großer Freiheit aufgewachsen und durfte für diese Zeit ungewöhnlich viel , beschreibt sie diese ihre Zeit der Kindheit.  An der Uni hatte sie mit Kommilitonen Mein Kampf gelesen und besaß die Weitsicht, dass „Hitler das, was er in ‚Mein Kampf‘ geschrieben hatte, auch ausführen würde.“ (Tauschwitz: Dass ich sein kann, wie ich bin. S. 52). Unmittelbar nach ihrer Rückkehr nach Heidelberg zum Sommersemester 1931 lernte sie den jüdischen Frankfurter Altphilologie- und Archäologiestudenten Erwin Walter Palm kennen und lieben. Die beiden wurden ein Paar und, seiner Italiensehnsucht nachgebend, begannen beide im Herbst 1932 ein Auslandsstudium in Rom. Hilde Domin studierte Jura, Philosophie und politische Wissenschaft, promovierte 1936 über Staatsgeschichte der Renaissance (Univ. Florenz).   Schon ab Februar 1934 richtete sich die italienische Rassenpolitik auch gegen Juden: Über Paris führte sie die Flucht nach England, dort unterrichtete Hilde Palm ein halbes Jahr lang als Sprachlehrerin am St. Aldwyn’s College. Angesichts der Kapitulation Frankreichs und des drohenden Blitzkriegs entschlossen sie sich zur Flucht aus England und so flohen sie am 26. Juni 1940 über Kanada in die Dominikanische Republik. Dort war Hilde Palm „eine großartige Sekretärin“: Sie übersetzte und tippte die Arbeiten ihres Mannes, dokumentierte seine Studien fotografisch und unterrichtete von 1948 bis 1952 Deutsch an der Universität von Santo Domingo.

Mit 37 Jahren begann sie mit ersten schriftstellerischen Tätigkeiten, der zunehmenden seelischen Vereinsamung und Entfremdung ihres Mannes setzte sie ihr Schreiben entgegen, das sie nach dem Tod ihrer Mutter, 1951, vor dem Selbstmord rettete. Sie war „eine Sterbende, die gegen das Sterben anschrieb“. 1954 kehrte sie nach 22 Jahren im Exil in die Bundesrepublik zurück, doch pendelte sie noch sieben Jahre zwischen Spanien und Deutschland hin und her. Erwin Walter Palm vervollkommnete seine ibero-amerikanischen Studien, Hilde Domin intensivierte ihre schriftstellerische Tätigkeit. In Miraflores de la Sierra machte sie die Bekanntschaft mit dem spanischen Dichter Vicente Aleixandre, der den Kontakt zur Literaturzeitschrift Caracola herstellte, in der Domin ihre Übersetzungen veröffentlichte. Ihr Pseudonym Domin  hatte sie  nach dem Namen ihrer Insel gewählt, wo sie ihr Dichterleben begann.

Domin empfand sich als „Gratwanderer“, mit viel Welt, aber wenig Boden unter den Füßen. Sie sah sich als spanische Autorin in deutscher Sprache, geprägt vom arabischen Erbe des Spanischen und damit Ungaretti verbunden, der sich vom Ägyptischen beeinflusst fühlte. In ihren späteren Gedichten ließ sie sich von der japanischen Kunsttheorie inspirieren und sah auch den Einfluss Hölderlins. Domin trug in Lesungen ihre Gedichte zweimal vor. Sie las in Gefängnissen, Schulen und Kirchen. In einem Interview 1986 wurde ihr die Frage gestellt, wie viel Mut ein Schriftsteller benötige:   „Ein Schriftsteller braucht drei Arten von Mut. Den er selber zu sein. Den Mut, nichts umzulügen, die Dinge beim Namen zu nennen. Und drittens den, an die Anrufbarkeit der anderen zu glauben.“

Am 22. Februar 2006 starb Hilde Domin in Heidelberg im Alter von 96 Jahren nach einer Operation nach einem Sturz.

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Wunsch……………………von Hilde Domin

Ich möchte von den Dingen die ich sehe
wie von dem Blitz
gespalten werden
Ich will nicht daß sie vorüberziehen
farblos bunte
sie schwimmen auf meiner Netzhaut
sie treiben vorbei
in die dunkle Stelle
am Ende der Erinnerung

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in memoriam Louise Bourgeoise

Der Schmerz – psychischer und physischer Art –  ausgelöst und geschürt durch die Beziehungsdramen zwischen Mann und Frau, durch die gesellschaftliche Abwertung und Erniedrigung der Frau, das sei der Urgrund ihrer Arbeit, so die Künstlerin Louise Bourgeoise. Ich wurde auf sie aufmerskam durch eine Portrait-Foto von Robert Maplethorpe und begab mich dann auf Spurensuche – so begeistert war ich von dem frechen, verschmitzen Blick dieser Frau mit den vielen Falten im Gesicht, die mit einer Skulptur eines übergroßen Penis unterm Arm geklemmt mir zuzublinseln schien „nimm die Männer nicht so ernst“.

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Und heute früh hör ich im Radio, dass diese bewundernswerte Künstlerin gestern im Alter von 98 Jahren an einem Herzinfarktverstarb; so sitze ich nun hier, trinke meinen Frühstückscafe und schmöckere in ihrem Katalog „Das Geheimnis der Zelle“.

In Bregenz hatte ich die Gelegenheit, eine große Ausstellung von ihr zu sehen. Ihre „insomnia drawings“, die Zeichnungen der Nacht, entstanden im Bett sitzend und in großer Zahl auf Grund jahrelanger Schlaflosigkeit, haben mich  beglückt und ispiriert. „Zeichnungen sind Denkfedern, es sind Ideen, die ich mitten im Flug erhasche und auf Papier setze. Alle meine Gedanken sind visuell….“, sagte sie in einem der wenigen Interviews, das sie gab. (3sat Kulturzeit, link siehe unten).

Dem Körper und der Körperlichkeit der Geschlechter widmete sie sich intensiv – mal  filigran, mal üppig und monströs. Die „Zellen“- Installationen ließen mich erschauern: sie geben den grau-braunen Muff des Biedermeier-Bürgertums derart wieder, dass Ekel, Abscheu, Angst und Fluchtreflexe, so wie sie diese als Kind täglich erlebte, mir unter die Haut gekrochen sind.

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Diese Zellen haben mich ganz sicher zu meinr Assemblage “ …wer im Glaushaus sitzt“ , entstanden nach meiner Scheidung, inspiriert.

Auch bei den Recherchen zum Thema „Mamma CA“ stieß und fand ich immer wieder Skulpturen von ihr, die die Brüste als urweibliches Symbol thematisieren und aufarbeiten.

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Um die  Arbeiten Louise Bourgeoise zu verstehen ist das Wissen um ihre Biografie sehr hilfreich. Um zwischen sich und ihre Kindheitserlebnisse und Erinnerungen daran einen möglichst großen Abstand zu bringen wanderte sie in die USA aus. Dort war sie zunächst erst einmal Hausfrau und Mutter, zog drei Kinder groß und zeichnete am Küchentisch, wenn etwas Zeit blieb. Dort entwarf sie auch  ihre Holzstehlen, mit denen sie an die Öffentlichkeit ging aber nie groß Erfolg hatte oder Beachtung fand. Dann wandte sie sich der Umsetzung ihrere Erinnerungen und Erfahrungen zu, verarbeitete künstlerisch was sie erlebte und ließ dabei immer auch die Ambivalenz erkennen:Faszination und Abscheu, Gefangensein und Geborgensein, Spiel und Ernst liegen nahe beieinander. Bekannt und berühmt wurde sie dann vor 25 Jahren, da war sie  bereits über 70 Jahre. Täglich arbeitete die kleine Frau, die so große Kunst machte und doch ständig von Selbstzweifeln geplagt war, unermüdlich weiter : in ihrem Atelier in Manhattan entwarf und konzipierte sie, was die Assistenten  dann unter ihrer Anweisung umsetzen. Regelmäßig empfing sie junge Künstler, um deren Arbeiten zu besprechen – und sparte selten mit Kritik.

Wer mehr über diese grande dame der Kunst erfahren möchte kann reinhören und reinsehen unter :

http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/specials/86946/index.html

Außerdem werden auf den HPs der Zeitungen und Verlagshäuser, ob nun unter zeit.de, spiegel online oder der SZ, gerade ausführliche Reportagen und Nachrufe ins Netz gestellt.

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bewegt- bewegend

So viel erlebt die letzten Tage: Begegnungen für Herz + Hirn, eine Hochzeit, ein Geburtstagsfest, Musik , Bilder, Töne, Zwischentöne, Nachdenkliches auch…. doch nun  der Reihe nach:

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Sonntag Mittag: mit Franz und Cornelia sehe ich mir im Taxispalais in Innsbruck die „Illuminating Shadows“ von Kristine Roepstorff an… ihre mixed-media -Installation „Sticks in Void“ ist für mich eine „Laterna Magica“ die mich ganz besonders anspricht und über das Thema Schatten und verkehrte Welten nachdenken und philosophieren läßt!

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Cornelia feiert einen runden Geburtstag, lädt ein – und alle kommen… ! Auf ihrem Fest lernte ich Dr. Edith Kaslatter kennen, die von Innsbruck aus ehrenamtlich die Organisation „ekando kumer“  betreut und unterstützt, die sich im Sudan und Senegal gegen die Genitalverstümmelung von Mädchen  und für Bildung, Aufklärung und eine bessere Grundversorgung einsetzt Durch Patenschaften und Spenden „…. können immer mehr Mädchen vor der entsetzlichen Tradition FGM (female genital mutilation) bewahrt werden und die Schule besuchen. Gerade für nicht verstümmelte Mädchen ist eine gute Schul- und Berufsausbildung wichtig, denn sonst ist ihre Existenz gefährdet, weil sie afrique2.jpgnur geringe Heiratschancen haben. Das ist uns durchaus recht, denn wir wollen ihnen Früh-Ehen ersparen. Die Mädchen sollen gut ausgebildet werden um ihr Leben eigenständig bewältigen zu können..“  Infos über diese unterstützenswerte Organisation gibts unter: http://ekando-kumer.at/

Uschi und Walter Hölbling von der Gruppe „Findling“ hom aufg‘ spuid beim Festl; die Texte in Tiroler Mundart und die Musik dazu  schreiben , komponieren und arrangieren die sechs Musiker selber. Wer reinhören möchte : http://www.findling.at/typo3/index.php?id=home

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Franz Ramgraber eröffnet in Altötting in der Raiffeisenbank seine Ausstellung „Licht-Bilder“ – leider konnte ich selber nicht hin. Seine Arbeiten sind für mich pure Lichtmalerei: er verwendet  die fotografischen Techniken „Photogramm“, „Lumenprint“, „Chemiegramm“ und „Cyanotypie“ in den verschiedensten Kombinationen. Wichtige Elemente sind dabei jeweils Licht und Zeit. In den letzten 3 Jahren sind insgesamt vier Serien entstanden. Fast immer war der Ausgangspunkt eine spezielle, analoge, meist sehr alte Fototechnik oder ein spezielles Fotomaterial. Einige Arbeiten der Serie widmet er Anna Atkins (1799 – 1871). Sie war eine englische Botanikerin, die 1843 mit dem erst kurz vorher erfundenen Verfahren der Cyanotypie das erste photographisch illustrierte Buch herstellte. Die Bilder wurden als shadow pictures (Schattenbilder) bezeichnet.

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Dodo zieht aus der Schweiz zurück nach Bayern und heiratet den Rudi (Göttin Dodite wird vom Wassergott Ruseidon umworben – siehe Eintrag imSommer 09). „Wenn das Leben zwei Leut nach 30 Jahren wieder verbandelt und zu Schnüsus ( schweizerdeutsch- zwei Entzückte, zwei Herzen) macht, dann ist das ein Grund zum Freuen , Feiern, Schmunzeln und Dankeschön sagen. Merci dem Leben und der Göttin Tyche…..“ schreiben sie auf das Cover ihrer ersten gemeinsamen CD „seriously happy“, die sie für ihre Freunde aufnahmen. Dodo legt sich kurz vor der Hochzeit noch schnell einen Gipsarm zu ( gut getarnt da farblich passend bemalt), was beide aber nicht daran hindert ihrer Hochzeit selber den musikalischen Schliff zu geben. Spätestens bei den Liedern „Love is all around“ und „What would you?“…do, if you fell in love… whould you be mine for ever…. blieb kein Auge trocken ( vor Rührung ALLER Anwesenden….)( das Lied ist relativ unbekannt und wurde von einem Schweizer komponiert und geschrieben…)

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Noch Zwei, die mit dabei waren und ihren Segen und ganz besondere Töne mit dazu gaben: Ingrid , eine langjährige Mit-Musikerin von Rudi und der weiße Buddha von Lairt, der Thailänderin, die für das Hochzeitsmenü sorgte.

Gedenk-Tag

Heute ist der Gedenktag der Heilgen Agatha von Catania UND Weltkrebstag. Dass die Ernährung bei einem Krebs-Geschehen eine wichtige Rolle spielt ist nun endlich auch wissenschaftlich belegt und wird somit auch öffentlich thematisiert – lange genug hats gedauert!:

„Dem Krebs auf der Spur

7,6 Millionen Menschen sterben jedes Jahr weltweit an Krebs. Bis zu 40 Prozent aller Erkrankungen könnten dabei zum Beispiel durch gesunde Ernährung vermieden werden. Darauf weist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Weltkrebstag hin. In anderen Fällen sind es die Gene, die über das Krebsrisiko entscheiden. ……“ ( heute in den Tagesthemen und der Tagesschau!)

Nicht thematisiert wird freilich dabei die Rolle von Zucker und Transfetten wie Margarine, von  Fertiggerichten, Geschmacksverstärkern und antibiotika- und hormonbelastetem Trinkwasser. Zum Thema gesunde Ernährung habe ich von Werner Langbauer kürzlich viel  Wissenswertes erfahren, dass sich im Alltag und mit heimischen Produkten wunderbar umsetzen läßt – seine Seminare und „Schlemmerküche mit Wirkung“ kann ich nur empfehlen!!! Seht mal selber nach : www.gourmetvital.de 

Zur Hl. Agatha habe ich hier im Blog im März letzten Jahres schon mal was geschrieben. Wie mit Frauen umgegangen wurde – und wird! – bestürtzt mich nicht nur an ihrem Beispiel sondern immer wieder, egal in welchem Staatssysthem und in welcher Religion. An „Mariä Lichtmess“ wurde mir das wieder einmal klar:  Ursprünglich bezeichnet dieser Tag den Wechsel ins Licht, die Tage werden länger, die Sonne hat schon Kraft, den trächtigen Tieren schießt die Milch ein (Oimelc) – Zeit für einen Neubeginn. Für die Römer war dies der Stichtag des  Frühlingsbeginns, in Rom treiben ja tatsächlich schon die Bäume und Blumen, und  zugleich war es ein Tag der Reinigung. Die Kelten widmeten diesen Tag r Brigid – der Schutzpatronin der  Hebammen und Gebärenden  sowie  Göttin der Poesie , der Heilung und der Schmiedekunst. Aus der keltischen Brigid wurde die katolische Maria.

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Von diesem 2. Februar,  in der Bevölkerung so sehr verankertem usrpünglichen Feiertag aus wurde Weihnachten , die Geburt Jesu, zurück berechnet, denn ab „Mariä Lichtmess“ ist  Maria nun genau 40 Tage nach der Geburt ihres Sohnes wieder rein genug die Kirche zu betreten. Nach der Geburt eines Mädchens waren die Frauen 80 Tage unrein….im Falle einer „Tochter Gottes“ wär Weihnachten also dann schon im November gestgelegt worden……ha, aber dann sähe die Geschichte wohl ohnehin ganz anders aus!

In Bayern war „Mariä Lichtmess“ immer auch der Tag der Dienstboten – egal ob auf den Höfen, in den Wirtshäusern oder bei den Handwerksbetrieben. Entweder wurden sie weiter in Brot und Lohn genommen oder sie mußten sich eine andere Stelle suchen. Meine Großmutter bekam von meinem Großvater  an diesem Tag immer einen symbolischen „Fünfer“ ( Fünf-Mark-Stück).Er hat ihr eh ständig gesagt, dass sie die beste Köchin sei – der Fünfer war eine Art Bekräftigung dafür. Von denen kaufte sie sich gerne Frühlingsblumen oder  Kerzen, je nachdem wie viel Kraft die Sonne an dem Tag schon hatte.  Sie konnte sich noch gut daran erinnern, dass dies bei den Bauern ein wichtigerer Feiertag war  als Weihnachten. Bei uns in der Familie ist es seit dem ein geflügelter Ausdruck , ein „running gag“, wessen Vertrag nun verlängert wird oder nicht und wer weiterhin die Wäsche machen darf, kochen soll – oder die Flucht ergreift.

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Abschied und Widmung

Wie ich heute erfahren habe ist Lhasa de Sela, diese wunderbare Sängerin aus Montreal, in der Nacht von 1. auf 2lhasa.jpg. Januar an den Folgen von Brustkrebs im Alter von  37 Jahren verstorben. Die Nachricht hat mich tief berührt.  Als ihr erstes Album – „La Ilorona“  – vor zwölf Jahren erschien machte mich ein Freund drauf aufmerksam: „… die könnte dir gefallen“! – Und wie! – ihre Lieder, Arrangements und ihre unverwechselbare rauchige Stimme begleiten mich seit dem, oft auch im Atelier. Das ist keine Musik zum nebenbei hören sondern zum zuhören, zum wirken lassen!ttolhasa1klein.jpg

„…..So ungewöhnlich die Sängerin mit ihrer manchmal rauen, brüchigen, mitunter kaum schwingenden Stimme ist, so ungewöhnlich ihre in englischer, spanischer oder französischer Sprache gefassten Texte sind, so ungewöhnlich ist ihre Musik. Lhasa de Sela mischte Elemente aus mexikanischer Mariachi-Musik (»La Frontera«) mit Spuren amerikanischen Folkrocks (»Abro la ventana«) und Splittern aus der Klangwelt französischer Chansons (»La marée haute«), selbst verfremdeter Trip-Hop diente als Anregung (»Mon nom«, »Para el fin del mundo o el año nuevo«). Aufs Ganze gesehen wirkt ihre Musik……. höchst artifiziell…..“ schreibt das „roxikon“.

Atifiziell war ihr ganzes, kurzes Leben: zwischen ihren  CDs hat sie sich jahrelang rar gemacht, gab nur  hin und wieder Konzerte. In dieser  Zeit war sie Teil der Artisten – Zirkustruppe „Poncheros“ in Südfrankreich, den ihre drei Schwettolhasa2klein.jpgstern dort gründeten. Während sie mit dem Zirkus unterwegs war schrieb sie ihre Texte und Arrangements. Im letzten Jahr kam im April ihre 3. CD raus – mit dem schlichten Titel „Lhasa“  – da war sie bereits mitten in der Krebs-Therapie. 21 Monate hat sie dagegen angekämpft ( im Frühjahr 2008 wurde der Brustkrebs diagnostiziert).  Die Texte ihrer Lieder bekommen somit noch einmal eine ganz andere Bedeutung!  – „rising“ z.B : „I GOT CAUGHT IN A STORM / CARRIED AWAY / I GOT TURNED TURNED AROUND…I GOT CAUGHT IN A STORM / THAT’S WHAT HAPPENED TO ME / SO I DIDN’T CALL / AND YOU DIDN’T SEE ME FOR A WHILE / I WAS RISING UP / HITTING THE GROUND / AND BREAKING AND BREAKING /I WAS CAUGHT IN A STORM / THINGS WERE FLYING AROUND /DOORS WERE SLAMMING AND WINDOWS WERE BREAKING / AND I COULDN’T HEAR WHAT YOU WERE SAYING /I COULDN’T HEAR WHAT YOU WERE SAYING /I COULDN’T HEAR WHAT YOU WERE SAYING /I  WAS ttolhasa3klein.jpgRISING UP / HITTING THE GROUND / .AND BREAKING AND BREAKING …I WAS RISING UP..“

„I`m going in“ ist für mich bereits ihre Verabschiedung von dieser Welt…Die Texte lesen und in die Lieder reinhören kann man auf ihrer HP : http://lhasadesela.com/  Auf you-tube gibt es eine Reihe von Konzertauftritten zu sehen und zu hören, im Züricher Tagesanzeiger  war diese Meldung zu lesen : http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/pop-und-jazz/Frueher-Tod-der-Saengerin-Lhasa-de-Sela/story/23473614  und das WorldMusic – Label „Putumayo“ hat in blog einen schönen Nachruf veröffentlicht: http://www.putumayo.com/blog/?p=710

Als ich ihre erste CD xmal hörte, war ich gerade sehr mit einem Bild befasst, das sich mehrmals veränderte (oben rechts). Zwei weitere dieser Art folgten. Bisher war es einfach  nur das  „Triptychon“. Ab heute widme ich es Lhasa de Sela : „Tribute to Lhasa“.

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Himmel und mehr

Das Guggenheim-Muesum in New York feierte heuer 50. Geburtstag. Kaum einer weiß, dass sowohl ein Teil der frühen Sammlung, die der ersten abstrakten Bilder, als auch der Bau selbst auf eine Frau, eine Künstlerin aus Deutschland, zurückzuführen sind. Denn fast wäre die Initiatorin und „Urheberin“  Hilla von Rebay in Vergessenheit geraten! Sie kam 1890  in Strassburg zur Welt. Als junge Frau und Künstlerin verschlug es sie nach NewYork, u.a. um den Erwartungen und Konventionen des Elternhauses zu entfliehen. In NY lernte sie Salomon Guggenheim kennen und unterstützte ihn dabei7bf3ba0a-608d-4a2e-b6e9-a48b8581de87_detail.jpg seine Sammlung aufzubauen. Er stellte ihr das Geld zum Ankauf zur Verfügung, sie machte ihn bekannt mit ihren Künstlerfreunden Hans Arp, Wassily Kandinsky, Fernand Léger, Marc Chagall, Lászlo Moholy-Nagy und ihrem Gefährten Rudolf Bauer, der später gegen sie intrigierte. Ohne Zweifel: Hilla von Rebay brachte die abstrakte Kunst nach New York! Mit ein Grund, warum später, als viele der „entarteten“ Künstler fliehen mußten, sich in dieser Stadt wieder fanden und dort aufgenommen wurden.  Nicht nur die Sammlung, auch der Bau des Guggenheim-Museums geht auf ihre Initiative, ihr Geschick und ihr Engagement zurück. Sie erkor Frank Lloyd Wright zum Architekten und die Idee eines Rundbaus ersannen die beiden gemeinsam. Die Eröffnung des Museums erlebte nur der Architekt, denn Salomon Guggenheim starb kurz zuvor und Hilla von Rebay war  schon nicht mehr eingeladen – die Intrigen gegen sie zeigten „Früchte“. In all der Zeit malte, collagierte und zeichnete sie weiterhin selbst. „Queen of art“ war einst ihr  Beiname, als sie 1967 starb war sie sehr einsam. Ihr Neffe Roland von Rebay kämpft heute für ihre Rehabilitierung und es gelingt: in der Villa Stuck, im Schlossmuseum Murnau und auch im Guggenheim gab es heuer eine Retrospektive von ihr.

hillaqueen.jpgHier eine „arte“-Fotocollage der „Queen of art“ mit Jackson Pollock, links und Chagal, mit Dollarnoten in der Hand, beide kniend vor ihr.

Eine weitere Künstlerin , auf die ich in den letzten Tagen aufmerksam wurde ( Danke Dodo!!), ist Dorothea  Buck. Sie ist Bildhauerin und lebt über 90jährig in der Nähe von Hamburg. Der Film „Himmel und mehr“ zeigt und dokumentiert auf einfühlsame Weise wie sie sich selbst von ihrer Schizophrenie geheilt hat – und manchmal sogar bedauert, jetzt so ganz normal zu sein. Infos zum Film und über diese bemerkenswerte Frau unter : http://www.himmelundmehr.de/

Diese Skulptur „Mutter – Kind“ ist von Dorothea Buck.

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morning hours

Eintrag und Titel beziehen sich auf die  wunderbare neue CD von Rebekka Bakken!blindschreiben.jpgwachschreiben.jpg

… bei dieser wundervollen Morgenstimmung heute und begleitet von Rebekkas Stimme fiel es leicht die Träume vergangener Nächte aufzuschreiben! …. in einer Kellerbar, bei livemusik, übergibt mir jemand, den ich nicht kenne und von dem ich zugleich weiß ich sehe ihn nie wieder,  ein altes Feuerzeug und eine dicke Foto-Filmrolle. Mit den beiden Schätzen mache ich mich durch diekastanieh.jpg Nacht auf, gehe erst durch eine Gasse, bin dann wie getragen und gleite schließlich auf einem schmalen Schneemobil am Flußufer entlang, über dichten Schnee dahin auf eine alte Stadt und Burganlage zu… Ich meine Burghausen, meine Heimatstadt zu erkennen… und gleite hinüber ins Wachbewußtsein…. Feuerzeug und Filmrolle… ein Funke der da überspringt! – auf meinen Lebensfilm, der da neu geschrieben wurde , sich täglich fortsetzt, neu schreibt. Wer führt Regie ? Der Frage widmete ich mich ausführlich beim morgendlichen Meditations-Spaziergang mit den Hunden querfeldein. Frisch wars – der Rauhreif hat uns aufgeweckt, die Sinne geöffnet. Ums Haus rum hab ich dann noch ein paar Eindrücke festgehalten. Seit 9 bin ich putzmunter im Atelier und Büro beschäftigt, schreibe, entwerfe, strukturiere – und räum natürlich wieder Kisten….

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Ums Haus herum blühts immer noch, die Sonne projeziert Schatten – was ist wahr, was Wirklichkeit? Ramachandras wachhund11.jpgBuch „eine kurze Reise durch Geist und Gehirn“, das ich gerade lese, läßt mich einmal mehr über das Seh-„Geschehen“ im Gehirn staunen. Apropos Buch : morgen liest Michaela Karl in der Stadtbücherei in Trausntein ab 19:30 aus den „Bayerischen Amazonen“, ihre21xqspefy4l_sl500_aa140_.jpgm Buch, in dem sie zwölf Frauen aus zwei Jahrhunderten porträtiert. Frauen, die einen ganz eigenen, persönlichen  Weg einschlugen und Vorreiterinnen in vielerlei Hinsicht sind.Das Buch ist sehr empfehlenswert und ich hab es schon des öfteren verschenkt. Auf die Lesung freu ich mich ganz narrisch.- und natürlich auf ein Wiedersehen mit Michaela!

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Geschenke

„Mögen sie Tücher – ich schenke ihnen eines“ sagte die Verkäuferin in der Boutique zu mir in die ich wegen des wunderbaren, bestickten Mantels ging. Erst beim Eintreten las ich das Plakat an der Tür „alles muß raus“ und „Reduziert“…..So bekam ich nicht nur den Mantel zum Schnäppchenpreis sondern auch noch eintucher.jpg fliederfarbenes Tuch dazu. Mag ich Tücher ?…. das Arangement im Flur spricht für sich! Natürlich gibt es zu jedem Tuch eine Geschichte………

Vor ein paar Tagen wurde mir die Farbe Rot „geschenkt“: in Form von Musik – von ganz unglaublich-wunderschöner! Ich entdeckte die CD in einem Landkaufhaus ganz in der Nähe. Seitdem läuft sie bei mir im Auto auf meinen Fahrten , und ich singe mit!  Alle die mich kennen, werden es kaum glauben – denn : ich kann nicht singen! – Das behaupte ich zumindest seit dem mich die Benotungen meiner Musiklehrer eben dieses glauben lassen –  trotzdem hab ich einfach Lust  dazu und darum tu ich es, sofern mich keiner hört – eben im Auto (… meine armen Hunden!) „songs from people – crossover“ heißt der Untertitel und es singen, trommeln, chanten da ein bayerisch-tirolerisches Frauenduo:  Margie Sackl (voice, darabucca, congas, tabla, udu, cajon, small percussion – sieh auch www.margiesackl.at .) und Sabine Bundschuh (voice, berimbau, rahmentrommel, monochord, small percussion – siehe auch www.SabineBundschu.de ) . Sabine Bundschuh tritt u.a. auch mit Michael Vetter auf und ist Grundungsmitglied von „Elektrik ladyland“. Auf beiden HPs gibt es  Hörbeispiele und mp3-downloads ! Die Formation dieser beiden Musikerinnen heißt SHA , es gibte sie  seit 2002. SHA bezieht sich auf die Sprache der Lakota und heißt dort: Roter Mensch – rote Erde, impliziert: Liebe, Feuer, Blut, Herz, Sonne….